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Angra - Cycles Of Pain

Review von Lestat vom 07.11.2023 (8842 mal gelesen)
Angra - Cycles Of Pain Nach 5 Jahren Pause melden sich die Brasilianer ANGRA mit "Cycles Of Pain" zurück. Dass sich die sechs Männer Zeit lassen ist nichts Neues, und wenn die Qualität stimmt, auch prinzipiell zu begrüßen. Die Veröffentlichung ihres neuesten Albums trifft das dreißigste Jahr seit Erscheinen von "Angels Cry" und in dieser Zeit haben sie eine ganz schöne Entwicklung musikalisch durchgemacht, und sind dennoch immer ANGRA pur geblieben.

Angesichts des Jubiläumsjahres will ich ein wenig auf die Gesamtentwicklung eingehen. War es am Anfang eher folkloristisch geprägter Symphonic Metal, hat man sich nach und nach immer mehr dem Power Metal angenähert, allerdings ohne dabei die eigenen Wurzeln zu verlieren. Ein gewisses Maß an brasilianischen Folk-Elementen, hauptsächlich bezüglich der Percussions, und bombastische Anteile sind immer dabei geblieben. Dass ANGRA immer noch eindeutig als ANGRA zu erkennen sind, ist insofern erstaunlich, weil nur noch Gitarrist Rafael Bittencourt von der Originalbesetzung übrig ist.

Und so ist es auch bei "Cycles Of Pain": Trotz inzwischen teilweiser massiver Prog-Einflüsse in Form von plötzlichen Tempowechseln und wilden Frickelorgien zu ungewöhnlichen Harmonien, wie zum Beispiel in 'Ride Into The Storm', hört man sofort, welche Band da gerade gespielt wird. Bemerkenswert dabei ist, dass es zu keinem Punkt aufgesetzt wirkt. Die eher wilden, schwer fassbaren Momente fügen sich nahtlos in die Songs ein. So fällt auch nicht auf, wenn auf einmal wieder die Doublebass ballert und alles in bester Power-Metal-Manier aus den Boxen drückt. Denn auch das gibt es: Lieder wie 'Generation Warriors', die recht straight ohne große Spielereien durchgezogen werden und zum Bangen einladen.

Ein besonderes Augenmerk gilt meines Erachtens auch Fabio Lione. Man hasst ihn oder man liebt ihn. Auf vielen Alben in der Vergangenheit wirkte sein Gesang komisch gequält aus dem Hals gepresst, so dass seine Stimme etwas Quäkendes hatte. Nicht so auf den jüngeren Veröffentlichungen von ANGRA: Er scheint besser seine Tonlage gefunden zu haben und schafft es, seinen Gesang wirklich gewinnbringend für das Gesamtarrangement einzusetzen. Und das ist es, was die Stärke dieser Scheibe aufzeigt: Es gibt eigentlich keine Schwachstelle.

Am Ende bleibt "Cycles Of Pain" ein wirklich grandioses Album, ein neuer Höhepunkt in der Menge der sehr guten ANGRA-Alben und die logische und richtige Konsequenz aus "Omni".

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Cyclus Doloris
02. Ride Into The Storm
03. Dead Man On Display
04. Tide Of Changes - Part I
05. Tide Of Changes - Part II
06. Vida Seca
07. Gods Of The World
08. Cycles Of Pain
09. Faithless Sanctuary
10. Here In The Now
11. Generation Warriors
12. Tears Of Blood
Band Website: www.angra.net/
Medium: CD, LP
Spieldauer: 58:35 Minuten
VÖ: 03.11.2023

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