Ichabod Krane - Day Of Reckoning

Review von EpicEric vom 04.09.2014 (4689 mal gelesen)
Ichabod Krane - Day Of Reckoning Die Band ICHABOD KRANE ist vielleicht nicht die namhafteste, die Mitgliederliste liest sich allerdings äußerst schmausig. Die Bilder von (ex-) Mitgliedern der Bands HALLOWEEN (ja, die mit A) und SLEEPY HOLLOW weisen schonmal darauf hin, welche Richtung auf dem ersten Lebenszeichen "Day Of Reckoning" erwartet werden darf.
Ha! Zu früh gefreut, anstelle alter amerikanischer Schule fällt das Album nämlich ausgesprochen experimentell aus. Der Eindruck entsteht insbesondere durch den extravaganten Gesang, mit dem man erstmal warm werden muss. Erinnerungen an CIRITH UNGOL werden irgendwo wach, sind aber auch nicht so wirklich zutreffend, und das voluminöse, leicht gequälte Organ von Jeff Schlinz nistet sich irgendwo in unkartografierten Weiten ein.

Auf der Pro-Seite reihen sich - wie nicht anders zu erwarten - grandiose Gitarrenarbeit und die richtigen Harmonien, um alles Mögliche aus dem Gesang rauszuholen. Die Songs selber strotzen leider nicht gerade von Abwechslung, bisweilen muss man sogar ziemlich aufpassen, um die einzelnen Songsegmente voneinander unterscheiden zu können. Da braucht es schon seine paar Durchgänge, um an "Day Of Reckoning" wirklich die starken Momente zu erkennen, die hie und da aus dem Dschungel an basslastigsten Monogitarrenriffs hervorblitzen. Diese retten das Album aber leider auch nicht aus der Monotonie, die der durchgehend gleichbleibenden Geschwindigkeit der Songs untereinander zu Lasten gelegt werden kann. So ist Song nummer vier, 'Final Warning', der erste auf der Scheibe, der sich rhythmisch einen kleinen Ausbrecher nach oben auf dem Tacho erlaubt und erst in diesem Moment wird einem auch klar, was einem die bisherigen 13 Minuten gefehlt hatte und in dem tighteren Songpaket wirkt der extravagante Gesang leider schon wieder fehl am Platz.

Das ist wirklich ein sehr kauziges Album, mit dem die Amis hier debütieren. Den Begriff sperrig verwende ich andauernd für solche Platten, aber selten verbirgt sich dahinter ein so vielschichtiges Werk, das einen mit der Art seiner Kompositionen auf Teufel komm raus davon überzeugen will, dass mehr in ihm steckt, als der erste Eindruck preisgeben will. Oder der fünfte. So richtig durch bricht das aber noch nicht und ich hätte Schwierigkeiten, einen Punkt zu nennen, an dem das wirklich gelungen ist.

Gesamtwertung: 5.0 Punkte
blood blood blood blood blood dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Dark Valentine
02. Hypnotized
03. Unwanted
04. Final Warning
05. Fallen Angel
06. Evil in You
07. Nothing Without You
08. Struggle Within
09. Immortal
10. Nostradamus
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 40 Minuten
VÖ: 25.07.2014

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