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Meurtrières - Meurtrières

Review von Divine Victim vom 22.07.2020 (9453 mal gelesen)
Meurtrières - Meurtrières 2020 ist ein doofes Jahr: ich glaube, über die Pandemie und Idioten dieser Welt muss ich kein Wort mehr verlieren. Musikalisch hingegen ist 2020 für mich als Freund des Epischen ein wirklich starkes Jahr und so kommt es, dass der vielleicht beste Newcomer des Jahres aus Frankreich kommt. Neben den Amerikanern FER DE LANCE, THRONE OF IRON und STYGIAN CROWN - die ich jedem Epikfreund ans Herzen legen kann - kommt ein bis jetzt völlig unbekanntes Highlight aus dem Hause SORTILÈGE, BLASPHEME und Co., MEURTRIÈRES!

Episch und klassisch wird uns hier eine selbstbetitelte EP geboten, wo allein das Cover mich schon mehr als gespannt auf die Musik gemacht hat. Auch wenn ich als musikalische Orientierungshilfe jene genannten französischen Metalgötter vorschlagen würde, gibt es ein Merkmal an der Musik, das sofort ins Auge sticht. Denn neben Epik, tollen Vocals und Gitarrenparts, wie bei den oben Genannten, ist besonders der musikalische Hintergrund der Bandmitglieder sehr interessant: Punk. Und ja, das spürt und hört man. Besonders die Rhythmussektion lässt es öfter mal durchscheinen und auch insgesamt ist es ein ziemlich roher und energiegeladener Sound.

Ein Highlight sind sicherlich die tollen weiblichen Vocals von Sängerin Fleur. Französischen Epic Metal gibt es, weibliche Vocals im Epic Metal gibt es auch. Aber beides in Kombination? Das ist mir neu! Fleur hat absolut keine Probleme mit den Höhen und ihr gelingt es ebenfalls sehr gut, Emotion in ihrem Gesang zu verpacken, was die Geschichten, die MEURTRIÈRES erzählen, umso spannender macht. Hier kommen wir schon zum nächsten Highlight, das Songwriting! Das Quintett erzählt in jedem der Lieder fiktive Geschichten über Frauen im Mittelalter, 'Rosae Bellum' bildet eine Ausnahme, es handelt von Christine de Pisan, einer französischen Philosophin und Schriftstellerin aus dem 14. Jahrhundert. Zurück zum Line-up. Das Gitarrenduo besteht aus Flo Spector und Olivier, den Viersaiter treibt Xavier an und auf die Drums drischt Thomas ein.

Mein weiser und hochgeschätzter Kollege Blaze "Es kommt nicht auf die Länge an" Breeg sagte einst: es sollten viel mehr Bands mit einer EP anfangen. MEURTRIÈRES zeigen, dass das genau die richtige Entscheidung war. Gut eine halbe Stunde klassischer Stahl, mit Epik verfeinert, wird abgeliefert und dabei selbst nach vielfachem Hören nicht langweilig. Die Einflüsse IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST sowie die geniale französische Heavy Metal-Szene der 80er hört man da zwar gut raus, es wird aber doch genug Abwechslung und eigener Feinschliff ergänzt, sodass wir einen traditionellen, aber auch eigenständigen Sound zugleich haben. Extrem energiegeladen, melodisch, teils emotional und definitiv episch. Der Opener 'A La Spartha', 'Alienor' sowie 'Rosae Bellum' sind meine Anspieltipps und sollten alle vier genannten Aspekte gut widerspiegeln.

Fazit: Auch wenn die Band das Level von Hymnen wie 'Sortilège' oder 'D'Ailleurs' von SORTILÈGE nicht erreicht, sind alle fünf Lieder der EP echt stark und als Debüt genial! Ich stehe zu meiner Aussage am Anfang: MEURTRIÈRES könnten wirklich der Newcomer des Jahres sein. Auf alle Fälle machen sie mit ihrer energiegeladenen, melodischen Art definitiv Lust auf mehr. Zum Glück bringt Gates Of Hell Records eine Vinylversion heraus, denn mein Appell an alle, die SORTILÈGE ebenso genial finden wie ich und die Lust auf frischen Epic Heavy Metal haben, lautet:

ZUSCHLAGEN!!!

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. A La Spatha
02. Alienor
03. La Fille Du Cerbère
04. Rosae Bellum
05. La Déferlante
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 28:39 Minuten
VÖ: 24.07.2020

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