The Absence - From Your Grave

Review von Opa Steve vom 31.10.2005 (6258 mal gelesen)
The Absence - From Your Grave Das Cover vom ABSENCE-Album "From Your Grave" lässt im ersten Moment auf eine Gothic-Tüdelcombo oder Black Metal Band schließen. Doch dies ist nicht der Fall! Das Quintett aus der Tampa-Szene spritzt sich Elchtod und Maiden-Gitarrenläufe intravenös und huldigt dem Metal des alten Kontinents im kraftvollen Gewand.

'A Breath Beneath' könnte nicht besser als Opener gewählt sein: voller Spielfreude ballern die Jungs wirklich herrliche Licks aus den Speakern. Die harmonischen Leads lassen den Hörer wehmütig in den Zeiten schweben, in denen MAIDEN noch in Clubs tourten - so ur-britisch wurde der Klampfensound aufgesetzt. Raue Vocals wie von IN FLAMES sitzen über dem erdig und fett produzierten Instrumententeppich. Wohltuend auch die recht natürlich aufgenommen Drums, die sich nur gelegentlich in Doublebass-Passagen verirren, so dass die dezenten Trigger nicht so penetrant auffallen.

Neben den tollen Melodien, die die Klampfer Patrick und Peter offenbar aus einer nicht versiegenden Quelle am laufenden Band aus dem Ärmel schütteln, wagen ABSENCE auch den Schritt in recht vertrackte Parts, die sie - wie sie in 'From Your Grave' beweisen - ebenso souverän und toll arrangiert auf Silberling gebannt haben. Fast Techno-Thrash-mäßig und blitzblank schlägt die Saitenfront ihre Kapriolen zu mathematisch ausgetüftelten Drumlinien. Eine Pause davon gibt's in 'Heaven Ablaze' und 'Summoning The Darkness', welche als klassischer Banger im Midtempo dem eventuell überforderten Hörer schon beim ersten Durchgang ein sicheres Gefühl zurückgeben.

Nach dem instrumentalen Akustik-Stück 'Shattered', das leicht an die SCORPIONS-Frühphase erinnert, retten sich die Jungs noch zwei eher unauffällige Songs weiter zum finalen Tritt 'Seven Demons', der erstmalig auch im Gesang Melodien aufweist. Wie der gut ausgewählte Opener sofort hellhörig macht, so trägt auch der Rausschmeißer mit seinem Mitgröhl-Refrain an dieser wichtigen Schlüsselposition dazu bei, dass sich dieses Album noch lange im Ohr festsetzt, wenn sich das Silber schon längst nicht mehr dreht.

Wo ABSENCE bei ihrem ersten Longplayer-Debüt stehen, da kommen manche Kapellen in ihrem gesamten Werdegang nicht hin. Diese Spielfreude ist mir schon lange nicht mehr in solcher Form untergekommen. Ohne verstaubt oder andererseits wie ein IN FLAMES Klon zu klingen schaffen ABSENCE einen frischen Wind, indem sie die Essenzen verschiedener Stile so zusammenmischen, dass man nur eine Beschreibung dafür findet: ja, das ist METAL! Kleine Abzüge muss ich wegen dem leichten Durchhänger nach dem Akustikstück anrechnen, aber unter'm Strich bleibt die totale Kaufempfehlung.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01 Intro
02 A Breath Beneath
03 Necropolis
04 From Your Grave
05 Heaven Ablaze
06 Summoning The Darkness
07 Shattered
08 I, Deceiver
09 My Ruin
10 Seven Demons
Band Website: www.theabsence.com
Medium: CD
Spieldauer: 45:18 Minuten
VÖ: 19.09.2005

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten