Livebericht The Ocean (mit BisonBC und Medeia) |
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Ein Livebericht von des aus Wien (Arena) - 02.03.2009 (30839 mal gelesen) |
Bei der ARENA in WIEN handelt es sich um eine stimmungsvolle Location, wie geschaffen für Club-Konzerte. Die Hallen eines ehemaligen Fabrikgeländes - über und über bemalt und mit Graffitis verziert - werden als Konzerthallen genutzt; das frühere Verwaltungsgebäude dient als Backstage-Raum und der Innenhof kommt für Open-Airs zum Einsatz. Am 02.03.2009 gaben sich hier MEDEIA, BISON BC, BURST und THE OCEAN ein Stelldichein. Um 20:00 Uhr werden die Tore geöffnet, eine halbe Stunde später entern MEDEIA die Bühne. Nachdem sich zu Beginn nur etwa 70 Gäste eingefunden haben, schafft es jeder rechtzeitig vor die Bühne. Von Beginn an zeigen MEDEIA, dass sie an diesem Abend keine Gefangenen machen wollen. Sehr energetisch werden hauptsächlich die Songs des aktuellen Albums "Cult" dargeboten. Sänger Keijo Niinimaa springt wie ein Derwisch über die Bühne und brüllt sich die Seele aus dem Leib. Auch der Rest der Band legt sich mächtig ins Zeug, vor allem Gitarrist Samuli Peltola feuert präzise Riff-Salven ins Publikum. Die kurzen Keyboardsprengsel geben dem Publikum immer wieder Gelegenheit kurz zu verschnaufen, bevor das nächste Brachialgewitter losbricht. Der Alternative-Death der Finnen wird vom Publikum mit rhythmischem Kopfnicken aufgenommen, auch wenn es für einen Pit nicht reicht. Am meisten Anklang finden die beiden Songs 'Cold Embrace' und 'Descention', die beide auch als Video auf Youtube zu finden sind. Vor allem 'Descention', das den Schlusspunkt bildet und bei dem sich Sänger Keijo ins Publikum begibt, treibt den Stimmungspegel deutlich nach oben. Tolle Show, die erahnen lässt, dass von den Finnen auch zukünftig noch einiges zu erwarten ist. Anschließend kommen die kanadischen Waldschraten von BISON BC aus der Wildnis gekrochen, um ihren Schweinerock darzubringen. Musikalisch unterscheiden sie sich deutlich von der Vorband, sie bilden aber mit ihrem riffbasierten Rotzrock und den ausladenden und sehr treibenden Instrumentalteilen in ihrer Roheit eine perfekte Ergänzung zu MEDEIA. Auch BISON BC kommen beim Publikum gut an, auch als zu Ende noch etwas Rock'n'Roll-Livestyle zelebriert wird, indem der Bassist mit seinem Instrument das Schlagzeug zerlegt. Gespannt wartet man dann auf BURST. Die Schweden haben im letzten Jahr mit "Lazarus Bird" ein allgemein akklamiertes Werk herausgebracht. Auch live werden die Songs grandios umgesetzt, progressive Metalcore - oder wie immer man es nennen will - der Extraklasse. Die Stimmung in der mittlerweile mit etwa 150 Besuchern gefüllten Arena ist gut, die Ansagen der Band launig. Als auf die Frage "What do you want?" vom Publikum "Mehr Bass" zurückgerufen wird, wird der Aufforderung umgehend Rechnung getragen. Der klare Gesang des im Sitzen spielenden Robert Reinholdz (eine Verletzung "aufgrund eines ernsthaften Problems an der polnischen Grenze", wie der Basser das Publikum aufklärt) und die Shouts von Linus Jägerskog und die komplexen Songs bieten sowohl fürs Hirn als auch für den Bauch etwas. Spannend-psychedelisch mit jazzigen Einstreuungen wird der Gig beschlossen. THE OCEAN, das Kollektiv aus Deutschland, bildeten den Schlusspunkt des Abends. Ehrlich gesagt, der Autor dieser Zeilen kannte vor dem Konzert keinen Ton von THE OCEAN und war dementsprechend gespannt, wie das nun live funktioniert mit dem Kollektiv und all den Geigen, Saxophon und sonstigem Instrumentarium, das die Alben der Band anreichert. Als dann THE OCEAN in einem konventionellen Band-Setup mit 2 x Gitarre, Schlagzeug, Bass und Stimme antreten, ist dann doch etwas Irritation und Enttäuschung angesagt - vor allem, als dann einfach drauflosgeknüppelt wird. Sicher, das Set wird motiviert und energetisch dargeboten und vom Publikum - es düften mittlerweile an die 200 Leute sein - gut headbangend angenommen, geht aber an den Erwartungen vorbei. Ein langer und gelungener Konzertabend mit einem kleinen Tinnitus als Zugabe. Zur Gallery mit weiteren Bildern geht es hier |