Forbidden Seed - From Sand To Eternity

Review von Stormrider vom 13.01.2016 (3405 mal gelesen)
Forbidden Seed - From Sand To Eternity Knappe zehn Jahre hat die von Gründer Constantin Maris ins Leben gerufene Band aus Thessaloniki gebraucht, um ihr Debütalbum einzutüten. Kann man mal machen. Spricht aber auch dafür, dass er an seinen Traum glaubt. Und wenn man zeitlosen US Power Metal zockt, dann spielt Zeit ja sowieso nur eine untergeordnete Rolle. Denn ziemlich genau das gibt es hier. Wenn man es noch etwas genauer spezifizieren möchte, dann könnte man auch sagen US Power Metal der Jon Schaffer Schule.

FORBIDDEN SEED klingen im Riffing und der Phrasierung der Vocals teilweise so sehr nach ICED EARTH, dass man fast meint, man hätte es mit Outtakes aus der ersten Matt Barlow-Ära zu tun. Denn, und das wird nach der anfänglichen Euphorie eines bekennden Jüngers der Alben von "Burnt Offerings" bis "Something Wicked This Way Comes" deutlich, die Klasse der Vorbilder erreicht man (noch) nicht. Klar, die Riffs galoppieren, die Drums rollen, die Triolen gibt’s zuhauf und die Vocals sind grundsätzlich gut bis stark, haben aber am Ende, trotz eines ähnlich gefärbten Timbres, diese Tiefe und dieses unglaubliche Charisma nicht.

Ansonsten gibt es auf "From Sand To Eternity" so ziemlich alles, was ein Freund von progressiv angehauchtem US Metal hören will. Fast alle Songs jenseits der vier Minuten, eine in sich geschlossene Song-Tetralogie ('From Sand To Eternity Part I-IV'), weibliche Gastvocals in 'Enchanted Grace' und natürlich Riffs, Riffs und nochmal Riffs. Was aber etwas fehlt, das sind die Melodien und Refrains die sich langfristig so ins Hirn fräsen, dass man sie einfach tagelang nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Und genau hier trennt sich dann FORBIDDEN SEED vom Schaffen der großen Idole (zu denen man getrost auch noch MAIDEN, DIO, PRIEST, SAXON aber auch skandinavische Vertreter wie MORGANA LEFAY, EVERGREY oder TAD MOROSE zählen kann).

Dennoch können alle Fans, die mit klassischem Power Metal Stoff was anfangen können, ruhig mal ein Ohr riskieren, denn kein Song ist ein wirklicher Rohrkrepierer und wirklich falsch machen FORBIDDEN SEED nichts, auch wenn es die Growls in 'Blessed Are Those' nicht unbedingt gebraucht hätte. Um jedoch in der ersten Power Metal Liga mitspielen zu können, muss man die, zweifellos vorhandenen, handwerklichen Fähigkeiten zukünftig aber noch mehr in Songs ummünzen, die nicht nur Langzeitwirkung aufgrund ihrer Strukturen entfalten, sondern auch aufgrund ihrer Widerhaken. Feinschliff im Detail sozusagen.

Ich bin gespannt wie sich die Band auf dem zweiten Album schlägt und hoffe, dass sie dafür nicht wieder zehn Jahre braucht.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Dawn
02. Judgement Bell
03. BeginningOf The End
04. Kill The Sun
05. Blessed Are Those (From Sand To Eternity Part I)
06. Desert’s Bride (From Sand To Eternity Part II)
07. Oblivion (From Sand To Eternity Part III)
08. Empire Of The Sun (From Sand To Eternity Part IV)
09. If A Soul Is Not Free
10. Enchanted Grace
11. Live Itself
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 58:37 Minuten
VÖ: 27.11.2015

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