Letzte Reviews





Festival Previews
Festival Reviews 2024
70000 Tons Of Metal 2024

Hell Over Hammaburg 2024

Ragnarök 2024

A Chance For Metal Festival 2024

Andernach Metal Days 2024

Rock Am Ring 2024

Mahlstrom Open Air 2024

Under The Black Sun 2024

Afdreith & Buten 2024

Area 53 2024

Brutal Assault 2024

Krawall'o'Rock 2024

Sinner Rock 2024

Solitary Sabred - By Fire & Brimstone

Review von Divine Victim vom 09.04.2020 (8015 mal gelesen)
Solitary Sabred - By Fire & Brimstone Auf der Suche nach gutem Epic Metal sollte Italien definitiv eine der ersten Haltestellen sein, hat es doch Bands wie HOLY MARTYR, WOTAN oder auch DARK QUARTERER und natürlich DOOMSWORD, welche man gar nicht mehr aus der Szene wegdenken kann, hervorgebracht. Auch Griechenland hat mit Bands wie ACHELOUS oder BATTLEROAR einiges zu bieten, beide haben 2018 doch mehr als nur zufriedenstellende Alben veröffentlicht.

Aus dem Nachbarland Zypern, wir ignorieren das bisschen Wasser dazwischen mal, kam meines Erachtens nicht so viel. Das sollte sich 2014 ändern, als die Epic-/Power-Metaller SOLITARY SABRED, aus eben jenem Land, mit "Redemption Through Force" ihr zweites Studioalbum veröffentlichten. Obwohl es doch hauptsächlich gute bis sehr gute Bewertungen gab, blieb der Durchbruch, selbst an Underground-Maßstäben gemessen, aus. Wenn man jedoch von jenen Jungs gehört hatte, dann war man oft begeistert – zu Recht!

Mit "By Fire & Brimstone" kann sich das jetzt ändern, mittlerweile steht man bei No Remorse Records unter Vertrag. Wenn man eines sicher sagen kann, dann ist es, dass das Quintett sicher weiß, was es tut. Die Zyprioten spielen eine Mischung aus US Power Metal und Epic Metal, welche teilweise mit progressive Merkmalen verziert ist. Hierbei lässt sich ganz klar der Vergleich mit VIRGIN STEELE ziehen. SOLITARY SABRED scheuen vor nichts zurück, wodurch ein gewisser Kauzfaktor entsteht, der aber jenen Fans, die immer noch den alten VIRGIN STEELE-Alben nachweinen, gefallen wird. Aber auch MANILLA ROAD oder HELSTAR scheinen eine Inspiration gewesen zu sein. Des Weiteren erinnern viele Stellen an SANCTUARY.

Gitarrist Jimmy "Spartacus" Demetriou gründete die Band bereits im Jahr 2000, wobei das Line-up nach eigenen Angaben ständig wechselte, bis er 2007 Petro "Asgardlord" Leptos traf, welcher nicht nur seine Leidenschaft für US Power Metal teilt und schnell sein bester Freund wurde, sondern auch ein hervorragender Sänger ist. Und nein, ich übertreibe nicht! In den Höhen, welche Leptos nicht scheut, klingt er wie eine Mischung aus King Diamond und Warrel Dane, tiefe, fast schon gutturale Passagen erinnern an Mark Shelton (möge er in Frieden ruhen) und generell ist seine Klangfarbe sowie der fließende Übergang zwischen den einzelnen Gesangstechniken nicht nur sehr angenehm, sondern auch höchst episch!

Weitere Line-up-Wechsel um das Duo herum folgten. George "Stainlesz" kümmert sich seit 2012 um die dicken Saiten und löste damit Leptos am Bass ab, der sich seitdem vollständig auf den Gesang konzentrieren kann. Daraufhin ergänzte 2013 Nikolas "Sprits" Moutafis, den man von MIRROR kennen dürfte, das Line-up um eine weitere Gitarre und seit 2018 ist das Line-up nach dem Eintritt von Schlagzeuger Fotis Mountouris beständig geblieben. Live war die Band auch relativ aktiv, wobei der diesjährige Auftritt beim GERMAN SWORDBROTHERS FESTIVAL der erste Auftritt in Deutschland gewesen wäre. Wie wir alle wissen, kam da leider ein Virus dazwischen.

