Underjord - Sheol

Review von Opa Steve vom 21.09.2014 (3400 mal gelesen)
Underjord - Sheol UNDERJORD kommen aus Finnland und versuchen, Doom-Metal mit Elektronik zu verbinden. Wobei man sagen muss, dass die elektronischen Sounds stets im Hintergrund bleiben und die Titel vor allem im Metal-Soundgewand mit akustischen Beigaben erklingen. Aber die Mischung verhindert die klare Kategorisierung in "Doom", wenngleich die Musik sehr düster und schleppend daherkommt. Gute Laune stellt sich hier definitiv nicht ein, denn die Jungs sind in ihrer Experimentierfreude immer in den dunklen Gefilden des Metal-Genres unterwegs. Die vordergründige "Weltmusik" kann man auch nicht wirklich irgendwo einsortieren. Ob sie wirklich nach Folk oder Mittelalter klingen wollen, kann man daher nicht beurteilen. Die Mischung aus akustischen Instrumenten wie z. B. dem Schellenkranz mit Fuzz-Gitarren in 'Hunt Of The Death God' ist sehr verstörend und beklemmend, dass man die bisschen Synthie-Beigaben gar nicht mehr wahrnimmt. Bei 'Erebus' können die Finnen ihre Herkunft allerdings nicht verleugnen. Zu viel skandinavischer Melo-Death steckt in diesem einen Song. Dafür schaffen sie es, in 'Sheol' urplötzlich nach TRIPTYKON zu klingen. Langsam und fett mit nahtlos integrierten Industrial-Samples bricht jeder Akkord aus den Boxen. Dann wiederum möchten sie morgenländisch klingen und nutzen orientalische Blasinstrumente im dritten Part von 'To Death' sowie arabische Skalen im starken 'Dance Of Death'. Ja, auch in den Songtiteln werden keine Lutschbonbons für kleine Kinder angeboten, zumal in sechs von neun Titeln der Tod eine Rolle spielt. Es ist eine ganz eigene Note und eine ganz eigene Interpretation, wie vordergründige Weltmusik hier mit Doom und Elektronik plagiiert wird, aber es klingt aufgrund einer gewissen Erwartungshaltung auch meistens irritierend. Das genannte 'Dance Of Death' ist allerdings ein Anspieltipp, der angenehm aus dem depressiven Brei herausragt und Dramatik und Tiefe offenbart. Der Rest ist eher was für finstere Seelen, die sich neben düsteren Heavy-Sounds auch gern mit einem gekünstelten Hauch Ethno umgeben möchten. Richtig authentisch finde ich es leider nicht.


Gesamtwertung: 5.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Book Of The Dead
02. Erebus
03. Hunt Of The Death God
04. To Death I
05. To Death II
06. To Death III
07. Sheol
08. Dance Of Death
09. Epilogue
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 46:04 Minuten
VÖ: 22.08.2014

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