EXTOL - Of Light And Shade

Review von Eddieson vom 08.06.2015 (4136 mal gelesen)
EXTOL - Of Light And Shade Ich glaube, im Metal - und da sind alle Arten des Metals mit einbezogen - gibt es kein größeres Streitthema als die Religion. Wie man aktuell jeden Tag in den Nachrichten sehen kann, löst Religion ganze Kriege aus, so auch in der Metalszene. Natürlich nicht so krass, wie es ganze Terrorkommandos im Namen ihrer Religion tun, aber wenn man mal an die Kirchbrände Anfang der Neunziger in Norwegen denkt, schlug das schon eine bedrohliche Richtung ein.

Nun gibt es eben Bands, wie EXTOL, die sich öffentlich zu ihrem Glauben bekennen und sich intensiv auf ihrer ersten DVD "Of Light And Shade" mit diesem Thema auseinandersetzen. Man hätte keinen besseren Titel wählen können, denn die Band, und ehemalige Mitglieder, erzählen hier in vielen persönlichen Einzelinterviews von schönen Erlebnissen, wie die Tour mit OPETH, die Nominierung des norwegischen Grammys, oder die Veröffentlichung des Albums "Extol", aber eben auch von vielen Tiefpunkten, die sich durch die Karriere gezogen haben. Sei es die schwere Krankheit von Sänger Peter Espevoll, die dafür gesorgt hat, dass EXTOL über viele Jahre hinweg eine Pause einlegen mussten, oder eine desaströse US-Tour, bis hin zu Morddrohungen aus der Black-Metal-Szene und wie sie von eben jenen angespuckt wurden, weil sie bekennende Christen sind.

Aber nicht nur Widerstand aus der Black-Metal-Szene musste die Band erfahren. Auch aus den eigenen Reichen wurden Gebetsstunden abgehalten, um Konzerte abzusagen und Aufrufe zu starten, CD und Shirts von EXTOL zu verbrennen. Von irgendwelchen Gemeindeleitern wurde sogar verlangt, dass sich ein Mädchen von einem Bandmitglied trennt, weil er schlechten Einfluss auf sie habe. Es ist halt nicht alles eitel Sonnenschein in der Kirche, das wissen wir, aber das wissen auch EXTOL und äußern sich auch in kritischen Tönen.

Neben den Hauptprotagonisten kommen auch eine Menge andere Musiker zu Wort, so z. B. Matt Greiner (AUGUST BURNS RED), Leif Jensen (DEW-SCENTED und Century Media), Tue Madsen, Jens Bogren, Jayson Sherlock (MORTIFICATION, HORDE), Bruce Fitzhugh (LIVING SACRIFICE), Anders Odden (SATYRICON, CADAVER) und noch einige mehr. Das rundet die Sache ab und lässt diese Dokumentation zu einer wirklich interessanten Sache werden, bei der es natürlich nicht verwunderlich ist, EXTOL vor den Aufnahmen beten zu sehen oder dass sie sagen, dass sie auf Konzerten nicht alleine auf der Bühne waren. Aber das ist nun mal das Kernthema und so soll jeder für sich entscheiden, wie er oder sie den Glauben, wenn er denn existiert, auslebt, oder eben nicht.

Was auf dieser DVD allerdings zu kurz kommt, ist die Musik. Lediglich ein paar Konzertausschnitte und die im Hintergrund laufende Musik ist das Einzige. Aber zu der DVD gibt es noch eine weitere DVD mit jeder Menge Live-Material, die dem Rezensenten jedoch leider nicht vorliegt. Ich empfehle diese Doku nicht nur jedem Fan der Band, auch Andersdenkende können ruhig mal ein Auge riskieren, um danach mit einem kühlen Bier eine hitzige Diskussion im heimischen Wohnzimmer zu starten.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info

DISC 1:
Full documentary (69 min)

DISC 2:
Extended and deleted scenes:
- The Studio Diaries
- Mixing the Album (extended scene)
- Making of "A Gift Beyond Human Reach"
- Metal Moms
- Pastor Bob Beeman - the complete interview

Live clips from the archives:
- Burial (live from Lutakko, Finland 2000)
- Renewal (live from DP festival, Norway 2000)
- Undeceived (live from Bobfest, Sweden 2002)
- Jesus kom til jorden for å dø (live from bobfest, Sweden 2004)
- Blood Red Cover (live from Motstøy, Norway 2004)
- The Death Sedative (live from Hulen, Norway 2005)
- Celestial Completion (live from Chain Reaction, USA 2005)
Band Website: www.extolweb.com
Medium: DVD
Spieldauer: 68:30 Minuten
VÖ: 29.05.2015

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten