Nornír - Skuld | |
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Review von Andre Mischkowski vom 21.03.2024 (7871 mal gelesen) | |
Gut Ding will Weile haben, heißt es so schön im Volksmund. So ist es offensichtlich auch bei NORNÍR, deren neues Album ja schon eine Weile auf die Menschheit losgelassen wurde, nur kam ich jetzt erst dazu, mich mit "Skuld" näher zu beschäftigen. Ich weiß: Schande über mein Haupt, aber das Werk hat es durchaus in sich. Die recht junge Kapelle liefert hier gut was ab. Im Vordergrund steht auf jeden Fall Black Metal. Allerdings fließen Elemente aus dem Pagan-Bereich mit ein. Das Wechseln der Stimmlagen gibt einen besonderen Touch. Diese sind im weitesten hoch und krächzend angesiedelt und wirken flehend, aber weichen auch ab in kehligen Growls. Die Gitarrenriffs haben zudem etwas für sich. Sie sind oft hoch angesetzt und die Saiten glühen nahezu. Schlagzeugfreunde sollten hier auch mal lauschen. An Drumgewittern fehlt es hier jedenfalls auch nicht. Nachdem NORNÍR zu Beginn ihres Banddaseins wegen Streitigkeiten mit dem damaligen Label ein bisschen Probleme hatten, ihr Material auf die Straße zu bringen, scheint es jetzt zu laufen. Mit "Skuld" veröffentlichen sie ihr zweites Album, welches gleichzeitig der dritte Teil ihrer Trilogie über die drei Nornen ist. Für die Unwissenden unter uns: Nornen sind Schicksalsfrauen der nordischen Mythologie, und drei werden mit Namen genannt. Zufällig sind die Namen der drei auch die Namen der drei Veröffentlichungen von NORNÍR: Urd (Schicksal), Verdandi (Gegenwart) und Skuld (Zukunft). Auf Nordisch werden die Nornen als "nornir" bezeichnet – jedem sollte also auffallen, wonach sich die Band aus Freiberg benannt hat. Folgerichtig handelt Teil drei auch von der Zukunft und was später einmal sein wird - oder halt eben nicht sein wird. Denn die verschiedenen Songs behandeln das Dahinscheiden aus dem Leben aus verschiedenen Betrachtungswinkeln. Mit dem Intro 'Vígr' wird das Album eingeleitet. Mit Vogelgekrächze und sanfter Sangeskunst geht es per Aufmarsch in die Schlacht. Dann ertönt das Horn und die Horden schreiten los. Relativ facettenreich erschafft die Band hier einen sehr guten Orkan. Dieser nimmt auch nicht ab. Der Oberburner ist wohl der Coversong von WARDRUNA ('Helvegen'). Bei den ersten zwei Minuten des Songs fühle ich mich stark an die guten alten Zeiten von HAGALAZ RUNEDANCE zurückversetzt. NORNÍR haben hier wahrlich ein gutes Album veröffentlicht und ich denke, sie sind auf gutem Wege, sich auch außerhalb vom Underground einen Namen zu machen. Live konnte sich die Band ja offensichtlich schon einen Namen machen. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01.Vígr 02.Krigsrop 03.Hel´s Postulate 04.Dedicated To The Night 05.Helvegen (Wardruna Cover) 06.Galdr 07.Høst, Du Ville Kraft 08.Pest 09.Ere The World Falls 10.Valr | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 51:57 Minuten VÖ: 01.12.2023 |