Glass Casket - We are gathered here today

Review von Souleraser vom 09.02.2005 (5484 mal gelesen)
Glass Casket - We are gathered here today Aus North Carolina, USA, stammen GLASS CASKET. Die dynamische, junge Combo wurde im Sommer 2001 um Schlagwerker Blake Richardson, Fronter Adam Cody, Gitarrist Ian Tuten und den zweiten Gitarristen Dustie Warring geformt. Aufgefüllt wird das Quintett von Basser Sid Menon.

Ich schreibe es immer wieder, aber auch diesmal kann ich es mir nicht verkneifen: Liebe Promoter, liebe Labelverantwortliche. Bei allem Respekt dafür, dass Ihr eure Bands anpreisen wollt und müsst, aber eine Erwartungshaltung zu schaffen, die diese nicht erfüllen können, kann den Bands nicht förderlich sein.

Diese Erwartungshaltung erschaffen Bastardized Recordings auf dem Waschzettel zu "We are Gathered here today" durch wenig aufdringliche statements wie "Style: Unique Hybrid of Metal and Hardcore" oder der Erwähnung von "Glass Casket are good, really good" als erstem "Selling Point".

Herrschaften, kein Zweifel - GLASS CASKET sind gar nicht schlecht. Wirklich nicht. Die auf knapp 40 Minuten verteilten 9 Songs treten mächtig Arsch, sind düster und sehr, sehr heftig, hart und schnell.
Aber ansonsten ist erstmal ein Tritt auf die Euphoriebremse angeraten.

An diesem Stil ist kaum etwas unique, d.h. nichts einzigartiges, zumindest nichts, was sich mir nach einigen Hördurchgängen erschlossen hätte. GLASS CASKET machen wie so viele Altersgenossen - was sich auch auf das Bandalter bezieht - etwas, das den wenig charmanten Stempel "Metalcore" aufgedrückt bekommt, wobei ich persönlich bezweifeln möchte, dass das überhaupt zutreffend ist. Im Endeffekt wird über das Album hinweg hauptsächlich gegrunzt, geknüppelt und heftig gerifft. Eher Death Metal mit Thrash-Einlagen also, denn Death Metal mit Hardcore-Elementen angereichert - oder umgekehrt.

Dennoch fehlt es der Musik an Eigenständigkeit, an etwas, das diese Band von den x anderen abhebt, die genau das gleiche machen, genau die gleiche Musik erschaffen und auf den Weg bringen.
Interessant wird es erst um Ende des Albums hin, nämlich auf 'In between the Sheets', das erstmals die bis dahin ausgelatschten Prügel-Death-Metal-Pfade verlässt und ein wenig Vielseitigkeit erkennen lässt. Auch bei 'A gray a.m. you will never see' wagt man es, vom Gaspedal zu klettern, mal cleanen Gesang anzubieten und den Gitarren die Möglichkeit zu geben, sich melodisch anstatt nur schrill sägend zu präsentieren. Lobenswert, aber insgesamt zu unentschlossen, zu wenig und zu spät, um das Album noch aus der gehobenen Mittelmäßigkeit zu heben.

Produziert wurde das Album von Jamie King (BETWEEN THE BURIED AND ME, BELOVED, BLOODJINN) und gemastered bei West West Side unter Federführung von Alan Douches (BURNT BY THE SUN, DILLINGER ESCAPE PLAN, EVERY TIME I DIE)

Das Potential ist da und vielleicht gelingt es, auf dem nächsten Album überzeugendere Argumente vorzutragen, warum der geneigte Fan sein Geld für ein Album dieser Band ausgeben sollte, anstatt für eine der zahlreichen anderen aus dem gleichen Genre. Das Album lässt einiges für die Zukunft erahnen, ist in der vorgelegten Form aber eher für Genrefans und Komplettisten empfehlenswert. Auf jeden Fall nichts, das man haben muss.

Es existiert ein Video zu 'In between the sheets', das auch auf der CD zu finden ist und zudem dieser Tage auf VIVA Plus rotiert.


Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
1.Pencil lead syringe
2.And so it was said
3.Fisted and forgotten
4.Fearfully and wonderfully made
5.Cellar door
6.Chew your fingers
7.Scarlet paint and gasoline
8.In between the sheets
9.A gray a.m. you will never get to see
10.In between the sheets (Video) (Data Track)
Band Website: www.glasscasket.com/
Medium: CD
Spieldauer: 37:52 Minuten
VÖ: 07.02.2005

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