Orphaned Land - Unsung Prophets & Dead Messiahs

Review von Eddieson vom 26.01.2018 (3900 mal gelesen)
Orphaned Land - Unsung Prophets & Dead Messiahs In einer Welt zu leben, wo sich Menschen gegenseitig aus den niedrigsten Gründen umbringen, die aus Naivität, Dummheit und Geldgier die Umwelt zerstören und Religion vorschieben um Kriege zu beginnen, ist es umso wichtiger Menschen/Bands zu haben, die nicht alles schlucken und mal die Klappe aufreißen um zu sagen, dass es so nicht weitergehen kann. Bands, die ein breites Publikum haben und somit viele Zuhörer finden, sollen sich dagegen aussprechen - und ORPHANED LAND ist eine dieser Bands. Die Jungs mit israelischen Wurzeln haben schon immer gesagt, dass sie den Krieg nicht wollen, die meisten der Israelis wollen keinen Krieg und nur weil eine verblendete Minderheit meint, dass es nur mit Gewalt geht, lebt die Mehrheit in Angst.

"Ich bin nicht Jesus!", mittlerweile zu einem Running Gag auf jeder ORPHANED-LAND-Show geworden, zeigt aber, dass man auch anders mit diesem Thema umgehen kann. Eine ORPHANED-LAND-Show, bzw. eine Metal-Show im allgemeinen verbindet die Leute, es kommen Menschen aus verschiedenen Ländern, verschiedener Religionen und mit verschiedenen Hautfarben zusammen und haben eine friedliche Zeit, weil sie eine Verbindung haben: die Musik und die Hoffnung auf Frieden. Und sie alle wollen eine gute Zeit haben, ohne Gewalt oder Anfeindungen.

ORPHANED LAND kämpfen weiter, verbreiten ihre Sicht auf die Dinge unter den Völkern dieser Erde, die Lage der Welt ist nicht besser geworden, Zeit also weiterzumachen, was die Band auch auf ihrem neuen Longplayer "Unsung Prophets & Dead Messiahs" durchzieht. Im Gegensatz zu ihrem letzten Output "All Is One" gehen sie dabei wesentlich aggressiver zu Werke, was sich vor allem in den Vocals niederschlägt, denn hier werden vereinzelt wieder Growls ausgepackt, die einen wertvollen Beitrag in den Songs widerspiegeln. Traumhafte Melodien (man höre 'All Knowing Eye') treffen auf "Unsung Prophets ..." auf düstere Death-Metal-Riffs, zum Beispiel bei 'Only The Dead Have Seen The End Of War'. bei dem auch Tompa/AT THE GATES einen gesanglichen Gastauftritt hat. Und wenn wir schon dabei sind, dann sei auch gleich gesagt, dass der Blinde Wächter Hansi Kürsch bei 'Like Orpheus' seinen Gesang beisteuert, dieser aber erst beim zweiten oder dritten Hören erkennbar ist. Als weiteren Gast konnte man Steve Hackett gewinnen, der hier die sechs Saiten bedient.

Wieder einmal ist es ORPHANED LAND gelungen, ein äußerst vielschichtiges Album zu schreiben, welches von seinem Wechsel zwischen Power Metal, Prog, Folk, Death Metal und orientalischen Klängen lebt. Vor allem die massiven Chöre, die exotischen Instrumente, die orientalischen Klänge kommen zwischen den Metal-Anteilen wesentlich besser zur Geltung, als sie es noch bei "All Is One" getan haben. Beim Vorgänger wirkte mir das zu überladen, aber mit "Unsung Prophets ..." hat man einen sehr guten Mittelweg gefunden. Die Songs bieten viel und laden dazu ein, sich damit auseinanderzusetzen, denn im Detail gibt es einiges zu entdecken. Aber dennoch sind sie dabei nicht vertrackt oder überladen, sondern wirken eher beschwingt und bringen eine gewisse Leichtigkeit mit sich. So einfach kann es sein, Menschen miteinander zu verbinden, anstatt sie immer weiter gegeneinander aufzuhetzen.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Cave
02. We Do Not Resist
03. In Propaganda
04. All Knowing Eye
05. Yedidi
06. Chains Fall To Gravity
07. Like Orpheus
08. Poets Of Prophetic Massiahnism
09. Left Behind
10. My Brother's Keeper
11. Take My Hand
12. Only THe Dead Have Seen The End Of War
13. The Manifest - Epilogue
Band Website: www.orphaned-land.com/
Medium: CD
Spieldauer: 63:38 Minuten
VÖ: 26.01.2018

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