Ein abgedrehter Mix verschiedenster Genres erwartet uns auf dem vierten Album "Bodenhex" der Band VLIMMER. Genuss pur oder doch etwas zu viel für meinen Magen?
Eine Mischung aus Hard Rock, AOR und Melodic Metal aus den 80ern, produktionstechnisch mit einem sehr modernen Klanggewand versehen, dargeboten von wirklich fähigen Musikern, das ist "Heart Starter".
Ein Interview von Eddieson vom 19.10.2021 (25424 mal gelesen)
Mit "Imperial Congregation" veröffentlichen BLOOD RED THRONE ihr zehntes Album über Nuclear Blast. Ein wichtiger Schritt, dieser Labelwechsel. Was das für die Band bedeutet, was das neue Album zu bieten hat und einiges mehr erzählt uns Bandkopf Daniel Olaisen.
Hey Daniel! Wie geht es dir?
Daniel: Hey Jan! Danke, ich bin grad auf einem echten Höhenflug. Das Leben meint es gut mit mir.
Das glaube ich. Du musst ein vielbeschäftigter Mann sein. Neben "Imperial Congregation" mit BLOOD RED THRONE hast du noch drei weitere Alben mit ZEROZONIC, BIG CITY und VALDAUDR veröffentlicht. Musikalisch reicht das von easy listening Rock, bis zum Black Metal. Wo nimmst du all die Inspirationen her?
Daniel: Ja, das ist schon verrückt. Vier Alben in einem Jahr. Aber irgendwie war es auch ein Zufall. Viel von dem Material wurde schon vor vielen Jahren geschrieben, es kam aber erst jetzt dazu, veröffentlicht zu werden. Ja, ich denke schon, dass ich ein sehr kreativer Typ bin, der irgendwie alles spielen kann, von akustischen Balladen bis zum extremen Metal. Insgesamt habe ich schon 25 Alben veröffentlicht und ich spiele gar nicht mal so oft Gitarre. Wie auch immer, Musik ist mir sehr wichtig und ich arbeite wirklich hart, um eine gute Qualität in jede meiner Bands bringen.
Aber ich kann mir vorstellen, dass BLOOD RED THRONE noch einen besonderen Platz in deinem Herzen hat.
Daniel: Ich habe die Band vor 24 Jahren gegründet und bin das letzte verbliebene Mitglied von damals. Death Metal ist meine Leidenschaft und BLOOD RED THRONE ist immer meine Hauptband, und auf ihr liegt immer mein Fokus. Ich kann einfach nicht damit aufhören. Ich glaube, ich liebe Death Metal heute, als Mann in den besten Jahren, mehr als Teenager damals. [lacht]
"Imperial Congregation" kommt über Nuclear Blast, was ein großer Schritt für deine Band ist. Wie kam es dazu?
Daniel: Aus irgendeinem Grund hat uns bisher kein Label wirklich ernst genommen und unser Potenzial erkannt. Aber jetzt nach über 20 Jahren haben wir zu dem gefunden, wo wir hingehören. Ich habe den Manager von Nuclear Blast US kennengelernt und danach Stein für Stein meine Beziehung ausgebaut. Habe ihnen über Jahre hinweg unsere Alben geschickt, du kannst dir also unsere Freude vorstellen, als sie uns dann einen Deal angeboten haben. Es ist ein großer, aber auch richtiger Schritt für die Band.
Glaubst du, dass das jetzt der Durchbruch für BLOOD RED THRONE sein könnte?
Daniel: Wir merken auf jeden Fall einen Unterschied und hoffen natürlich, dass es unser Durchbruch wird. Ich möchte, dass uns mehr Death Metalheads da draußen kennenlernen. 10 Alben und Touren um die ganze Welt, da bin ich immer noch erstaunt, dass uns so wenige kennen.
Du hältst ja mit BLOOD RED THRONE einen nahezu festen Zweijahresrhythmus ein, in dem ihr ein Album veröffentlicht. Ist dir das besonders wichtig?
Daniel: Es war nie unseren Intention und bis vor einigen Alben ist mir das auch nicht wirklich aufgefallen, aber dieser Rhythmus wurde mit "Union Of Flesh And Machine" unterbrochen, welches 2016 veröffentlicht wurde. Das Album war 2015 fertig, aber irgendwie brauchte Candlelight ewig, um das Teil zu veröffentlichen. "Fit To Kill" kam dann 2019 aus, wie du also siehst, ist uns der Rhythmus nicht besonders wichtig. "Imperial Congregation" wiederum kam zwei Jahre nach dem Vorgänger raus. [lacht] Letztendlich überstürzen wir nichts, Qualität ist wichtiger.
Ich höre das neue Album gerade und verdammt, ich stehe auf den Basssound, vor allem bei 'Conquered Malevolence', 'Hero Antics' und 'Inferior Elegance'.
