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Interview mit Timo Kotipelto (Gesang) von Kotipelto

Ein Interview von Souleraser vom 22.04.2004 (12019 mal gelesen)
Timo Kotipelto nahm sich ein wenig Zeit, mir ein paar Fragen zu beantworten, über "Coldness", die Vergangenheit, die Zukunft und Dinge, die es eigentlich nicht geben sollte...

  Hallo Timo! Century Media habe die Promo-Kopie von "Coldness" eine ganze Weile vor dem Release der Scheibe rausgeschickt. Hast Du schon viel Feedback darauf erhalten? Wenn ja, wie ist es ausgefallen?

Timo:   Ein paar Journalisten scheinen das Album wirklich zu mögen. Aber andererseits, vielleicht sind sie auch nur nett zu mir?

  Wie fühlst Du Dich selbst mit dem Album? Bist Du 100% zufrieden?

Timo:   Ich bin niemals 100% zufrieden mit etwas, das ich tue. Aber alles in Erwägung gezogen, ist es ganz gut geworden.

  Ein sehr interessantes Line-Up hat das Album eingespielt. Mit Janne Wirmann von CHILDREN OF BODOM beispielsweise ist ein Mitglied einer Band vertreten, deren Sound deutlich aggresiver und dunkler ist, als alles, woran man denkt, wenn man "Timo Kotipelto" hört. Wie hast Du die Bandmitglieder ausgewählt und wie bist Du beispielsweise mit jenem Janne Wirman in Kontakt getreten?

Timo:   Die meisten der Jungs sind gute Freunde von mir, besonders Janne und Mirka. Sie haben auch auf meinem ersten Album "Waiting for the Dawn" gespielt. I schätze mich sehr glücklich, Freunde zu haben, die auch noch exzellente Musiker sind. Janne ist einer der talentiertesten Keyboarder, die ich je gesehen habe.

  Jedes Review, das ich bisher gelesen habe, deckt sich mit meinem persönlichen Gefühl, dass "Coldness" ein ziemlich düsteres Album ist. Gibt es sowas wie eine depressive Grundstimmung auf dem Album oder irren wir uns alle?

Timo:   Ihr habt recht. Ich komponierte diese Songs vor etwa einem Jahr und hatte damals schon einige Probleme in meinem Privatleben. Als ich die Texte zwischen vergangenem August und Dezember schrieb, ging gerade meine Langzeitbeziehung mit meiner Freundin zu Ende und der ganze Bandscheiß brach noch zusätzlich über mich herein. Es war nicht gerade leicht, damals glücklich zu sein...

[Ich habe lange darüber nachgedacht, die folgenden Fragen überhaupt zu stellen, aber ich glaube, sie nicht zu u stellen, wäre auch nicht verantwortungsvoller. Wenn Du nicht antworten möchtest, ist das absolut okay.]

  Wie ging es Dir damit, ein "Opfer" von Tolkkis letztem Kahlschlag bei STRATOVARIUS zu werden?

Timo:   Nun... ich war frustriert und natürlich ziemlich angepisst.

  War "Coldness" zu dem Zeitpunkt bereits aufgenommen oder haben diese Geschehnisse vielleicht sogar Einfluss auf den Klang des Albums genommen?

Timo:   Sie hatten mit Sicherheit einen Einfluss. Meine Emotionen waren damals nicht besonders fröhlich als ich mit den Gesangsaufnahmen im Dezember begann. Und auf der gleichen Ebene haben sie auch die Texte beeinflusst.

  Gab es einen Moment, in dem Du Dich vor der Zukunft gefürchtet hast?

Timo:   Nicht wirklich. Obwohl ich nicht weiß, was die Zukunft bringen wird. Aber ich habe in meiner Karriere bislang so viel erreicht, eine Menge großartiger Erfahrungen gemacht. Ich werde nehmen, was immer mir über den Weg läuft.

  Die letzte Frage zu diesem Thema: Hältst Du Dich selbst auf dem laufenden über die Ereignisse bei STRATOVARIUS? Hast Du Notiz von den jüngsten Geschehnissen genommen, etwa der Stalker, der Tolkki angriff oder solche Dinge?

Timo:   Ich bin nicht wirklich daran interessiert, was im Stratocamp passiert. Ich weiß von der Messerstecherei, weil ich mit ihnen zusammen auf einem Festival war. Ich werde keine Gewalt tolerieren.

  So weit ich weiß, sind nicht viele Liveauftritte für 2004 geplant. Du wirst am 7. Mai in Italien sein und auch beim Wacken Open Air. Versuchst Du, ein wenig Ruhe zu finden oder sind schon weitere Gigs geplant? Vielleicht sogar eine kleine Tour zum Ende des Jahres 2004?

Timo:   Wir haben noch 9 Shows oder so, die noch für STRATOVARIUS zu absolvieren wären. Aber im Augenblick bin ich nicht sicher, ob sie überhaupt stattfinden werden. Tolkki war im Krankenhaus wegen sehr schlimmer Depressionen. Meine eigenen Shows starten im Juli. Einige Gigs in Finnland, Wacken Open Air, vielleicht ein paar weitere Festivals. Ich hoffe auch darauf, im Herbst eine kleine Europatour zu absolvieren.

  Werden wir weitere 2 Jahre auf das nächste Album warten müssen oder arbeitest Du bereits an neuem Material?

Timo:   Ich arbeite noch nicht daran. Ich habe einige Ideen, aber es ist zu früh, um schon mit dem tatsächlichen Komponieren zu beginnen.

  Wenn Du aus allen Musikern, lebend oder tot, auswählen könntest, was wäre das Line-Up Deiner Träume für das dritte KOTIPELTO-Album?

Timo:   Janne Wirman, Mirka Rantanen, Mike Romeo und einen Bassisten... oh yeah...und vielleicht sogar ich selbst...

  Ich denke, das war dann ziemlich alles von meiner Seite. Danke für Deine Zeit und die Beantwortung meiner Fragen. Meine besten Wünsche gehören Dir und ich hoffe, mal wieder mit Dir zu sprechen. Die letzten Worte des Interviews gehören Dir.

Timo:   Bitte, sehr gerne! Take care! Timo

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