Bool - Fly With Me

Review von Stormrider vom 28.09.2017 (3925 mal gelesen)
Bool - Fly With Me Oh die neue CREED! Ach nee, das muss STAIND sein, oder vielleicht doch NICKELBACK? So ganz kann man es nicht sagen. Was man aber feststellen kann ist, dass BOOL so ziemlich jede eigene Identität vermissen lassen und sich rigoros bei allem bedienen, was Ende der 90er und Anfang der Nuller Jahre in die Charts kroch und nur halbwegs nach Rock klang. Der Auftakt mit 'Right Or Wrong' ist den Jungs aus dem Ruhrpott ganz gut gelungen, und es ist ja häufig ein cleverer Schachzug, den stärksten Song potent an die erste Stelle zu setzen, um mit dem Halo-Effekt einer potentiellen Single das ganze Album durchzudrücken. Beim genannten Opener fühlt man sich noch an die Songs der oben genannten Band erinnert, insbesondere, weil Sänger Karsten Dittberner durchaus ein ähnliches Timbre hat wie Scott Stapp, und auch Michelle Darkness von END OF GREEN schimmert in der Phrasierung immer mal wieder durch.

Was dann aber auf den restlichen zwölf Stücken geboten wird, das treibt einem wirklich den Schmalz aus den Ohren. Spätestens ab 'Hey You' muss man schon wirklich aufpassen, dass sich einem die Fußnägel nicht hochrollen. Hier wird lyrisch so dermaßen platt in bestem Schulenglisch gereimt, dass es wehtut. Das Highlight oder besser Lowlight ist dann aber 'Desire'. Es war zu befürchten, aber BOOL machen es wirklich. Sie reimen Desire auf Fire und packen dann, um dem Ganzen das Krönchen aufzusetzen, auch noch higher hintendran. Sorry Jungs, das ist wirklich gaaaaaanz übel. Dabei ist das Songmaterial gar nicht mal so schlecht, wenn man denn damit leben kann, dass BOOL sich eben am Baukasten bedienen und durchschnittlichen Alternative Rock fürs Radio machen. Produziert wurde "Fly With Me" von Jon Caffery, und er hat das Material dann auch mit einer guten Produktion versehen, sodass es weder am Sound, noch an der handwerklichen Umsetzung etwas zu meckern gibt.

Aber wer bitte braucht eine weitere Kapelle, die einen Sound aufwärmt, der früher schon nur in seinen absoluten Highlightsongs hörenswert war? Noch dazu, wenn die Texte so schmalzig-klischeehaft sind? Ich brauch’s nicht, und ich befürchte, dass es vielen anderen auch so geht. Wenn ich CREED oder STAIND hören will, dann lege ich sie mir auf, nicht eine musikalische Covercombo mit fürchterlichen Lyrics.

Gesamtwertung: 5.5 Punkte
blood blood blood blood blood dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Right Or Wrong
02. Love Is The Answer
03. You And Me
04. Same Mistake
05. Hey You
06. Desire
07. Shut Up
08. Yesterday
09. Revolution
10. My Own Heaven
11. Here We Are
12. Kick Arse
13. Soul Train
Band Website: www.boolofficial.com/
Medium: CD
Spieldauer: 51:52 Minuten
VÖ: 25.08.2017

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten