At The Gates - To Drink From The Night Itself

Review von Eddieson vom 22.05.2018 (4185 mal gelesen)
At The Gates - To Drink From The Night Itself Ich habe AT THE GATES auf ihrer Reunion-Tour 2008 gesehen und schon damals gedacht, dass die Wiedervereinigung eigentlich nur gut werden kann. Mit einem Album habe ich damals noch nicht gerechnet, aber mit dem Spaß, den die Jungs auf der Bühne hatten, konnte es ja nur eine Frage der Zeit sein und dann kam "At War With Reality", welches mich total geplättet hat und in meiner Meinung bestätigte, das diese Reunion einer der besten war und AT THE GATES uns damit zeigten, dass sie nicht auf das schnelle Geld aus sind, sondern mit Leidenschaft und vor allem Feuer im Arsch wieder dabei sind. Zwar ist Anders Björler dieses Feuer bald wieder verloren gegangen, doch dem Songwriting, an dem er noch beteiligt war, ist "To Drink From The Night Itself" nichts davon anzumerken.

Das Album startet mit "Der Widerstand" ein ruhiges gitarrenlastiges Intro, welches nahtlos übergeht, in den im Vorfeld veröffentlichten Titeltrack. Eine hochmelodische Nummer, die überwiegend im Midtempo gehalten wird und eine Menge Aggression aufbaut. Energiegeladen geht es mit 'A Stare Bound In Stone' weiter. Ein Song in dem ab und zu das Gaspedal etwas fester gedrückt wird und vor allem die Gitarrenarbeit gelobt werden muss. Über 'Palace Of Lepers', einer melodischen Walze geht es zu 'Daggers Of Black Haze', dessen Piano-Intro schon die Melodie des Songs aufnimmt. Eine starke und hochmelodische Nummer, die zwar auch eher im Midtempo gehalten wird, doch vielleicht auch gerade deswegen sich voll entfalten kann. Bei 'The Chasm' und 'In Nameless Sleep' ist die Band dann wieder etwas flotter unterwegs und mit 'The Colours Of The Beast' gibt es einen echten Brecher. 'Seas Of Starvation', 'In Death They Shall Burn' und mit 'The Mirror Black' bringt man das Album teils im oberen Tempo, teils im Midtempo aber immer schön melodisch zum Ende.

Dass Tomas Lindberg einer der besten und sympathischsten Death-Metal-Sänger ist, sollte jedem bekannt sein. Seine verzweifelten Schreie, die die Wut und Aggression deutlich zum Ausdruck bringen, veredeln auch auf "To Drink From The Night Itself" die Songs und gute Texte gibt es obendrein. Inspirieren lassen hat er sich durch das Buch "Die Ästhetik des Widerstands" des deutsch-schwedischen Schriftstellers Peter Weiss.

Mit "The Red In The Sky is Ours", "With Fear I Kiss The Burning Darkness" und "Terminal Spirit Desease" haben sie zeitlose Klassiker geschrieben und auch wenn "Slaughter Of The Soul" als Blaupause für den von vielen gehassten Metalcore gilt, ist es ein grandioses Album. Auch wenn ab und zu leichte Anleihen zu den Alben von '92 bis '94 zu erkennen sind, muss man das neue Album aber doch eher "Slaughter Of The Soul" zuordnen. Zwar geht es auf dem aktuellen Longplayer hier und da auch mal vertrackter zu, doch so ungestüm, wie auf den ersten Alben ist die Band hier lange nicht (war ja auf "At War With Reality" auch schon so).

Abschließend kann ich also sagen, dass "To Drink From The Night Itself" ein grandioses Album geworden ist. Ausgereiftes und schlüssiges Songwriting, was meinetwegen an manchen Ecken auch noch etwas mehr an Tempo hätte vertragen können. Dennoch sind die Songs auch so, wie sie sind, einfach großartig. Starke Melodien, wie man sie von AT THE GATES kennt und liebt, dazu ein wütender und verzweifelt klingender Sänger, der intelligente Texte ins Mikro brüllt, bilden das Sahnehäubchen. Begeisterung durch und durch!

Gesamtwertung: 9.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Der Widerstand
02. To Drink From The Night Itself
03. A Stare Bound In Stone
04. Palace Of Lepers
05. Daggers Of Black Haze
06. The Chasm
07. In Nameless Sleep
08. The Colours Of The Beast
09. A Labyrinth Of Tombs
10. Seas Of Starvation
11. In Death They Shall Burn
12. The Mirror Black
Band Website: www.atthegates.se
Medium: CD
Spieldauer: 44:48 Minuten
VÖ: 15.05.2018

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