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Morgul Blade - Fell Sorcery Abounds

Review von Tailgunner vom 08.12.2021 (11673 mal gelesen)
Morgul Blade - Fell Sorcery Abounds Ich erinnere mich noch allzu gut an das ausgehende vergangene Jahr. Auf der letzten Rille kamen hier zwei ziemlich überragende Epic Metal-Scheiben über uns herein. MEGATON SWORD und POSSESSED STEEL haben das ohnehin schon gute Epic-Jahr 2020 am Ende noch regelrecht veredelt. Dass in jenem Jahr ansonsten so ziemlich nichts in Ordnung war, lasse ich mal bewusst außen vor. Jedenfalls scheint sich die Geschichte zu wiederholen, denn auch das aktuell ausgehende Epic Metal-Jahr lässt auf der Zielgeraden nochmals ordentlich die Heldenmuskeln spielen. Zu den bereits vor kurzem erschienenen saustarken Debüts von RYGHÄR und GRAVETY gesellt sich nun noch das Debüt der Amies von MORGUL BLADE.

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Nomen est Omen: MORGUL BLADE bespielen die finsteren Aspekte Tolkien'scher Themen und anderer Fantasy-Universen. Die Jungs aus Philadelphia sind nach ihrer bereits im Underground nicht unbeachtet gebliebenen EP "Harbingers Of Power And The World's End" bei den Griechen von No Remorse Records unter Vertrag gekommen, was per se schon immer mal ein gutes Zeichen ist, denn dort versteht man sich (nicht nur) auf guten Epic Metal. Hatte die EP noch eher einen Demo-Charakter und war sicherlich auch noch ein Stück weit unausgegoren, erkannte man hier aber bereits die Trademarks, welche die Band weiterhin auszeichnen sollten und die auf dem nun vorliegenden Debüt "Fell Sorcery Abounds" schon fast zur Perfektion gereift sind. So stört es auch nicht, dass die vier Stücke der EP es nun mit einem entsprechend vernünftigen Klang auch auf das Album geschafft haben, denn um in Vergessenheit zu geraten, sind sie zu gut.

Dass man den Stil von MORGUL BLADE nicht so ohne Weiteres beschreiben kann und der Begriff Epic oder True Metal hier schlicht zu kurz greift, ist sicher kein Umstand, der gegen die Amerikaner spricht. Das wird auch nach dem Intro, welches uns mit schrägen Synthieklängen auf das Geschehen einstimmt, relativ schnell klar. Denn hier ist erst mal nichts mit Helden-Hymnen und Conan'scher Epik. Es regiert die fiese Wut, die sich stilistisch auch ganz klar beim Black Metal bedient. Brachial kriechende Melodieführung, begleitet von boshaftem Krächzgesang der uns vom Hexenkönig von Angmar und seiner Morgul-Klinge berichtet. MORGUL BLADE verweigern sich jeder Konvention und Kategorisierung und haben damit ein vielschichtiges, kurzweiliges, atmosphärisches, dunkles, brutales, episches und höchst eigenständiges Werk erschaffen. Denn langweilig wird "Fell Sorcery Abounds" zu keinem Augenblick. Nicht bei dem akustischen Interludium 'Oak In The Mist', nicht bei dem hymnenhaften 'The Five Will Ride At Dawn', nicht bei dem großartigen 'A Last Waltz Of Gevaudan', bei dem auch sehr passend weiblicher Gesang zum Tragen kommt. Ebenso wenig bei dem vom Heldentenor dominierten 'In The Grip Of The Dark Lord'. Und auch nicht bei meinem Anspieltipp 'The Beacons Must Be Lit!'. Am Ende ist es auch vollkommen sinnlos und überhaupt nicht zielführend, einzelne Songs hervorzuheben und andere damit zu entwerten, denn das Album möchte am Stück gehört werden. Tatsächlich: Hier liegt mein persönliches Epic Metal-Album des Jahres, welches gar kein reinrassiges Epic Metal-Album im engeren Sinne ist, vor. Und eingefleischten Epic Metal-Fans die Qualität dieses Albums zu erklären hieße, Eulen nach Athen zu tragen. Allen anderen empfehle ich, hier mal hinein zu hören.



Gesamtwertung: 9.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. He Who Sits Upon The Black Throne Of Angmar / The Morgul Blade
02. A Last Waltz Of Gevaudan
03. In the Grip Of The Dark Lord
04. Sons Of The Night
05. Oak In The Mist
06. The Five Will Ride At Dawn
07. The Beacons Must Be Lit!
08. Blood Has Been Spilled This Night
09. Fell Sorcery Abounds
Band Website: www.facebook.com/MorgulBladeHM
Medium: CD, LP
Spieldauer: 38:13 Minuten
VÖ: 26.11.2021

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Man kann Morgul Blade sicherlich vieles nachsagen. Mangelnder Einfallsreichtum zählt sicher nicht dazu. Allein der Epic/Black Metal-Mix ist außergewöhnlich. Fantastische Scheibe!
10/10   (14.12.2021 von Brokkolibernd)

Die mucke klingt genauso doof und einfallslos wie der "Video Clip" und der drumcomputer, also echt?
(08.12.2021 von Gurkengandalf)

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