Ein abgedrehter Mix verschiedenster Genres erwartet uns auf dem vierten Album "Bodenhex" der Band VLIMMER. Genuss pur oder doch etwas zu viel für meinen Magen?
Eine Mischung aus Hard Rock, AOR und Melodic Metal aus den 80ern, produktionstechnisch mit einem sehr modernen Klanggewand versehen, dargeboten von wirklich fähigen Musikern, das ist "Heart Starter".
Ein Interview von Eddieson vom 15.01.2020 (35933 mal gelesen)
Nach "Sounds From The Vortex" liegt nun der nächste Longplayer "Cosmic Terror" zur Veröffentlichung bereit. THE SPIRIT haben hier wieder ein großartiges Melodic Black/Death-Album erschaffen. Sänger und Gitarrist MT nahm sich etwas Zeit, um über das Album, das nicht alltägliche Cover und weitere Themen zu sprechen.
Hallo nach Saarbrücken. Wie geht es dir?
MT: Hallo Jan, mir geht es so weit ganz gut.
Euer neues Album "Cosmic Terror" steht in den Startlöchern. Beschreibe doch mal bitte kurz selbst, was der Hörer erwarten kann.
MT: Dunkle Sounds mit viel Herzblut und Feeling.
Für mich ist der neue Longplayer noch einen Ticken besser als "Sounds From The Vortex". Die Melodien erzeugen eine noch dickere Gänsehaut, denkt man da mal an 'Serpent As Time Reveals' oder 'Repugnant Human Scum' oder oder oder. Du siehst, ich bin schwer begeistert. Euer Erstling ist ja in der Szene gut angekommen, hat euch das beim Songwriting in irgendeiner Form unter Druck gesetzt oder habt ihr gedacht, dass ihr das Album noch toppen müsst?
MT: Das freut mich zu hören. Ob die neue Scheibe besser ist, können Außenstehende natürlich besser beurteilen, beziehungsweise wird es die Zeit zeigen, ob es so ist. Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden mit dem Album und auch ein wenig stolz. Als ich mit dem Songwriting begann, fühlte ich wirklich etwas Druck, aber nicht weil das Debüt so gut in der Szene ankam oder wegen Druck von außen, sondern weil wir uns selbst die Messlatte mit "Sounds From The Vortex" sehr hoch gelegt hatten. Ich hatte den Anspruch an mich selbst, einen würdigen Nachfolger zu machen und den Vorgänger eventuell sogar zu toppen. Wäre das nicht der Fall geworden, hätten wir auch kein zweites Album rausgebracht. Die Erfahrungen, die wir mit dem Debüt gemacht hatten, sind natürlich in das neue Album eingeflossen und machen "Cosmic Terror" zu dem, was es jetzt ist.
Einziger Kritikpunkt bei "Cosmic Terror" ist der Titeltrack. Warum ein über sechs Minuten laufender Instrumental-Song?
MT: Das ist natürlich Geschmackssache. Im letzten oder vorletzten Interview, das ich hatte, hat mir zum Beispiel der Herr am Telefon gesagt, dass dies sein Lieblingstrack sei. "Cosmic Terror" ist auch innerhalb der Band der Song, auf den wir uns am meisten freuen ihn live zu spielen. Die Frage ist, würde er dir besser gefallen, wenn ich ein paarmal zwischendurch ins Mikro geschrien hätte?
Mit der Geschmackssache gebe ich dir völlig Recht. Liegt halt einfach daran, dass ich kein großer Fan von reinen instrumentalen Stücken bin. Daher ist der Titeltrack mein persönlicher Kritikpunkt. Nun müssen wir auch etwas über das Cover sprechen. Auf den ersten Blick scheint es sehr ungewöhnlich für ein Black/Death-Metal-Album. Erzähl mal bitte, was es mit dem Coverartwork auf sich hat.
