Powerwolf - Return in Bloodred

Review von Odin vom 02.04.2005 (8828 mal gelesen)
Powerwolf - Return in Bloodred Name und Herkunft verpflichten - so setze ich viel darauf, dass das nächste Album von den Hunnen handeln könnte. Aber eins nach dem anderen...

POWERWOLF erscheinen mit einem Album auf der Bildfläche des deutschen und internationalen Metal, das mich von Anfang an gefangen nahm. Einfach strukturiert, sauber produziert und mit dem richtigen Gefühl für eingängige Melodien. Die einfachsten Ideen sind ja oft die wirkungsvollsten, und so kann man bei "Return In Bloodred" schon beim ersten Hören viele Refrains aus dem Stand mitsingen. Einzig bei 'Demons & Diamonds' empfinde ich die hypnotischen Wiederholungen etwas nervig, ansonsten hagelt es einfach Mitsing-Chöre, die schon aus der Konserve klingen wie von hunderten Kehlen in einer großen Halle geschmettert wie bei der Hymne 'We Came To Take Your Souls'.

Musikalisch fühlte ich mich an die Spaßbacken von RED AIM erinnert, was im Wesentlichen an der Instrumentierung und dem durchgängig gemäßigten Stampfertempo liegen wird. Die Vermutung, dass Sänger Attila Dorn (gebürtiger Rumäne) eine klassische Gesangsausbildung genossen hat, konnte die Promoinfo mir bestätigen. So ziehe ich hier mal eine Querverbindung zu den Labelkollegen von FALCONER, mit deren erstem Sänger Mathias Blad sich Attila durchaus messen lassen kann, was die Ausdruckskraft, Sicherheit und Volumen seiner Stimme angeht. Attila klingt dabei etwas rauher, passend zum griffigen Riffing der Gebrüder Greywolf (Gitarre/Bass). So haben wir es mit klassischem Heavy Metal zu tun, der sich in Eingängigkeit und gelgentlichem Pathos ('We Came To Take Your Souls') gar mit MANOWAR vergleichen lassen muss.

So segeln POWERWOLF genau im Bermudadreieck meines Lieblingssounds. Da das vierte FALCONER Album auch demnächst erscheint, musste sich "Return In Bloodred" jetzt auch dem direkten Vergleich stellen - dabei sank die anfangs deutlich auf die Höchstnote zusteuernde Bewertung allerdings ein Stückchen, da es mit 'Demons & Diamonds' und den beiden Rausschmeissern 'Lucifer In Starlight' und 'Son Of The Morning Star' drei kleine Knicke im Silberling gibt, die das Niveau für mich nicht ganz halten können. In den letzten beiden kommt einfach zu viel albernes "Lucifer..." vor, obwohl die Texte schon den deutlichen Bezug zum Vampir-Image und der Referenz an Graf Vlad Dracul herstellen. Sehr stimmungsvoll umgesetzt insgesamt.

Weiter erwähnenswert ist Track sechs, bei dem ich sofort reichlich amüsiert war; 'Montecore'. Eine kurze Überprüfung mittels Google bestätigte, dass dies der Name des weißen Tigers ist, der vor einiger Zeit Roy (oder war es Siegfried?) fast umgebracht hätte. Auf dem Hintergrund ist der Chorus einfach zu köstlich: "Montecore - The Tiger Of Doom" Und den darauffolgenden Titel muss ich mir auch unbedingt merken, denn 'The Evil Made Me Do It' ist bestimmt eine super Ausrede für jedwede Gelegenheit!

Tja, es bleibt dabei, POWERWOLF steigen mit einem Hammerschlag auf den Amboss des Metal ein, und das geschmiedete Langeisen hat seit Ankunft der Promo hier einen kontinuierlichen Drehwurm. Abzüge gibt es für die drei genannten Schwachstellen, ansonsten bin ich zuversichtlich, dass wir hier eine großartige Neuentdeckung vor uns haben. Viel Spaß!

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. Mr. Sinister
2. We came to take yor souls
3. Kiss of the cobra king
4. Black mass hysteria
5. Demons & diamonds
6. Montecore
7. The evil made me do it
8. Lucifer in starlight
9. Son of the morning star
Band Website: www.powerwolf.net
Medium: CD
Spieldauer: 40:04 Minuten
VÖ: 04.04.2005

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