Spook The Horses - Rainmaker

Review von Zephir vom 08.02.2015 (4107 mal gelesen)
Spook The Horses - Rainmaker Um den Soundtrack der Apocalypse aufzunehmen, braucht es drei Gitarren. Mindestens. Darüber hinaus noch einen Bass, Drums, ein paar Synthies, eine Violine und - wer hätte es erraten? - eine Tuba. Mit diesem Instrumentalequipment rufen die Neuseeländer SPOOK THE HORSES den "Rainmaker" an, so der Titel ihres jüngst erschienenen zweiten Albums.

Am anderen Ende der Welt macht man mit Post-Hardcore die Pferde scheu: Überwiegend instrumental schreiten die Fünf aus Wellington zur Tat, mischen Noise- und Post-Rock-Elemente unter und schaffen es zudem, psychedelische Stoner- und aggressive Screamo-Passagen einzuflechten, ohne im Gesamtergebnis inkonsequent zu wirken. Die donnernde Apokalypse, die SPOOK THE HORSES heraufbeschwören, kommt wie schwarze Unwetterwolken über den Himmel, die der Wind zerstreut und wiederbringt, oder wie dunkle Meereswellen, die an der Klippe zerschellen … um es weniger metaphorisch auszudrücken: Treibende Hi-Hat-Salven und schlapp schnarrende Basssaiten, wütendes Screaming und verloren-verwehender Cleangesang wechseln sich ab, wobei die hoch elektrisierte Anspannung in keiner Sekunde verloren geht. 'Widening' ist so ein Kandidat, der in alle Richtungen drängt und einen nicht zu Atem kommen lässt; 'The Saint' ist ein vermeintlich ruhigerer Track so ziemlich ohne Schlagwerk, der aber durch die tief im Herzen der Klanglandschaft eingepflasterten Soundsamples keine rechte Konsonanz zu Stande kommen lässt. Das absolute Aggro-Highlight ist der siebte und vorletzte Track, 'Drought', dem nurmehr ein halbwegs lyrischer Rausschmeißer anschließen kann ('Below Our Time').

Aufgenommen wurde "Rainmaker" zwar im neuseeländischen Wellington, gemastert aber in Europa, genauer gesagt in Stockholm, noch genauer gesagt von einem, der sich mit dem Genre auskennt: Markus Lindberg, seines Zeichens Gitarrist, Drummer und Tontechnik-Guru von CULT OF LUNA. Dieser Hinweis soll keineswegs den Verdienst von SPOOK THE HORSES schmälern, deren Arbeit wahrlich beeindruckt. Als Anspieltipps seien hier das sublime 'Widening' genannt, das zerstörerische 'Drought' und, für wer's lieber stoned mag, das schleppende 'Overburden'. Darin versteckt sich übrigens auch die Tuba.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Footfall
02. Widening
03. Overburden
04. Flood
05. The Saint
06. Saboteur
07. Drought
08. Below Our Time
Band Website: www.spookthehorses.com
Medium: CD
Spieldauer: 46:03 Minuten
VÖ: 02.02.2015

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