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Thrust - The Helm Of Awe

Review von Blaze Breeg vom 30.10.2020 (12574 mal gelesen)
Thrust - The Helm Of Awe THRUST, gegründet im Jahr 1981, gehören zu den zahlreichen US Metal-Bands, die in den Achtzigern mit "Fist Held High" eine - zumindest heute - im Underground abgefeierte Kultplatte eingespielt haben ('Posers Will Die!'), danach jedoch rasch komplett in der Versenkung verschwunden sind. Nach einem Kurzcomeback im Jahr 2002 veröffentlicht das Quintett seit 2015 wieder regelmäßig Longplayer, sodass der dritte Frühling bis dato die mit Abstand produktivste Bandphase darstellt. Allein davor ziehe ich meinen Hut!

THRUST sind beileibe nicht die einzigen US-Amerikaner, die in der letzten Dekade wieder im Studio (und auf unterschiedlichen Festival-Bühnen) aufgetaucht sind - man denke an FIFTH ANGEL, HEIR APPARENT oder kürzlich HITTMAN. Um eines vorwegzunehmen: Die herausragende Klasse ihrer Landsleute erreichen THRUST nicht, aber mit "The Helm Of Awe", Studioalbum Nummer fünf, liefern sie feinen Traditionsstahl ab, der vielen Genre-Fans ausgezeichnet munden dürfte.

Auf der instrumentalen Ebene gibt es rein gar nichts zu meckern, hier sind Profis am Werk, die manchen Jungspunden zeigen, wo der US Metal-Hammer hängt. Auch Sänger Eric Claro überzeugt, ohne mich komplett vom Hocker zu hauen - vermutlich liegt mir seine Stimmfarbe in manchen Tonlagen nicht zu 100%, insofern mögen andere Hörer dies völlig anders empfinden. Das Songwriting basiert auf altbekannten Zutaten, Innovationen findet man hier nicht - allerdings gelingt es THRUST, eine wohlschmeckende Mischung zu fabrizieren, die dank Abwechslungsreichtum und insbesondere einiger erhabener, epischer Momente in Erinnerung bleibt (Letztere passen im Übrigen hervorragend zum äußerst geschmackvollen Artwork, das dem Epiker in mir große Freude bereitet). Tracks wie 'Killing Bridge' und 'Ghost In Me' erreichen in ihren besten Passagen höchstes Champions League-Niveau, sowohl die variable Gitarrenarbeit von Ron Cooke und Angel Rodriguez als auch die einprägsamen Gesangslinien von Claro fesseln dabei. Einen Stinker gibt es auf "The Helm Of Awe" nicht, der straighte Opener 'Black River' macht ebenso Spaß wie das kämpferische 'Battle Flag' (künftiger Live-Kracher, keine Frage) und der knackige Titeltrack, der als energiegeladener Rausschmeißer fungiert. In manchen Songs, und damit kommen wir zu einer Schwachstelle der Scheibe, fehlen mir bei aller Klasse Hooks, die wir - ich wiederhole mich - in diesem Jahr bei HITTMAN zu Genüge genießen durften (vor allem 'Blood In The Sky' ist in diesem Zusammenhang zu nennen).

Alles in allem überwiegen nichtsdestotrotz die positiven Aspekte - ein strahlendes Jahreshighlight, das in ein paar Wochen die Bestenlisten der Fans und Kritiker anführt, sehe ich in "The Helm Of Awe" nicht. Aber die Konkurrenz ist anno 2020 auch verdammt stark, sodass dieses Urteil niemanden von euch vom Reinlauschen abhalten sollte.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Black River
02. Blood In The Sky
03. Purgatory Gates
04. Still Alive
05. Killing Bridge
06. Battle Flag
07. Ghost In Me
08. The Traveler
09. Crucifixion
10. Helm Of Awe
Band Website: www.thrustonline.de
Medium: CD
Spieldauer: 50:23 Minuten
VÖ: 30.10.2020

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