Dawnrider - Five Signs Of Malice | |
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Review von derkleinekolibri vom 23.11.2024 (52 mal gelesen) | |
Ein Land, dessen Jahresdurchschnittstemperatur um stattliche sechs Grad höher liegt als in Deutschland, bringt konsequenterweise coole Bands hervor. In diesem Fall sprechen wir von der Speerspitze portugiesischen Doom Metals, denen psychedelische Grooves ebenso wenig unbekannt sind wie schwermetallisches Riffing: DAWNRIDER! 20 Jahre existieren die Portugiesen bereits und haben nun ihr fünftes Studioalbum "Five Signs Of Malice" unter die Leute gebracht. Seit dem 4. November 2024 ist das 40 Minuten und 40 Sekunden lange Prunkstück als CD, LP und digital erhältlich. Macht euch gefasst auf sechs Songs, die es in sich haben. Der Opener 'Twelve Severed Heads' gibt die Richtung vor: Im Stile etlicher Bands der Siebziger (zum Beispiel BLACK SABBATH, DEEP PURPLE oder URIAH HEEP) bahnen sich psychedelisch angehauchte, stark doomige und auch den Heavy Metal-Fan erfreuende Klänge den Weg zu den Ohren, die sich wohlwollend umschmeicheln lassen. Alleine die Schwere und Tiefe des ersten Stücks fesselt die vor den Lautsprechern Sitzenden. Der Song stampft wie einer der letzten, zum Ende der Kreidezeit langsam aussterbenden Dinosaurier durch den 65 Millionen Jahre alten Dschungel. Schwerfällig, aber dennoch majestätisch übergibt er nach knapp neun Minuten den Staffelstab an 'Old Beast', das sich ebenso durch die Lande wälzt und in die Gehirnwindungen frisst. Immer wiederkehrende Bestandteile des musikalischen Geschehens sind langgezogene Soli, sowohl von den vier- und sechssaitigen Instrumenten als auch von der allgegenwärtigen, fantastisch gespielten Hammondorgel. Des Sängers Stimme, die der des allseits bekannten HAWKWIND- und MOTÖRHEAD-Vokalisten ein wenig ähnelt, treibt das an den Nerven zehrende Spiel auf die Spitze. Man fühlt sich von absoluter Dunkelheit umgeben, in die kein Quäntchen Licht dringt und die durchaus in der Lage ist, bei labilen Menschen psychischen Schaden zu verursachen. Wie man es auch dreht und wendet, entweder haben die Jungs die Texte zur Musik geschrieben oder umgekehrt. In jedem Fall ist alles bestens aufeinander abgestimmt, wenn sie über die düsteren Seiten menschlichen Seins philosophieren und sich über die zunehmende Brutalisierung der Gesellschaft Gedanken machen. Die einzelnen Titel klingen wie die schweren, nein, die letzten Atemzüge einer Menschheit, die kaum noch zu retten ist. Besser kann Doom kaum sein ... Du hast einen Hang zum Düsteren? Dann sind DAWNRIDER genau die Richtigen für dich! Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Twelve Severed Heads 02. Old Beast 03. King Crow 04. Lawless Road 05. Perishing Hour 06. Outro | Band Website: Medium: CD, LP, Digital Spieldauer: 40:40 Minuten VÖ: 04.11.2024 |