Machukha - Mochari | |
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Review von Zephir vom 21.06.2024 (12185 mal gelesen) | |
Mit den ersten Tönen klingt es wie Suicidal Black Metal, aber man muss genauer hinhören, um MACHUKHA einzuordnen. Zunächst einmal besteht die neue Truppe, die sich in Berlin zusammengefunden hat, aus Mitgliedern diverser Nationalitäten: MACHUKHA bedeutet "Stiefmutter" auf Ukrainisch, und einige der Musikerinnen und Musiker stammen ursprünglich aus der Ukraine. Und damit kommen wir zum nächsten Punkt, der zumindest bemerkenswert ist: Frauen in der Frontline sind im Black Metal nach wie vor unterdurchschnittlich vertreten. Noch seltener sind es übrigens Tänzerinnen, obwohl diese, wie die Videoreihe zeigt, die MACHUKHA zu ihrem Debüt "Mochari" produziert haben, die ganze Sache ausgesprochen bereichern können. "Mochari" ist eine Mischung aus rohem Black Metal, deprimiertem Hardcore und versonnenen Interludes. Wenngleich die Band annonciert, das Album drehe sich rund um das Thema Resilienz, scheint zumindest musikalisch die ganze Facette von menschlichem Leid und Schmerz im Vordergrund zu stehen. Geleitet von den harschen Vocals der Frontfrau Natalya, die sich die Seele aus dem Leib screamt und nur selten in dunklere Growls verfällt, knüppeln sich die Drums unerbittlich durch oftmals schwere, tendenziell schleppende Rhythmen, die aber immer wieder in infernalische Raserei ausarten ('Kvit' ist ein gutes Beispiel hierfür). Die Saitenfraktion gibt sich, abgesehen von wenigen lyrisch-kontemplativen Passagen, dreckig und puristisch. Mitunter verfällt die Frontfrau in cleane Momente, so etwa in 'Inodi Padaye Snih Tak Lahidno Kriz' Sosnovu Khvoyu', das einen herzzerreißenden Klargegesang beinhaltet. Quälende Spannung baut auch der Rausschmeißer 'Nezrushnist' auf, der mit tribalähnlichem, stark reduziertem Schlagwerk beginnt, sich allmählich steigert und das Album mit einer beinahe blackgazeigen Gitarrensoundwand beschließt. Die Lyrics sind durchwegs auf Ukrainisch gehalten, was naturgemäß das Verständnis erschwert, so man der Sprache nicht mächtig ist und die KI-Übersetzungsmaschinen mit der lateinischen Transkription ins Schleudern geraten. Um "Mochari" vollumfänglich zu verstehen, wird die geneigte Hörerschaft also etwas tiefer in den Sümpfen der schwarzmetallischen Abgründe wühlen müssen. Empfehlen kann ich den Erstling von MACHUKHA jenen, die sich für Kollegen wie DOWNFALL OF GAIA interessieren. Aufgenommen wurde "Mochari" von Jan Oberg im Hidden Planet Studio, wo bereits Werke der eben Genannten entstanden sind. Die Abmischung und das Mastering hat Jack Shirley in den Atomic Garden Studios übernommen, wo neben DOWNFALL OF GAIA auch Releases von DEAFHEAVEN, OATHBREAKER oder KARG durchgelaufen sind - diese Info zur Orientierung und als Referenz. Wer neugierig geworden ist, kann sich mit den verfügbaren Videos einen genaueren Eindruck von "Mochari" verschaffen. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Trymatys 02. Dykhay 03. Bezpliddya 04. Inodi Padaye Snih Tak Lahidno Krizʹ Sosnovu Khvoyu 05. Tsyu Tayemnytsyu Duzhe Vazhko Berehty 06. Kvit 07. Nezrushnist' | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 38:15 Minuten VÖ: 07.06.2024 |