Livebericht Therapy? |
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Ein Livebericht von HappyTarabas aus Hannover (Faust) - 10.11.2003 (8424 mal gelesen) |
Manchmal habe auch ich etwas Glück und gewinne was – zum Beispiel zwei Konzertkarten für Therapy? in Hannover. Immerhin je 22 Euro gespart, begaben wir uns am Montag frohen Mutes auf den Weg ins Faust. Gegen 21 Uhr kamen dann erst mal Pinkostar aus Hamburg auf die Bühne. Die vier punkrockten nicht schlecht vor sich hin, nur das Publikum wollte nicht so recht. Die waren stur und warteten anscheinend nur auf Therapy?. Ich hatte auch nirgendwo entdecken können, dass noch eine Vorband angekündigt war, vielleicht waren einige deswegen so muffig... Die vier von Pinkostar gaben sich jedenfalls Mühe und machten dass auch recht ordentlich. Irgendwann kam der Kommentar über meine Schulter „Dir ist doch schon klar, dass wir das nicht mögen? Das ist mehr schon so Punk / Ska!“ Da mir das aber immer egal ist und ich es trotzdem gut fand, habe ich meine Begleitung wohl auch etwas angesteckt, denn das Bein wippte schließlich auch mit. Nachdem Pinkostar und ein paar Helfer ihr Set von der Bühne geräumt hatten und dann für den Sänger und Gitarristen von Therapy? gleich zwei Bretter mit ca. hundert Effekt-Geräten platziert wurden, wurden dann auch noch die diversen Mikros ca. 38 mal gecheckt und desinfiziert. Gegen 22:45 – das Intro lief schon eine Weile – schlichen sich dann auch heimlich still und leise die langersehnten Therapy? auf die Bühne. Andrew war etwas voreilig und hätte beinahe in sein eigenes Intro gesungen. Er machte den Eindruck, als wäre ihm das viel zu lang. Dann aber durfte er endlich loslegen. Sie starteten gut durch mit „Going nowhere“ und die eben noch müden Gäste begannen zu toben! Es folgten noch viele gute Songs wie z. B. „Die Laughing“, „Dancin´ with Manson“. Der Gitarrist tauschte die Sechsseitige bald gegen ein E-Cello und plötzlich war er mit dem Sänger alleine auf der Bühne. Andrew sang „Diane“, eine tolle Ballade mit Gänsehaut-Garantie. Nach dieser kleinen Einlage wurde weitergerockt. Andrew begeisterte ganz nebenbei auch mit seinen Deutschkenntnissen. Sachen wie „Der nächste Song heißt“, „Dankeschön“, „Geht es Euch gut?“ und vor allem „Krankenhaus“ gehören in jedes Repertoire eines guten Sängers. Faszinierend daran fand ich, dass es fast akzentfrei war. Ausserdem hat man allen vieren angemerkt, dass sie gerne spielen. Man hat es fast geglaubt, als Andrew sagte, dass Hannover das beste Publikum der ganzen Tour hätte. Es war einfach Wahnsinn. Therapy? machten ca. 1,5 Stunden super Stimmung. Sie zeigten keine Berührungsängste und kamen ganz dicht zum Publikum, feuerten an und gaben einfach alles. Das Publikum dankte ihnen mit Gejubel, Gekreisch und natürlich auch ausgelassenem Hüpfen. Da ich mich ziemlich an meinen Körper gewöhnt habe und auch keine Lust zum Sprunggelenke-Einbüßen fand, habe ich mich lieber an eine Säule gehalten, die ziemlich nah an der Bühne stand. Aber die anderen zu beobachten, macht meistens eh mehr Spaß. Vielleicht schreibe ich mal einen Bericht über die unterschiedlichen Hüpfverhalten – da gibt es himmelweite Unterschiede! Obwohl es mehr Punkrock ist, was Therapy? spielen, hat es mir sehr gut gefallen und es war einfach eine super Party mit ausgelassener Stimmung. |
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