Arctic Sea Survivors - The Longest Dawn | |
---|---|
Review von Zephir vom 04.11.2021 (4765 mal gelesen) | |
So ein bisschen sieht's schon danach aus, als seien die ARCTIC SEA SURVIVORS aus Gründen der monothematischen Konzeptbearbeitung zusammengekommen: Die anonyme österreichische Formation, deren Musiker sich schlicht mit Survivor I bis IV betiteln, brachten 2018 über Talheim Records ihr Debüt "Into Barren Lands" heraus, das sich mit ausladenden instrumentalen Post-Metal-Kompositionen einer Expedition in unwegsame, kältedominierte Gefilde unseres Planeten widmet. Eine 2019 unabhängig nachgeschobene EP, die sich der Kultur und Poesie der Inuit widmet, gilt als zweiter Teil einer geplanten Trilogie, deren dritter Part nun mit "The Longest Dawn (The Souls Burn On In Everlasting Fires)” erschien, abermals bei Talheim. Was inzwischen passiert ist: Ein Expeditionsteilnehmer ist in den Weiten der Länder verschollen und sucht nun mühsam seinen Weg zurück, was die vier ARCTIC SEA SURVIVORS abermals in eine knappe Stunde instrumentaler Soundscapes fassen. "The Longest Dawn" ist erneut ein Album zum Abtauchen, zum Hypnotisierenlassen, zum Mitreisen. Unterwegs begegnen uns postrockige Klanglandschaften ebenso wie doomige Monotonie, kontemplative Riff-Schleifen und zwischenzeitliche heftige Ausbrüche eisiger Musik- und Naturgewalten, die, eingespielt mit den vier klassischen Bausteinen zweier Gitarren, Bass und Schlagzeug, Puristen des Segments begeistern werden. Nur zuweilen kommen dezent eingesprochene Lyrics zum Einsatz, so etwa in 'Solitary Pathways' - die ruhige, leicht entrückte Stimme betont die Verlorenheit des namenlosen Individuums in der endlosen Weite und verleiht der vielleicht etwas eindimensional produzierten Platte mehr Tiefe. Wer soundtrackmäßige Filmmusik möchte, ist bei den ARCTIC SEA SURVIVORS an der falschen Adresse: Hier gibt es handgemachten Post/Doom Metal bar jeglichen New Age-Verdachts, aber auch bar jeglicher Möchtegern-Schwarzmalerei und frei von überzogener Brutalität. Im Zeitalter von unüberschaubaren Crossovers eine Wohltat für Freunde des Ungepanschten. Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Enter The Realm Of Pana 02. The Place That Never Thaws 03. Solitary Pathways 04. Novaya Semlya 05. The Fires Of Archangelsk 06. The March To Adlivun | Band Website: www.arctic-sea-survivors.com Medium: CD Spieldauer: 57:48 Minuten VÖ: 30.09.2021 |