Hayseed Dixie - Hair Down To My Grass

Review von Stormrider vom 13.02.2015 (3287 mal gelesen)
Hayseed Dixie - Hair Down To My Grass Und immer wenn man denkt, dass man so ziemlich alles an Stilmischmasch und obskuren Coverversionen schon gehört hat, ja immer dann kommt eine Platte um die Ecke, die beweist, dass dem nicht so ist. Aktuell so geschehen bei "Hair Down To My Grass" von HAYSEED DIXIE.

Ich sag es gleich vorweg, wer zum Lachen in den Keller geht, der wird diese Platte hassen, ja wirklich hassen. Denn das, was die Rednecks da den ollen 80er Rock-, Hard Rock- und Metal-Klassikern antun, das kann man wahlweise einfach nur grandios gut finden oder aber wird sich angewidert wegdrehen und hoffen, dass die Ermordung des guten Geschmacks bald vorbei ist. Was also ist es, das das Album so nah an die Grenzen des Erträglichen oder der Lachmuskeln bringt? Es ist die Tatsache, dass man tausendmal gehörte, und zumeist liebgewonnene, Stücke durch den Hillbilly-, Bluegrass- und Countrywolf gedreht hat und anstatt mit Gitarre, Bass und Schlagzeug mit Banjo, Fiedel und Violine interpretiert. Das klingt schon geschrieben sehr obskur, ist es aber noch viel mehr, wenn man es wirklich hört, denn natürlich sind die Melodien von u.a. 'Pour Some Sugar On Me', 'We're Not Gonna Take It', 'Summer Of 69', 'Don't Stop Believin', 'Livin' On A Prayer' oder 'Don't Fear The Reaper' für sich gesehen auch dann noch unsterblich, wenn man sie das drölfzigste Mal auf der örtlichen Dorfdisko bei 1,8 Promille mitgegröhlt hat.

Ich muss gestehen, dass ich beim ersten Spin kaum noch aus dem Lachen herausgekommen bin. Da wird in das unsterbliche 'Eye Of The Tiger' der ebenso unsterbliche Galopprhythmus von 'Ghostriders In The Sky' eingearbeitet und wenn man die Tracklist vorab gelesen hat, dann ist man einfach gespannt wie die jeweiligen Songs in dem Arrangement klingen. Beim zweiten und dritten Durchlauf hingegen muss ich gestehen, dass der Überraschungsmoment verflogen war und die Versionen zwar weiterhin sehr eigen sind, aber am Ende doch eher einer Comedy-CD ähneln als einem ernsthaften Output. Dass man die SCORPIONS-Hymne 'Wind Of Change' dann auch noch in einer deutschen 'Wind Der Veränderung'-Version aufbietet, die so dermaßen katastrophal übersetzt worden ist, dass man gar nicht anders kann als darüber zu lachen oder sich fremdzuschämen, unterstreicht den Comedy-Charakter. Aber nichts ist so schlecht, dass es nicht zu etwas nützlich wäre. Wenn ich mal wieder Gäste habe, die nicht gehen wollen, dann werde ich mal diesen Song laufen lassen und schauen was passiert.

Was kann man also zu "Hair Down To My Grass" festhalten, außer dass es außerhalb unserer Blutstropfenskala läuft? Es ist ein Album, welches gespickt ist mit Klassikern und bei dem man problemlos jeden Song mitsingen kann, aber in der gebotenen Version erst nach dem vierten Bier und dem dritten Kurzen auch wirklich gewillt ist mitzumachen. Die CD macht Spaß, aber nicht zu jeder Tageszeit und wer seine Scheuklappen mit Stolz trägt, der wird es hassen, hassen, hassen. Wer auf der nächsten Party mal verduzte Gesichter sehen will, der lege "Hair Down To My Grass" auf. Ich kann allerdings nicht garantieren, dass wirklich jeder das auch lustig findet und nicht mit Schlägen droht, wenn vielleicht gerade der All-Time-Fave verbanjot wird. Yippie Ay Yeah!!!

- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01. Don't Stop Believin'
02. Eye Of The Tiger
03. The Final Countdown
04. We're Not Gonna Take It
05. Summer Of 69
06. Pour Some Sugar On Me
07. Dude Looks Like A Lady
08. Livin' On A Prayer
09. Wind Der Veränderung
10. We Are The Road Crew
11. Comfortably Numb
12. Don't Fear The Reaper
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer:
VÖ: 09.01.2015

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