Diamonds Hadder - Beyond The Breakes | |
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Review von derkleinekolibri vom 20.11.2024 (211 mal gelesen) | |
Es ist unfassbar! Man kommt aus dem Staunen nicht heraus! Im Land der (noch) unbegrenzten Möglichkeiten hat ein Mann namens John Evermore "No Remorse Records" überzeugen können, das seit letztem Jahr digital vorliegende Debüt von DIAMONDS HADDER, "Beyond The Breakers", als CD und Doppel-LP zu veröffentlichen. Ein Deal, der für beide Seiten Gold wert sein dürfte. Der Vertrieb in Deutschland erfolgt durch "High Roller Records". Ab 22. November 2024 ist "Beyond The Breakers" dort zu einem recht ordentlichen Kurs verfügbar. Wer sind DIAMONDS HADDER? Eine gute, aber falsch gestellte Frage, denn es müsste eigentlich "Wer ist DIAMONDS HADDER?" lauten. Die Antwort darauf: John Evermore ist DIAMONDS HADDER. Er hat sämtliche Instrumente eingespielt, jedwede Gesangsparts übernommen, alles aufgenommen und produziert, ja sogar jeden der sieben Songs geschrieben, lediglich das Mastering erfolgte bei "Temple Of Disharmony" durch Patrick W. Engel, der im nicht einmal 80 Kilometer von mir entfernten Bamberg werkelt. Lediglich sieben Titel und dann eine Doppel-LP? Eine berechtigte Frage, die aber leicht zu beantworten ist: '200 North' ist der mit Abstand kürzeste Track (54 Sekunden), die sechs anderen Songs hingegen sind mindestens sechs Minuten und 26 Sekunden ('Long Is The Road') lang, zwei davon überschreiten sogar die Marke von 11 Minuten ('Master Of Illusion' und 'Evermore'). Somit ergibt sich eine beachtliche Gesamtspielzeit von exakt 55 Minuten. Mit seichten Windgeräuschen unterlegt startet 'Ballad Of The Dead Rabbit' mit dem wohl berühmtesten, die 80er Jahre einleitenden Glockenklang, den wir alle kennen und dessen Widerhall noch heute ungeahnte Emotionen freisetzt. Auch am Ende dieses Stücks erklingt die Glocke noch einmal. Jene beiden AC/DC-Momente bleiben allerdings die einzigen des Longplayers. Diesen und alle weiteren Songs zeichnete John Evermore in einer verlassenen alten Lackfabrik in der East Side von Los Angeles auf. Eventuell verleitete ihn die aus alten Zeiten stammende Umgebung dazu, einen Marsch durch die Vergangenheit des Heavy Metals anzutreten. Dies könnte man jedenfalls vermuten, denn wer der Musik intensiv lauscht, hört Elemente bekannter Größen wie DIO, FATES WARNING, IRON MAIDEN, QUEENSRŸCHE, RAINBOW oder SAVATAGE heraus, die - in die Jetztzeit transformiert - brillant klingen und nichts Verstaubtes an sich haben. Wer es bisher nicht glaubte, der Amerikaner beweist, dass es noch heute klassischen Heavy Metal im zeitgenössischen Gewand gibt. Trotz der Länge der einzelnen Songs kommt zu keiner Zeit Langeweile auf. Mister Evermore versteht es, den Hörer zu fesseln, indem er überraschende Wendungen in seinen Stücken einbaut; das kann ein Solo sein, eine atmosphärische Phase oder ein plötzlicher Ausbruch an Aggressivität. Je weiter man sich ins Album hört, desto epischer werden die Lieder. Das gipfelt schließlich in 'Evermore', das mit fast 15 Minuten eine gewaltige Duftmarke in der Menge der überlangen Musikstücke hinterlässt. Sollten mich meine Englischkünste nicht im Stich lassen, dann entstand das Album nach einem Waldbrand und dokumentiert Evermores menschliche Empfindungen wie Hoffnung und Trauer, die im Laufe des Lebens jeden Menschen ereilen, im Überleben menschlichen Geistes gipfeln und schließlich eine Gestalt namens Johnathan Hadder (wer immer das auch sein mag) erscheinen lassen. Scheinbar hat er einige tragische Ereignisse musikalisch umgesetzt - und das auf imposante Art und Weise. Wer sich von euch nun über die höchste Anzahl an Blutstropfen wundert, dem lege ich ans Herz, sich selbst von der Qualität dieses Werks zu überzeugen. Anspieltipp: ganz klar 'Evermore' ... Gesamtwertung: 10.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Ballad Of The Dead Rabbit 02. Rivers End 03. 200 North 04. Long Is The Road 05. City Of Fire 06. Master Of Illusion 07. Evermore | Band Website: Medium: CD, 2 LP Spieldauer: 55:00 Minuten VÖ: 22.11.2024 |