MT: Genau das war beabsichtigt. Im Black- oder Death Metal sehen Cover doch viel zu oft immer gleich aus - und das schon seit 30 Jahren. Es gibt viele geniale Künstler, aber deren Arbeiten ähneln sich auch immer stark, deshalb haben wir jemanden gesucht, der einen sehr breitgefächerten Stil hat und sind dadurch mit Valnoir in Kontakt gekommen. Hier geht es um Kunst und die muss auch nicht jedem zusagen, vor allem, wenn Leute etwas Bestimmtes von einem erwarten. Genauso verhält es sich mit einem sechs Minuten Instrumental als Titeltrack. [lacht]
Nachdem ihr euer erstes Album in Eigenregie veröffentlicht habt, wurdet ihr von Nuclear Blast unter Vertrag genommen, die dann "Sounds From The Vortex" noch einmal veröffentlicht haben. Jetzt kommt das zweite Album bei AOP Records. Warum der Wechsel von NuBla zu AOP?
MT: Bei NB gab es intern einige Änderungen, wovon auch viele Bands betroffen waren. Ist aber kaum der Rede wert, denn im Nachhinein bin ich sehr froh darüber, da die Zusammenarbeit mit AOP Records unglaublich gut verläuft.
Eure Vinyl-Single "Pillars Of Doom" ist streng limitiert, personalisiert und wurde nur für einige Stunden angeboten. Ist natürlich strategisch nicht verkehrt, kann mir aber gut vorstellen, dass einige Fans, die leer ausgegangen sind, etwas angefressen sind.
MT: Das hatte absolut nichts mit Strategie zu tun. Dass die Teile bei der geringen Limitierung weggehen war sowieso klar, die kurze Bestellzeit hatte damit nichts zu tun. Die Leute, welche eine EP bekommen haben, waren über die Personalisierung mit dem Zertifikat super happy, im Wissen, dass sie etwas Besonderes haben und darum ging es bei der Geschichte. Wir hätten auch doppelt so viele machen können, auch dann wäre irgendjemand angefressen gewesen. Du kannst es nicht allen recht machen.
Für mich transportiert ihr in eurer Musik den Spirit - höhö! - der neunziger Jahre. Man könnte meinen, dass du als Hauptsongwriter schwer vom Neunziger-Black/Death-Metal à la UNANIMATED, DISSECTION et cetera beeinflusst wurdest. Also, was bedeuten dir die Metaljahre der Neunziger?
MT: Ich höre heutzutage kaum noch Extrem-Metal, aber wenn ich mal was auflege, sind es fast immer Alben aus den neunziger Jahren. Die Qualität und das Feeling von Alben aus dieser Zeit sind meiner Meinung was komplett anderes, als es meistens bei Black- oder Death-Metal der letzten zehn oder zwanzig Jahren der Fall ist. Vielleicht habe ich aber auch keine Ahnung und da schwingt einfach nur etwas Nostalgie mit. Mein musikalischer Geschmack hat sich in den letzten zehn Jahren halt erheblich verändert. Dass Black/Death-Metal aus den Neunzigern früher mein Gitarrenspiel stark beeinflusst hat und bis heute nachhallt, ist aber natürlich nicht von der Hand zu weisen.
THE SPIRIT als Band ist ja noch sehr jung. Gegründet habt ihr euch 2015. Da gibt es doch bestimmt noch einiges, was du mit der Band erreichen möchtest. Was wäre das?
MT: Wenn es das nicht geben würde, gäbe es auch keinen Grund weiterzumachen. Erfahrungen zu sammeln und besser zu werden in dem was ich mache, das ist das Wichtigste für mich. Songwriting, mein Gitarrenspiel und so weiter.
2020 steht vor der Tür. Neben dem Release von "Cosmic Terror" und der Tour mit KARG - was sind eure weiteren Pläne für das kommende Jahr?
MT: Pläne gibt es nicht wirklich. Wir spielen im Frühjahr und Sommer einige Festivals, aber wir warten erst mal das Release von "Cosmic Terror" ab und schauen dann, wie es mit THE SPIRIT weitergeht.
MT, vielen Dank für deine Zeit. Ich wünsche dir ein paar erholsame Tage und vor allem viel Erfolg für "Cosmic Terror". Die letzten Worte gehören dir.