Abnormal Thought Patterns - Altered States Of Consciousness

Review von Opa Steve vom 30.06.2015 (3927 mal gelesen)
Abnormal Thought Patterns - Altered States Of Consciousness Achtung, Kopf-Stoff! Technisch brillanter Prog-Metal dieser besonderen Art, die wirklich in jedem Takt zeigt, dass man verdammt nochmal zu den Besten auf seinem Instrument gehört. Hier wird soliert und mathematisch konstruiert, dass es eine wahre Pracht ist. Trotz der technischen Last ist das Songwriting aber auch nicht zu kurz geraten, denn die Titel haben bei all ihrem Clinic-Charakter echte Seele und gönnen sich auch mal feine (und nicht minder anspruchsvolle) ruhige Parts. Beeindruckend ist auch, dass es dieser noch jungen Band aus Kalifornien schon zwei Jahre nach dem Debüt gelungen ist, illustre Gäste wie Michael Manring oder Jeff Loomis für diese Scheibe zu gewinnen. Hier prallen zwei Generationen hochwertigster Musiker von Nachwuchs bis altehrwürdig aufeinander und schaffen beeindruckende Musik. Beim Start könnte man aufgrund der Djent-Gitarrensounds direkt an ANIMALS AS LEADERS denken, deren Klasse ABNORMAL THOUGHT PATTERNS auf "Altered States Of Consciousness" nicht ganz erreichen. Aber die extrem tief gestimmten Gitarren mit ihrem digitalen Sound und die fulminanten Arpeggios kennt man von ihren Landsleuten ebenso. Was auch beweist, wie selbstsicher die jungen Kerle in ihrem Metier agieren, denn nur ein geringer Prozentsatz der Gitarristen dieser Welt weist eine vergleichbare Klasse auf. Well done mit Fleißkärtchen! Aber klassischen Shred gibt es auch, bevor zu viel gehackt wird. Dazu muss man nicht erst warten, bis Jeff Loomis in der Instrumentalversion von 'Nocturnal Haven' seine berühmten und pfeilschnellen Läufe abfeuert und den Metal hochleben lässt. Auch Haupt-Gitarrist Jasun Tipton hat ein feines Händchen für melodiöse wie schnelle Soli. Apropos Instrumentalversion: Ich habe das extra erwähnt, weil genau dieses Stück das einzige ist, welches auch in einer Vocal-Version auf der Scheibe ist. Ansonsten ist das Album rein instrumental (wenn man von den leisen Vokalen in 'Subliminal Perception' absieht). Die Musik ist trotz ihres Charakters nicht so überfordernd und hält sich auch mit krummen Taktmaßen weitestgehend zurück, so dass auch der klassische 4/4-Zähler unter den Hörern hier nicht den Anschluss verliert. Der Teufel steckt vor allem im Detail, damit die Songs nicht dauerhaft überfrachtet klingen. Für mich der absolute Höhepunkt ist allerdings 'Synesthesia', in welchem sich Michael Manring und John Onder als Gäste auf dem Bass duellieren. Die Band hält sich meist dezent zurück und spielt zwischen den Riffattacken lediglich ein paar jazzige Grooves, während die Bass-Genies wundervolle Konstruktionen zaubern. Vor allem der Fretless-Bass, den ich stilistisch definitiv Manring zuordne, ist so faszinierend schön, dass ich diesem Duell noch stundenlang zuhören könnte.

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Distortions Of Perception
02. Nocturnal Haven
03. Blindsight
04. Synesthesia
05. Delusions
06. Nocturnal Haven (Instrumental)
07. Subliminal Perception
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 42:59 Minuten
VÖ: 26.06.2015

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