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Heavy Temple - Garden Of Heathens

Review von Rockmaster vom 22.04.2024 (9349 mal gelesen)
Heavy Temple - Garden Of Heathens Nach dem ersten, dissonanten Riff schleppt sich der Opener 'Extreme Indifference To Life' schwermütig aus dem Eingangsportal des HEAVY TEMPLE in den "Garden Of Heathens", und es besteht kein Zweifel: Frohgemut wird das hier nicht. Die besungene, extreme Gleichgültigkeit dem Leben gegenüber findet ihren musikalischen Ausdruck im schicksalsschweren Doom-Sound und der hypnotischen Stimme von Frontfrau High Priestess NightHawk, mit der sie alle Gläubigen oder Ungläubigen (je nach Blickwinkel des Betrachters) aus dem Garten der Heiden ("Garden Of Heathens") vor ihrem Altar versammelt. Auch die flottere Nummer 'Hiraeth' (aus dem Walisischen, eine Mischung aus Heimat und Sehnsuchtsort, verbunden mit der Trauer über Verstorbene) hat einen düsteren Tenor. Die High Priestess (Gesang, Bass), Lord Paisley (Gitarre) und Baron Lycan (Schlagzeug) bleiben sich treu und machen zunächst da weiter, wo "Lupi Amoris" vor knapp drei Jahren endete. Die Unterschiede zum Erstling sind subtil, die größere Vielschichtigkeit der Songs könnte man fast überhören, sind doch immer noch schwere Riffs die treibende Kraft in der Musik der Tempelangehörigen, und stehen doch immer noch Klagelieder und gesungene Predigten im Mittelpunkt. Nach eigenem Bekunden war die gesamte Band in den Kompositionsprozess so sehr eingebunden wie nie zuvor, und insbesondere die Einflüsse von Lord Paisley (inzwischen hat wohl Christian Lopez die Position an der Gitarre übernommen) sind deutlich stärker geworden. 'Snake Oil (And Other Remedies)' wird von seiner Wah-Wah-Gitarre getragen und ist ein fortdauernder, psychedelischer Trip mit monotonem Rhythmus wie in Trance. Wie zuvor schimmern da viele nusikalische Vorbilder durch, hier klingt bei mir immer so ein wenig 'The Warning' von BLACK SABBATH mit. Auch BARONESS und FU MANCHU dürfen durchaus als Vorbilder herhalten. Ausgerechnet zum Abschluss haben HEAVY TEMPLE mit 'Psychomanteum' einen Titel mit - für ihre Verhältnisse - Uptempo-Passagen und zeitweise mächtigem Groove am Start. Stark sind sie aber immer, wenn es heavy doomt und psycht.

Im Vergleich zum Vorgänger haben HEAVY TEMPLE noch eine kleine Schippe draufgelegt und legen überzeugend dar, dass sie keine Eintagsfliege sind. Klar ist die Musik nicht fürs Festzelt auf der Wiesn oder Hochzeiten oder Geburtstage geeignet. Auch die Momente zum tief Eintauchen vergehen für psychedelisch angehauchte Musik vergleichsweise zügig, aber dennoch ist der Truppe aus Philadelphia erneut ein fesselndes Werk gelungen, in das jeder mal reinhören muss, der mit Doom Metal etwas anfangen kann.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Extreme Indifference To Life (5:49)
02. Hiraeth (3:59)
03. Divine Indiscretion (7:10)
04. House Of Warship (5:30)
05. Snake Oil (And Other Remedies) (8:50)
06. In The Garden Of Heathens (3:23)
07. Jesus Wept (6:25)
08. Psychomanteum (4:23)
Band Website:
Medium: CD + digital
Spieldauer: 45:26 Minuten
VÖ: 12.04.2024

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