Speedtrap - Straight Shooter

Review von Opa Steve vom 17.09.2015 (3791 mal gelesen)
Speedtrap - Straight Shooter Yeah, SPEEDTRAP sind zurück. Die Finnen, die so herrlich bodenständig rüberkommen wie die Typen, die in der Metal-Kneipe neben dir am Tisch sitzen, hatten mit "Powerdose" ein beachtliches Stück Reinmetall ohne fremde Einschlüsse auf den Markt geworfen, was einen in Zeiten der Genre-Schubladen und zigfachen Crossover-Krämpfen mit einem richtigen BÄÄÄMM wieder zurück in die Kutte katapultierte. Das Nachfolgealbum "Straight Shooter" bietet ein paar interne Instrumentenwechsel zwischen Drums und Bass, dafür hat Ex-RANGER-Gitarrero Jaakko Hetakangas die Band an der so wichtigen zweiten Gitarre verstärkt. Und die zweite Gitarre hat der Band richtig gut getan. War doch "Powerdose" ein wenig limitiert im Sound, gibt es nun an der Distortion-Front des neuen Albums direkt viel mehr Druck. Dabei ist der Sound wieder extrem oldschool und vinyltauglich geraten. Man muss sich in Zeiten der heutigen übertriebenen Lautheit und Bass-Mastering-Plugins mancher Alben zwar wieder daran erinnern, dass wir früher ausschließlich so Musik gehört hatten, aber dafür klingen SPEEDTRAP sehr authentisch und live. Und für Leute, die mehr Druck haben möchten, gibt es nach wie vor eine einfache Regel: dreh doch einfach lauter!

SPEEDTRAP eilt ja das Image voraus, dass sie eine verdammt schnelle Band sein sollen. Darauf ein kräftiges "Jein!". Ja, sie haben eine enorme Spielfreude und treten bei vielen Songs das Gaspedal zum Wahnwitz durch. Das ist aber nicht durchgehend so; sie haben auch die typischen Metal-Stampfer, die hymnenhaft zum Fäuste-Recken animieren oder der NWOBHM huldigen. "Straight Shooter" macht da keine Ausnahme. Etwas mehr als die Hälfte ist schnell. Richtig schnell. Damit meine ich nicht Blastbeats oder Thrash-Doublebass. Es ist einfach das Riffing, welches wie auf Koks total steil geht. Schon der Opener 'No Glory Found' zeigt von den ersten pfeilschnellen Powerchords und dem Heavy-Metal-Gedächtnisschrei, dass die Band absolut verstanden hat, um welches Gefühl es bei purem Metal gehen muss. Wer hier nicht mit einer tiefen Verbeugung die Haare sofort in Richtung Speaker bangt, der hat in diesem Genre nichts verloren. Auch 'Torches Ablaze', 'Serve Your Masters' und der hyperschnelle und punkige Rausschmeißer 'Savage The Prey' hauen in diese Kerbe. Wahnwitzige Drums (die Entscheidung, den Bass gegen die Stöcke einzutauschen, war völlig korrekt), immer wieder kreischend-laute Soli mit Vollgas und Riffwechsel wie in einer kurvenreichen Strecke im roten Drehzahlbereich. Passt. Wirklich alles. Und auf der anderen Seite gibt es diesen epischen Mittelteil mit dem Stampfer 'Running Rampant' und dem hymnenhaften 'Eyes Of Conquest', der Titelsong ist zudem ein waschechter Rock'n'Roller, der tierisch Durst macht. In 'Heavy Armor' hat die Band erstmalig Profit aus dem Zuwachs an den Sixstrings gezogen und wunderbar melodische Twin-Guitars reingebaut. Fäuste hoch, sag ich da nur.

Etwas mehr Bass im Drum- und Bassbereich hätte der Scheibe in Punkto Aggressivität keine Salami vom Brot geklaut, aber ansonsten ist hier wirklich alles im grünen Bereich. Das ist Metal pur und ein Pflichtalbum in jedem Regal.

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. No Glory Found
02. Torches Ablaze
03. Running Rampant
04. Eyes For Conquest
05. Serve Your Masters
06. Straight Shooter
07. Heavy Armor
08. Savage The Prey
Band Website: www.facebook.com/speedtrapmetal
Medium: CD
Spieldauer: 33:46 Minuten
VÖ: 11.09.2015

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten