Aureole - Alunarian Bellmaster | |
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Review von Froosti vom 09.02.2024 (5214 mal gelesen) | |
Heute wird es kein einfaches Review. Ambient Black Metal liegt wahrlich selten auf meinem Schreibtisch. Im Ambient-Bereich kenne ich nur sehr wenige Bands, auch wenn ich mit NIGHTS AMORE oder LUSTMORD nicht ganz unbefangen an die Sache herangehe. Was unterscheidet für mich Ambient Black Metal von Atmospheric Black Metal? Im atmosphärischen Black Metal ist Black Metal immer noch die Basis der Musik und wird mit Elementen erweitert, um Atmosphäre zu erzeugen, während dies bei Ambient Black Metal genau entgegengesetzt ist. AUREOLE legen ihr drittes Album "Alunarian Bellmaster" vor und nehmen den Hörer mit auf eine düstere Reise ins Weltall. Ob die Band mich damit begeistern kann oder ob ich doch kein großer Ambient-Fan werde, seht ihr in den nächsten Zeilen. Bereits nach ein paar Minuten in dem Album verstehe ich, warum der Titel "Alunarian Bellmaster" gerechtfertigt ist. Ein schneller Blick in die Promo verrät, dass die Band dreißig verschiedene Glocken aufgenommen hat und diese im gesamten Werk mit einfließen lässt. An manchen Stellen passt das sehr gut zur Atmosphäre, an anderen Stellen wird dies aber auch schnell anstrengend. Der Aufbau der einzelnen Titel ähnelt sich sehr. Es beginnt ruhig, baut sich stetig weiter auf, um dann nach einer intensiven Entladung wieder in die Weite zu entschwinden. Der Black Metal-Anteil ist meistens nur in den Entladungen rauszuhören und hält sich den größten Teil des Albums zurück. Ganz weit im Hintergrund versteckt hört man auch noch einige Schreie und Gekeife, wie man es vom Black Metal gewohnt ist. Wie ein roter Faden zieht sich ein Hintergrundrauschen und Dröhnen durch das Werk. Das Schlagzeug trommelt ausgedehnt mit viel Hall durch den Weltraum und AUREOLE erschaffen damit eine düstere und bedrohliche Atmosphäre. Zusammen mit den Gitarren schafft die Band es eine intensive Atmosphäre zu erschaffen, wie ich sie von alten Sci-Fi-Filmen kenne. Ein Stimmungskiller ist für mich die Produktion des Werkes. Besonders in den Entladungen beziehungsweise Höhepunkten der Titel passieren viele Dinge auf einmal, welche leider in einer Art Soundmatsch versinken und nur schwer zu genießen sind. Das führt dazu, dass ich die Platte über weite Strecken als anstrengend empfinde. Ebenso neigen Ambient-Alben zur Überlänge, welche auch hier an der Tagesordnung ist und dem Werk auch keinen Gefallen tut. Zu der Anstrengung gesellt sich dann leider auch die Langeweile. Ausgedehnte Klanglandschaften können mich begeistern, sind aber auf Länge hin etwas zu eintönig. Etwa 45 Minuten hätten "Alunarian Bellmaster" besser zu Gesicht gestanden. Die erzählte Geschichte erstreckt sich über mehrere Alben der Band, sowie dem weiteren Projekt TCHORNOBOG von Markov Soroka. Ich kann dem lyrischen Konzept aufgrund der weit im Hintergrund befindlichen Vocals nicht folgen und hoffe, dass im Booklet etwas zu der Geschichte abgedruckt ist. Es wäre schade, wenn eine Band sich solche Mühe gibt, ein Universum zu erfinden und man dem aber kaum folgen kann. AUREOLE machen aus mir mit ihrem neusten Output "Alunarian Bellmaster" keinen neuen Ambient Black Metal-Fan. Das Album hat gute Ansätze und bietet eine dichte Atmosphäre, die leider unter einem matschigen Sound leidet. Die Spiellänge, der Sound und die anstrengenden Parts erzeugen in mir nicht den Drang, erneut in die Welt von AUREOLE abzutauchen. Allerdings können Fans von Sci-Fi und Mystery hier ein Ohr riskieren. Ich bin mir sicher, es wird den ein oder anderen geben, der hier durchaus Gefallen dran finden kann. Gesamtwertung: 5.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Solariis Strike [Activation >> Alunar] 02. Alunarian Ghosts Of Bellmaster 03. 10,000 Bells Resonate Cosmos Untold 04. Warpstorm [Invasion >> Alunar] 05. Arrival Of Deathless Interlopers 06. Orbiting Among Alunarian Ruins 07. Beware That Which Inhabits The Belltower 08. Alunarian Surrender 09. [UGC 2885 >> Spawn A Second Citadel Bell...] | Band Website: www.facebook.com/AureoleBM Medium: CD, LP, digital Spieldauer: 63:18 Minuten VÖ: 09.02.2024 |