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Cult Of Luna - The Long Road North

Review von des vom 21.02.2022 (12367 mal gelesen)
Cult Of Luna - The Long Road North Mächtig! Unglaublich mächtig blasen den Zuhörer bei den ersten Takten von 'Cold Burn' nebelhornartige Sounds und nicht enden wollende, den Song antreibende Drums davon. Erst nach etwa 3 Minuten folgt eine kurze Verschnaufpause, die man an dieser Stelle auch braucht. Kaum zu glauben, dass CULT OF LUNA vor mehr als zwanzig Jahren aus einer Hardcore-Punk-Band hervorgegangen sind - weiter weg vom Punk kann man wohl nicht mehr sein. Seither haben die Schweden ihren melancholischen Post Metal stetig weiter entwickelt und auch in den vergangenen Jahren durchwegs sehr gute Kritiken geerntet.

Auch "The Long Road North" ist geprägt von einer durchgehenden Melancholie, wobei immer wieder musikalischer Sonnenschein durch bricht. Die Kompositionen bewegen sich durchweg um die Zehn-Minuten-Marke, verlaufen sich aber nie in Beliebigkeit, sondern ziehen den Hörer in eine musikalische Reise. Eine dichte, schier erdrückende "Wall Of Sound" erwartet den Zuhörer, in der flirrende Gitarren den Ton angeben, aber auch unglaublich schöne Klangmalereien und Gastgesang von Mariam Wallentin ('Beyond I') ihren Platz haben. Dass die Songs 'An Offering To The Wild', das aus zwölf Minuten musikalischer Poesie besteht, und 'Beyond II' einen epischen Breitwandsound aufweisen, ist auf das Engagement von Colin Stetson zurück zu führen, der in letzter Zeit viel mit Filmsoundtracks beschäftigt war. Auch gesangstechnisch gibt es Abwechslung: Neben dem bereits erwähnten weiblichen Gastgesang überwiegt zwar der emotional rauschende Brüllgesang von Johannes Persson, doch wird an passender Stelle auch mit klarer Stimme gesungen wie beim träumerischen und furios endenden 'Into The Night'. Etwas kürzer ist das dreiminütige 'Full Moon', das mystisch dahin stampft und nahtlos in den Titelsong überleitet, der sich perkussiv langsam aufbaut, bis dann die volle Kraft und der Gallopp einsetzen. Ebenso spannend ist 'Blood Upon Stone', das aber einen finalen, langen, Energiebrocken darstellt.

Abgeschlossen wird dieser Parforce-Ritt durch 'Beyond II' und man ist an dieser Stelle froh, dass es sich um einen ruhigen Ausklang des Albums handelt nach all dieser geballten Energie und Abwechslungen. "The Long Road North" ist nichts zum Nebenbeihören, das kann man vergessen, und auch keine schnelle Kost. Vielmehr ist die Platte ein langsamer Sacker, der seine Aufmerksamkeit einfordert. Es gab schon eine Weile keine Neuveröffentlichung mehr, die dermaßen spannend war.

des


Gesamtwertung: 10.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood blood
Trackliste Album-Info
01. Cold Burn 9:41
02. The Silver Arc 7:37
03. Beyond I 3:07
04. An Offering to the Wild 12:43
05. Into the Night 6:59
06. Full Moon 3:07
07. The Long Road North 10:04
08. Blood Upon Stone 11:39
09. Beyond II 4:06
Band Website: www.cultofluna.com
Medium: CD
Spieldauer: 69:06 Minuten
VÖ: 11.02.2022

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