Attila - Guilty Pleasure

Review von Opa Steve vom 27.12.2014 (3571 mal gelesen)
Attila - Guilty Pleasure ATTILA bezeichnen sich als Partymetaller aus den Staaten. Ich weiß ja nicht, was die da drüben für Parties feiern, aber die Musik ist ziemlich aggro, und der Gute-Laune-Aspekt kommt erst zum Tragen, wenn man sich Songtitel wie 'Pizza, Sex & Trolls' näher zu Gemüte führt und auch zwischendrin mal genauer hinhört. Die Musik ist schwer zu beschreiben, denn die Jungs lassen kaum ein Genre aus, wo es auf die Fresse gibt. Prinzipiell hält man die Mischung schnell für Crossover. Denn die groovigen und brettharten Riffs sind oft aus dem Irgendwas-Core ausgeliehen und die Vocals haben oft starken Rap-Einfluss, um den rhythmischen Groove weiter zu unterstützen. Und das ist auch der größte negative Beigeschmack an dem Material auf "Guilty Pleasure". Streckenweise wird es mit dem Rap einfach zu viel - der Titelsong geht gar nicht, auch wenn er als Witz gedacht war. Und auch 'Horsepig' macht man durch die weitläufig gerappten Strophen kaputt. Der zweite Beigeschmack ist, dass die ganzen Core-Elemente wie Breakdowns zu grimmig klingen. Zwar gehen die Jungs auch immer wieder wie von der Tarantel gestochen ab und die Ausbrüche sind sehr fett arrangiert, aber das täuscht nicht darüber hinweg, dass sie öfter auch einfach nur ganz trivialen und musikalisch absolut seelenlosen Metalcore zocken ('Rebel', 'Break My Addiction'). Mir fehlt für diese Reißbrett-Musik bis heute noch jedes Verständnis, wo diese uninspiriert aneinandergereihten Tonfolgen die Bezeichnung "Musik" verdient hätten. Da komme ich mit den echten Crossover-Titeln wie 'I've Got Your Back' und 'The Cure' zehnmal besser parat, denn darin sind wenigstens noch Fluss und Emotionen und sie ergreifen automatisch jedes zappelfähige Gelenk im Körper, obwohl auch dies keine Musik ist, die ich von Haus aus gut finde. Aber es funktioniert, und es macht mir nichts aus, dies vom rein professionellen Standpunkt aus positiv zu bewerten. Mein persönlicher Fave hingegen ist 'Fake Friends', welches bis auf kurze Breakdowns eine lässige Mischung aus Thrash und Rock'n'Roll vom Stapel lässt. Sauber gemacht, und dieser Song ist so ziemlich der einzige Titel, bei dem mir der Partygedanke bei der Musik endlich greifbar wird. Ansonsten bleibt nur eine sehr geil produzierte Scheibe - die Lautheit ist exakt am Maximum des noch Natürlichen und es klingt immer noch transparent - aber viel zu viel stumpfe Aggro-Riffs und zu viel Rap lassen meine Laune ansonsten auf eher durchschnittlichem Niveau.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Pizza, Sex & Trolls
02. Hate Me
03. Rebel
04. Guilty Pleasure
05. I've Got Your Back
06. Proving Grounds
07. I Am Satan
08. Break My Addiciton
09. Horsepig
10. Dirty Dirty
11. Fake Friends
12. Don't Be Basic
13. The Cure
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 37:10 Minuten
VÖ: 28.11.2014

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