Letzte Reviews





Festival Previews
Festival Reviews 2024
70000 Tons Of Metal 2024

Hell Over Hammaburg 2024

Ragnarök 2024

A Chance For Metal Festival 2024

Andernach Metal Days 2024

Rock Am Ring 2024

Mahlstrom Open Air 2024

Under The Black Sun 2024

Afdreith & Buten 2024

Area 53 2024

Brutal Assault 2024

Krawall'o'Rock 2024

Sinner Rock 2024

Mindless Sinner - Metal Merchants

Review von derkleinekolibri vom 23.10.2024 (9400 mal gelesen)
Mindless Sinner - Metal Merchants Keine Ahnung, ob das noch alles Zufall ist ...

1981 formierte sich im schwedischen Linköpping eine Band namens PURPLE HAZE. Ende desselben Jahres stieß Sänger Christer Göransson dazu, woraufhin man sich in GENOCIDE umbenannte. Bereits im April 1983 nahm man, nun als MINDLESS SINNER, ein erstes Demo ("Master Of Evil") mit fünf Stücken auf. In der Folgezeit gab es immer wieder Besetzungswechsel und man löste sich 1990 schließlich nach dem Longplayer "Missing Pieces" (der unter dem Namen MINDLESS veröffentlicht wurde) vorübergehend auf. Nach der überraschenden Wiedervereinigung im Jahre 2015 und zwei starken Alben, "The New Messiah" (2015) und "Poltergeist" (2020), holt man nun mit "Metal Merchants" zu einem erneuten Rundumschlag aus.

Warum schrieb ich eingangs von einem Zufall? Weil das am 25. Oktober 2024 erscheinende Album mit einem genialen Song, als 'Speed Demon' betitelt, beginnt. Nach den ersten auspuffgeschwängerten Sekunden musste ich unwillkürlich an ein Stück aus dem Jahre 1981 einer kanadischen Band denken. Um ganz sicher zu gehen, legte ich besagte Schallplatte - "The Nature Of The Beast" von APRIL WINE - auf. Auf der zweiten Seite findet man als dritten Titel 'Crash And Burn'. Und siehe da: mein Gedächtnis funktioniert noch ganz gut. Die Schweden gründeten sich 1981 und beginnen ihr aktuelles Album mit einem Titel, der so ähnlich startet wie dieser Knaller aus dem Jahre 1981 ...

Im Verlauf des Albums finden sich immer wieder Parallelen zu einer der wichtigsten musikalischen Phasen seit Menschengedenken überhaupt: die Zeit des New Wave of British Heavy Metal. Der Sänger weist selbst darauf hin, dass man ihre eigenen Anfänge "aus den aktuellen Kompositionen immer noch ein wenig heraushören" kann. Vollkommen egal, denn was das Quintett zusammengezimmert hat, gehört zum Besten, was bisher dieses Jahr auf die Metal-Gemeinde losgelassen wurde. Jerker Edman und Magnus Danneblad, die beiden Gitarristen, zeigen bereits beim schon erwähnten Opener ihre Klasse. Linus Melchiorsen zeigt mit seinen Schlagzeugattacken, warum der Titel auch musikalische Umsetzung erfährt. Christer Carlson, der Bassist, hat während der Hymne 'Metal Merchants' ein paar Momente, die direkt unter die Haut gehen. Auch wer nach den ersten drei Stücken das Gefühl bekommen könnte, "Metal Merchants" basiere einzig und allein auf Schnelligkeit, dem wird spätestens mit 'Third Time's A Charm' und 'Hedonia' klar, einem Irrtum unterlegen zu sein. Schlagt mich tot, aber 'Mountain Of Om' startet im Stile von QUEENSRŸCHE, bevor es Fahrt aufnimmt und zu einem fantastischen Banger wird, bei dem alle Musiker ihr Können heraushängen lassen. Christer Göranssons Gesang empfinde ich als äußerst angenehm. Zu keiner Zeit versucht er irgendeinen Stil zu imitieren - glaubwürdiger kann man kaum rüberkommen. Eine weitere Walze ist im Anrollen: 'Let's Go Crazy' dürfte, live gespielt, ein absoluter Burner sein. Auch 'Believe In Me' lässt es mächtig im Gebälk krachen. So richtig aus sich raus gehen die Schweden noch einmal, kurz bevor die Schallplatte endet: 'Monsters' kommt mit einem sehr feinen Gitarrensolo daher, während das Stück nicht zu bremsen ist - gedankt sei es den beiden Riffmonstern an ihren Sechssaitern. Ein 'Storm Of Steel' raubt einem fast den Atem. Alle laufen noch einmal zur Höchstform auf, bevor die Abschaltrille das Ende des Vinyls hörbar ausklingen lässt.

Viel zu früh Schluss? Mag sein, aber die Spielzeit des Vinyls ist nun einmal begrenzt, es sei denn, man möchte sich mit einem Retro-K-tel-Klang zufriedengeben. Es gibt allerdings die Möglichkeit, die Spielzeit nicht unerheblich zu verlängern: Sowohl auf der CD als auch der MC sind nämlich weitere drei Stücke als Bonus vorhanden ('My Hometown', 'The Chosen One' und 'A Madman Is Crying'). Obwohl ich der geborene Vinylfan bin, würde ich hier tatsächlich eine Ausnahme machen und sowohl LP als auch CD kaufen, vielleicht sogar noch der Vollständigkeit halber zusätzlich die MC. Die Bonusstücke stehen den zehn vorausgegangen Songs in nichts nach, ganz besonders, was die Soli betrifft.

"Metal Merchants" solltet ihr euch beim Metal-Händler eures Vertrauens besorgen und nach dem Platzieren in der Sammlung keinesfalls vergammeln lassen. Wer weiß, ob die Jungs in ein paar Jahren noch einmal solch ein begnadetes Werk hinbekommen ...

Gesamtwertung: 9.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Speed Demon
02. Metal Merchants
03. Carry On
04. Third Time's A Charm
05. Hedonia
06. Mountain Of Om
07. Let's Go Crazy
08. Believe In Me
09. Monsters
10. Storm Of Steel
11. My Hometown (Bonus auf CD und MC)
12. The Chosen One (Bonus auf CD und MC)
13. A Madman Is Crying (Bonus auf CD und MC)
Band Website: www.facebook.com/mindlesssinnerofficial
Medium: CD, LP, MC
Spieldauer: CD: 62:01 Minuten
VÖ: 25.10.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten



Reviews

23.10.2024 Metal Merchants(9.5/10) von derkleinekolibri

19.11.2021 Missin' Pieces(7.0/10) von baarikärpänen

Album des Augenblicks
Volltextsuche
Schaut mal!