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The Dread Crew Of Oddwood - Rust & Glory

Review von John Torronto vom 16.04.2024 (9193 mal gelesen)
The Dread Crew Of Oddwood - Rust & Glory Ahoy, ihr Landratten! Lasst mich euch eine Geschichte über "Rust & Glory" erzählen, das fünfte Album der US-amerikanischen Piratenmusiker von THE DREAD CREW OF ODDWOOD aus dem sonnigen Kalifornien. Ja, die haben da nicht nur Punkrocker und Emokids, sondern anscheinend auch Freibeuter. Dann lasst uns mal einen Blick ins Logbuch werden, ob es sich rentiert, die Ladung zu löschen, und die Kanonen auch mit ordentlich Heavy-Metal-Kugeln geladen sind.

Leinen los! Stechen wir See und lauschen den Klängen des Shantichors THE DEAD CREW OF ODDWOOD. Ohne Stromgitarre etc. macht sich die Crew daran, nach eigenen Aussagen Akustik-Metal zu schmettern - Heavy Mahogany nennen sie das; warum auch immer?! Wer jetzt hier an den Drunken Sailor mit Wandergitarre und Volksmusikkompressor (Akkordeon) denkt, wird sofort kielgeholt. Anstatt einfach einige akustische Gitarren zu zupfen und über Piraterie zu singen, tun THE DREAD CREW OF ODDWOOD dies mit einer ganzen Armada von Instrumenten: Mandoline, Gitarre, Banjo, Kontrabass, Ukulele, Konzertina, Tin Whistle, Bouzouki, ein Spielzeugklavier, Cembalo, Akkordeon, Flöten, Drehleier (mit Anny Murphy von CELLAR DARLING und ehemals ELUVEITIE als Gastmusikerin), Vocals und Drums. Ich hoffe ich konnte alle richtig recherchieren.

Das Ergebnis? Eine unglaublich üppige Instrumentierung, die die fehlenden Metal-Elemente mehr als wettmacht, sollte man meinen. Mitnichten! Für mich klingt das nach einem heillosen Durcheinander. Die Songs sind wie klassische Power-Speedmetalsongs arrangiert und funktionieren so einfach nicht. Das ist ähnlich schlimm wie bei VAN CANTO. Dazu kommt eine super glatte Produktion, die so gar nicht zu dem gekünstelt grimmigen Piraten-Gröhl-Gesang passen will. Verstärkt wird das Ganze mit einem seltsamen Drumsound - klingt als würde der auf Töpfen und Eimern rumkloppen. Lichtblicke sind die ruhigeren Songs, wie 'Lost Comrads', 'Evil Tide' oder 'Revenge Prawn'. Der Gesang bewegt sich auch hier im generischen Arrrr!, aber THE DREAD CREW OF ODDWOOD beweist hier, dass sie ihr Instrumentarium beherrschen. Das gilt auch für die tanzbaren Stücke ohne Gesang (' The Glass of Firewine'). Immer, wenn sich das 'Leather Ship' in seichten Folkgewässern bewegt, fühlt sich die Crew sicher. Sobald es auf die Heavy-Metal-Hochsee schippert, kentert der Kahn leider. Das liegt schlichtweg am Songwriting und der Überinstrumentalisierung. Weniger ist oft mehr! Das liest sich jetzt ein bisschen hart und ganz so schlimm ist es auch nicht. Das ein oder andere Liedchen wie zum Beispiel 'Squall Of Death' (das Wortspiel mag ich) funktioniert garantiert live ganz gut, besonders bei dem rumgeschwängerten Publikum auf einem MPS (Mittelalterlich-Phantastisches-Spektakulum), oder so. Kann man halt mal mitgrölen.

Thematisch bewegt sich alles irgendwo zwischen Saufen ('Tavern Brawl', 'Give Me Your Beer', 'The Glass Of Firewine') und irgendwas mit Meeresviechern und bösen Piraten, die mit dem Holzbein trommeln, der Hakenhand winken und der Augenklappe zwinkern. Es ist müßig da näher drauf einzugehen; das muss halt so.

Alles in allem machen das andere Bands schon seit Jahren besser (ALESTORM oder RUNNING WILD im Metalsektor, MR. HURLEY UND DIE PULVERAFFEN oder THE CAPTAINS BEARD auf der Folkseite). Aber hey, wer möchte nicht, wie THE DREAD CREW OF ODDWOOD "Poseidon in die Eier treten und für immer frei sein"?

Mein Tipp, liebe Crew: Lasst die gezwungene Metalattitüde, die ihr mit unterirdischem Kinderhumor überspielt und wechselt ganz auf die Folkschiene, dann wird’s richtig gut. Vielleicht sind meine Ohren hier auch einfach durch die doch große und alteingesessene europäische Folkszene verwöhnt. Meines Wissens nach ist eine solche Musikart gänzlich neu für USA-Amerikaner, vor allem im kalifornischen Bereich. Vielleicht kommt das da gut an. Hier springt für mich der Captain eher über die Planke.

Gesamtwertung: 4.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01 Lawful Evil
02 Leather Ship
03 Lost Comrades
04 Squall of Death
05 Giant Fucking Demon Crab
06 Evil Tide
07 The Glass of Firewine
08 Give Me Your Beer
09 The Apple
10 Revenge Prawn
11 Locomotive Death
12 Tavern Brawl
13 Corpse Juice Medley
Band Website: www.thedreadcrewofoddwood.com
Medium: CD
Spieldauer: 43:38 Minuten
VÖ: 15.03.2024

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16.04.2024 Rust & Glory(4.0/10) von John Torronto

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