Die Platte beginnt sehr stark und der zweite Song 'Assassins Of Carthage' ist genial und direkt mein erstes Highlight. Er steckt nicht nur voller Kreativität, sondern ist auch sehr atmosphärisch. Ein Pre-Chorus, der theoretisch aus dem letzten Aladdin-Film stammen könnte, ist hierbei nicht kitschig, sondern setzt den genialen Chorus in Szene, welcher locker auf dem US Power Metal-Meisterwerk "Into The Mirror Black" sein könnte.

Diese Kreativität wird weitergeführt, die Songs sind sehr vielseitig und so gelingt es, viele unterschiedliche Stimmungen aufzubauen. Besonders wichtig ist hierbei der sehr variantenreiche Gesang von Leptos. Scheinbar mühelos wechselt er zwischen hohen Schreien und seiner normalen Stimmlage, in der er sehr an SACRED STEEL- und Ex-BATTLEROAR-Sänger Gerrit Mutz erinnert. In den episch angehauchten Liedern verwendet er dann die oben erwähnte tiefe, raue Stimme, welche einen starken Kontrast zu seinen anderen Gesangsstilen bildet. Und ohne die restliche Band schlechtreden zu wollen, muss man sagen, dass Leptos hier ganz klar im Vordergrund steht. Das Gitarrenduo spielt klasse, wechselt ohne Probleme die Geschwindigkeit und überzeugt von vorne bis hinten mit komplexen, progressiven Passagen und fantastischen Soli. Aber immer wieder ist es doch der Gesang, der einem so unter die Haut geht und den Instrumenten die Show stiehlt.

Das nächste Highlight ist das zweigeteilte 'Chronicles Of The Barbarian King', wobei ich den ersten Teil 'The Scarlet Citadel' doch deutlich stärker finde. 'Fyres Of Koth' ist nicht schlecht, besonders zum Ende hin wird es sehr episch. Im Vergleich zu dem ansonsten so starken und höchst kunstfertigen Album geht es dann aber doch eher unter. Dies liegt bestimmt auch daran, dass der erste Teil einfach genial ist. Sowohl Leptos als auch die anderen Bandmitglieder sind hervorragend. Es ist eine bärenstarke Epic Metal-Nummer, welcher die Emotionalität von VIRGIN STEELE besitzt und gleichzeitig so barbarisch wie eine Nummer von IRONSWORD ist. Meiner Meinung nach ist er definitiv einer der besten Titel dieses Jahres – tolle Melodien, ein mächtiges und energiegeladenes Riff, ein absolut episches Solo, generell tolle Gitarrenpassagen und natürlich der Gesang, der auf diesem Song einen weiteren Höhepunkt erreicht.

Beim Namen 'Psionic Transmogrification' kommt mir sofort eine bestimmte Person in den Kopf: Warrel Dane! Auch musikalisch findet man hier Ähnlichkeiten. Leptos‘ Schreie sind ungefähr so hoch wie Danes bei 'Battle Angles' und das mag was heißen. Auch sonst, sogar in den Lyrics, erinnert es an SANCTUARY und fast schon an NEVERMORE. Auch dieser Song ist sehr stark und sollte von jedem, der Warrel Dane vermisst, gehört werden.

Fazit: Mit "By Fire & Brimstone" hat sich das zypriotische Power-Quintett selbst übertroffen und ein Meisterwerk abgeliefert - einzig etwas länger hätte die Platte sein dürfen. Damit sich die Songs wirklich entfalten, muss man die Platte aber schon mehrmals hören und sich auf die Musik einlassen. Dies wird man als US Power/Epic Metal-Fan aber definitiv nicht bereuen, da dieses Album eine wahre Hommage an die großen Acts aus den genannten Genres ist! In neun guten bis wirklich fantastischen Songs haben alle fünf Künstler bewiesen, zu was sie fähig sind. Die Leistung von Leptos sticht dabei besonders heraus. Wird die Band an Bekanntheit gewinnen, was sie wirklich verdient hat, dann bin ich mir sicher, dass wir sie am Ende des Jahres in vielen Jahresrückblicken sehen werden - in meinem Poll haben sie einen Platz sicher.

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Servants Of The Elder Gods
02. Assassins Of Carthage
03. Disillusions
04. Invoking The Master
05. The Scarlet Citadel (Chronicles Of The Barbarian King Pt. I)
06. Fyres Of Koth (Chronicles Of The Barbarian King Pt. II)
07. Psionic Transmogrification
08. IX
09. Blestem
Band Website: www.solitarysabred.com/
Medium: CD
Spieldauer: 40:35 Minuten
VÖ: 13.03.2020

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten



Reviews

09.04.2020 By Fire & Brimstone(9.0/10) von Divine Victim

Album des Augenblicks
Volltextsuche
Schaut mal!