Daniel: Die ganze Produktion ist herausragend. Da lag auch mein Fokus drauf, neben dem Songwriting. Ich wollte einen aktuellen, kraftvollen und schweren Sound. Ronnie Björnström war für den Mix und das Master verantwortlich. Ein talentierter Kerl. Was das Bassspiel angeht, da hatte ich immer gute Musiker und Gunner ist da keine Ausnahme. Der Junge liefert wirklich ein großartiges Spiel.
Du bist ja nicht nur Gründungsmitglied, sondern auch der kreative Kopf der Band. Wie läuft das Arbeitsteilung bei euch, zeichnest du dich allein für die Musik verantwortlich?
Daniel: Ich schreibe so ziemlich 90 Prozent der Musik. Meathook kommt auch mal mit einigen Ideen, dann arbeiten wir das zusammen aus oder addieren es mit meinen Riffs. 'Transparent Existence' ist der erste Song, den wir 50/50 zusammen geschrieben haben. Außerdem hat Meathook einige Leads in meinen Songs. Jeder in der Band ist glücklich mit der Situation. Ich kenne halt den BLOOD RED THRONE-Stil und die Band wird leben, so lange ich dabei bin.
"Imperial Congregation" hat einen ordentlichen Drive und eine straighte Dynamik, außerdem kommen die Songs auf den Punkt, was dir besonders wichtig scheint.
Daniel: Im Komponieren und Arrangieren bin ich über die Jahre immer besser geworden. Früher ging es nur darum, einige Riffs aneinander zu klatschen. Jetzt habe ich wesentlich mehr Struktur und nutze gerne Vers-Bridge-Chorus als Rezept. Ich möchte, dass der Song von vorne bis hinten einen Flow hat, plus einen ordentlichen Groove.
Wenn man sich das Artwork anschaut, dann sieht man schon die Verbindung zu den Texten.
Daniel: Die Texte drehen sich um Anti-Religion und die Unterstützung des Individualismus. Ich hatte eine ganz klare Vorstellung davon, wie das Cover aussehen soll. Ein paar Priester, die zusammen kommen, um über ihre erdrückenden Gesetze auf die Menschheit zu diskutieren. Das Cover hat einen Old School Vibe und wurde von Marcello Vasco perfekt umgesetzt.
Die Karriere von BLOOD RED THRONE umspannt mittlerweile fast 25 Jahre. Beschreib mir diese Jahre doch mal bitte aus deiner Sicht.
Daniel: Eine Band zu führen ist harte Arbeit. Ich kenne viele Bands, die sich den Arsch abgearbeitet haben, und doch nie den Erfolg hatten, den sie verdient haben. Jetzt nach fast 25 Jahre fühle ich mich dafür belohnt, was ich die ganzen Jahre über erarbeitet habe und BLOOD RED THRONE bekommen die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Auf der anderen Seite bin ich auch unglaublich froh darüber, die Welt bereisen zu dürfen, viele Menschen zu treffen und unglaubliche Plätze zu sehen. Natürlich ist es komisch zu hören, dass uns 95 Prozent der Death Metalheads nicht kennen, aber das wird sich ja bald ändern. [lacht]
BLOOD RED THRONE sind ja vor allem musikalisch in den Neunzigern verwurzelt. Was macht dieses Jahrzehnt für dich so besonders?
Daniel: Meiner Meinung nach sind die Neunziger musikalisch einfach die besten Jahre für mich. Speziell was den Death Metal angeht. Die meisten meiner Lieblingsalben entstanden in diesen Jahren. DEATH, DEICIDE, MORBID ANGEL, CANNIBAL CORPSE, GORGUTS, DARKTHRONE und die Liste ließe sich weiter fortsetzen. Die Produktionen waren magisch und es entstand Musik, die niemand vorher gehört hat. Es war grandios, zu dieser Zeit dabei gewesen zu sein und neue Musik zu entdecken. Ich war zu der Zeit ein Teenager und diese Musik hat mich nachhaltig beeinflusst.
Da kann ich dir nur zustimmen. Mir ging es in den Neunzigern ebenso. Gibt es etwas, das du mit BLOOD RED THRONE noch erreichen möchtest?
Daniel: Die Weltherrschaft ist noch nicht mein Ziel. Ich möchte, dass uns Fans des Death Metals kennen, live sehen und unsere Alben hören. In den meisten Teilen der Welt haben wir schon gespielt, waren aber noch nicht in Asien und Australien. Das wäre auf jeden Fall noch was, außerdem wollen wir weiterhin qualitative Alben veröffentlichen und die Leidenschaft behalten.
Dann wünsch ich euch alles Gute dafür. Daniel, wir sind am Ende angekommen. Vielen dank für deine Zeit, viel Erfolg für "Imperial Congregation" und ich überlasse dir die letzten Worte.
Daniel: Jan, ich danke dir und Bleeding4Metal für euer Unterstützung. Wir werden definitiv nächstes Jahr in Deutschland spielen, dann gibt es ein Bier und wer qualitativen Death Metal der 90er Jahre, verpackt in einer modernen Produktion möchte, für den ist "Imperial Congregation" das richtige Album. Cheers!