Heavatar - Opus II - The Annihilation

Review von Lestat vom 05.04.2018 (4043 mal gelesen)
Heavatar - Opus II - The Annihilation HEAVATAR bringen mit "Opus II - The Annihilation", wer hätte es gedacht, ihr zweites Album auf den Markt. Schon beim ersten Hördurchgang fallen einem zwei Dinge auf: Die VAN CANTO-Harmonien und die offensichtlichen Anleihen in der Klassik, herausstechendstes Beispiel dürfte hier das Motiv von Beethovens fünfter Sinfonie sein. Ersteres lässt sich schnell erklären und ist auch nur begrenzt von Bedeutung für die Beurteilung dieser Scheibe: Stefan SCHMIDT ist VAN CANTO-Mitgründer. Das ist an sich nichts Schlimmes, macht nur die Musik wesentlich schneller ein wenig langweilig, da man zeitweilig das Gefühl hat, eine Platte der A Capella-Band mit Gitarren zu hören. Nebenbei: An den Drums sitzt kein geringerer als Jörg Michael.

Zweiteres ist wesentlich schwerwiegender, im Positiven wie im Negativen. Einerseits werden die klassischen Themen wirklich gut gespielt, so dass Lust auf mehr entsteht. Und daran knüpft auch sogleich das Negative an: Die Hauptthemen werden angerissen - und dann fallen gelassen. Das Thema der oben angesprochenen fünften Sinfonie wird in 'The Annihaltion' noch ganz rudimentär weitergeführt, geht aber spätestens im Refrain flöten, wenn auf die typische Happy-Metal-Van-Canto-Melodieführung gewechselt wird. Oder bei 'Into Doom', in welchem VIVALDIS 'Vier Jahreszeiten' verwurstet wird. hervorragende Soloeinlage, ansonsten nicht viel zu finden. Ehrlicherweise muss ich aber auch noch dazu sagen, dass ich die klassischen Themen in den anderen Songs gar nicht entdecken konnte.

Aber Stefan und Jörg haben nicht nur Klassisches neu interpretiert, sie haben auch 'Metal Daze' mittelmäßig gecovert und sind selbst kreativ geworden. In diesen Werken findet man das Klassische nicht in Form von Zitaten von Sinfonien, sondern in Form von klassischen Instrumenten, was ausgesprochen gut gelungen ist. Es handelt sich dabei um die Lieder 'Wake Up Now', 'A Broken Taboo', 'An Awakening', 'Battle Against All Hope' und 'A Look Inside', welche insgesamt als aufgeteiltes Gesamtwerk zu verstehen sind. Das ist durchaus episch geworden und findet durch die klassischen Instrumente eine sehr gute Unterstreichung. Und für alle, die keinen störenden Gesang haben wollen, gibt es die orchestrale Version noch als Abschlusslied.

Alles in Allem ein recht gelungenes Album, das aber an der einen oder anderen Stelle doch deutliche Schwächen hat, siehe Verarbeitung und Weiterführung der Themen der zitierten klassischen Stücke. Auf der Habenseite stehen dafür eingängige Mitsing-Melodien und der Brückenschlag zwischen Metal und Klassik. Fans von VAN CANTO oder YNGWIE MALMSTEEN können also durchaus ein Ohr riskieren.


Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. None Shall Sleep (Giacomo Puccini, Turandot - Nessun Dorma)
02. Into Doom (Antonio Vivaldi, The Four Seasons – Summer "Storm")
03. Purpose Of A Virgin Mind (Felix Mendelssohn Bartholdy, Concerto in E-Minor, Op. 64)
04. Hijacked By Unicorns ( Frédéric Chopin, Prelude in C-Minor, Op. 28, No. 20)
05. The Annihilation (Ludwig van Beethoven, 5. Symphony in C-Minor, Op. 67)
06. Wake Up Now (Léon Boëllmann, Suite Gothique, Op. 25)
07. A Broken Taboo (Heavatar With Orchestra And The Metal)
08. An Awakenig (Heavatar With Orchestra And The Metal)
09. Battle Against All Hope (Heavatar With Orchestra And The Metal)
10. A Look Inside (Heavatar With Orchestra And The Metal)
11. Metal Daze (Manowar Cover)
12. The Look Inside (Orchestral Version)
Band Website: www.heavatar.net
Medium: CD
Spieldauer: 59:01 Minuten
VÖ: 16.02.2018

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten