Naked Star - Ancient Rites

Review von baarikärpänen vom 05.01.2017 (3745 mal gelesen)
Naked Star - Ancient Rites Einer der Vorteile, die wir Damen und Herren Rezensenten auf Bleeding4Metal genießen, ist der, dass uns nicht einfach eine Scheibe zugeschustert wird. Wir dürfen uns das aussuchen. Und weil ich mich gerade mit THE DOOMSDAY KINGDOM so richtig schön entschleunigt hatte nach der Völlerei an den Festtagen, also so langsam wieder bei meinem "Normalzustand" angekommen bin (böse Freunde sagen auch, ich wäre eh im Sternzeichen Faultier geboren), sprang mir die Vorankündigung zu NAKED STAR geradezu ins Auge. Zeit, um noch 'nen Gang runterzuschalten.

Da ist es also, das erste Album von dem Duo NAKED STAR, eine Kollaboration von Tim Schmidt (SEAMOUNT) und Tim Grant (VAMPYROMORPHA). Die Vorab-Info spricht vollmundig von Heavy Doom in der Tradition von SAINT VITUS, HOUR OF 13, ja sogar BLACK SABBATH. Nun sind ja diese Label-Waschzettel, wie jede Werbung, mit Vorsicht zu genießen. Da macht man gerne schon mal aus der Mücke den berühmt-berüchtigten Elefanten. So sieht es (leider) auch bei NAKED STAR aus. Nein, "Ancient Rites" ist nun wirklich kein Rohrkrepierer, aber eben auch nicht das nächste Highlight am Doom-Himmel (obwohl ja "Doom" und "Highlight" eigentlich so gar nicht zueinanderpassen. Aber ihr wisst, was ich meine.). Und an SAINT VITUS fühlt man sich tatsächlich erinnert, was vor allem am Gitarren-Sound liegt. Der kommt einem Dave Chandler verdächtig nahe. Einen Wino gibt Tim Grant aber nicht ab, geschweige denn einen Ozzy. Die acht Tracks von "Ancient Rites" (inklusive eines zweiminütigen Intros) laufen gut rein, leiden aber irgendwie darunter, zu gleichförmig zu sein, nicht abwechslungsreich. Klar, im eher traditionell gehaltenen Doom erwartet keiner Frickel-Orgien, keine progressiven Abfahrten in DREAM THEATER'schen Dimensionen. Ein paar kleine Schlenker mehr im Songwriting, oder ein paar Widerhaken, hätten schon sein dürfen. Und Tim Schmidt weiß ja durchaus, wie so was geht, wenn ich z. B. an 'Bulletproof' von SEAMOUNT denke.

Wer also seinen Doom gut abgehangen und trocken produziert mag, mit den oben erwähnten Kritikpunkten kein Problem hat, der darf NAKED STAR gerne antesten (das Video zu 'Spawn Of The Witch', gleichzeitig mein Fave auf dem Album, findet ihr auf YouTube). Konzerte sind übrigens auch in Planung, dann verstärkt mit zwei weiteren Musikern. Und die 6,5 in der Bewertung sind mit Tendenz nach oben zu verstehen. Ich entschleunige mich dann mal wieder weiter ...

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Purgamantic
02. Stoned Demon
03. Spawn Of The Witch
04. Be My Sacrifice
05. Bound To Hell
06. Alter Ego
07. I Am The Antichrist
08. Necrolust
Band Website: www.facebook.com/n.star666
Medium: CD
Spieldauer: 43:50 Minuten
VÖ: 16.12.2016

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