Abandoned By Bears - The Years Ahead

Review von Stormrider vom 26.05.2016 (3578 mal gelesen)
Abandoned By Bears - The Years Ahead Sommer, Sonne Pop Punk-Zeit! Naja zumindest fast, denn ABANDONED BY BEARS haben sich zwar die fröhlichen Melodien der College Punks wie BLINK182 oder SUM41 ausgeliehen, packen aber auch noch einen gesunden Schuss Härte, Riffs sowie Shouts, Screams und Growls dazu. In Summe also quasi Hardcore-Emo-Pop-Punk, der wider Erwarten aus Schweden und nicht den USA kommt. Und das dürfte auch insgesamt schon das Unerwartbarste an "The Years Ahead" sein, denn wer den Rundling hört, ohne zu wissen woher die Band kommt, dürfte zu 99% auf eine US-Combo tippen.

Das was das Quintett auf den zwölf Songs anbietet, ist dann, wie von Skandinaviern allgemein üblich, unbestritten gut gemacht und handwerklich gibt es auch nichts auszusetzen. Naja vielleicht an der Umsetzung des absolut fürchterlichen Kindergartencovers, wobei auch das am Ende wieder zu der Zielgruppe der oben genannten berufsjugendlichen US-Punks und dem ziemlich albernen Bandnamen passt. Rein musikalisch ist das alles aber so unglaublich vorhersehbar und fühlt sich an, wie aus dem großen Baukasten für "Was-auch-immer-Core-mit-College-Punk-Melodien". Hier ein Breakdown, da ein heftiges Riff, was in einen klebrig-süßen Ohrwurmrefrain mündet, dort ein wenig Gegrowle, das aber rechtzeitig wieder in cleanen Gesang mit latenter Popschlagseite abdreht, bevor man jemanden verschreckt. Und dazu immer dann eine Zuckerwattemelodie, wenn man Gefahr läuft den Hörer mit Härte zu verschrecken oder das Radio aus den Augen zu verlieren. Dazu die Produktion, die zwar zweckdienlich erscheint, aber eben auch plastisch und unecht daherkommt.

Irgendwie tue ich mich schwer mit "The Years Ahead", denn schlecht ist das Album eigentlich nicht, in seinem Rahmen ist es sogar ziemlich ordentlich, und wäre in den 90ern oder Anfang des Jahrtausends sicherlich an der ein oder anderen Half-Pipe bestimmt auch auf Dauerrotation gegangen. Irgendwie klingt es am Ende aber doch extrem kalkuliert. Wobei das die Zielgruppe kaum stören dürfte, solange sie bekommt, wonach sie lechzt: Melodien und zwischendurch immer Mal ein Härteausbruch, der die jugendlichen Ängste und Sorgen kanalisiert. Insofern liefern ABANDONED BY BEARS eigentlich genau, was man bei einer Band auf Victory Records erwarten sollte. Berühren tut es mich aber emotional so gar nicht.

Wieso dennoch 6,5 Blutstropfen dabei rauskommen? Weil es für Fans des "Easy-listening-ich-tue-niemandem-weh-möchte-aber-trotzdem-irgendwie-so-gerne-heavy-sein-Core" bestimmt ein Fest ist, "The Years Ahead" abzufeiern und das Album rein objektiv gut umgesetzt ist und genau das liefert, was diese Zielgruppe hören möchte. Dass es mich nicht anspricht, dafür können die von ihren Teddybären verlassen Schweden ja nun nix.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Search & Find
02. Good Terms
03. Out of Bounds
04. For the Sake of Nothing
05. True Colors
06. Good Luck Next Year
07. Bookmarks
08. No Rush
09. Void Filler
10. Act as If
11. Bad Luck
12. Compromise
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 42:00 Minuten
VÖ: 29.04.2016

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