Tad Morose - Revenant

Review von Stormrider vom 03.01.2014 (4375 mal gelesen)
Tad Morose - Revenant Ein neues Album von TAD MOROSE?! Ehrlich gesagt hatte ich damit nicht mehr gerechnet, datiert das letzte Album doch bereits aus dem Jahr 2003. Auch die Tatsache, dass 2008 der gleichwohl charismatische, wie auch technisch versierte Sänger Urban Breed die Band verlassen hat und sich manche der Bandmitglieder bei INMORIA eine neue Spielwiese gesucht haben, haben mich in den Glauben versetzt, dass "Modus Vivendi" das letzte Lebenszeichen der Schweden gewesen sein dürfte. Falsch gedacht, denn mit "Revenant" legt die Band aus dem metalhistorisch durchaus wichtigen Örtchen Bollnäs (auch die grandiosen MORGANA LEFAY kommen von hier) ein starkes Comeback-Album vor. Dass von der in den 90ern aktiven Besetzung bis auf Gitarrist Christer "Krunt" Andersson und Drummer Peter Morén niemand mehr dabei ist, fällt kaum auf, da auch die neuen Musiker allesamt wissen, wie sie ihre Instrumente bedienen müssen. Besonderes Augenmerk kommt dabei natürlich dem neuen Sänger Ronny Hemlin (Ex-STEEL ATTACK) zu, der aber absolut zu überzeugen weiß und Urban Breed zwar nicht vergessen macht, aber doch fast gleichwertig ersetzt. Seine Stimme ist kraftvoll und er meistert sowohl die Höhen, als auch die eher im mittleren Stimmspektrum angesiedelten Gesangspassagen souverän.

Das wirklich Schöne an "Revenant" ist aber vielmehr, dass TAD MOROSE in den zehn Jahren nicht auf dumme Gedanken gekommen sind und einen auf modern machen wollen. Nein, es steht TAD MOROSE drauf und genau das ist auch drin. Power Metal der zwar etwas weniger proggig ist als früher, aber niemals Gefahr läuft in Happy Metal-Tralala abzudriften. Vielmehr ist stets eine unterschwellige Düsternis vorhanden, die das Material erhaben wirken lässt; dabei ist die Produktion ziemlich klar, so dass man wirklich alle Instrumente zu jeder Zeit orten und verfolgen kann. Manche werden stattdessen vermutlich fast schon von leichter Sterilität sprechen. Aber so kann man die treibenden Rhythmen und die, in Bollnäs traditionell üblichen, schnittigen Riffs wenigstens auch nachvollziehen. "Revenant" startet mit 'Beneath A Veil Of Crying Souls' dynamisch und hymnisch. Dem starken Aufgalopp werden mit 'Follow' und 'Babylon' dann auch gleich zwei adäquate Power Metal-Kracher zur Seite gestellt, während 'Ares' mehr stampfend durch den Nacken pflügt. Eher im Midtempo verortet verläuft dann ein Großteil der zweiten Albumhälfte. Hier hätte ich mir noch eine echte Speedgranate gut vorstellen können, denn während zu Beginn des Rundlings ein Highlight an das nächste anknüpft, fällt der Spannungsbogen zum Ende hin leider etwas ab. Bei der Güte des Albums zwar Jammern auf ziemlich hohem Niveau, aber eben doch ein gewisses Jammern.

Fazit: In vielen Genres wäre eine zehnjährige Albumpause vermutlich ein Todesurteil, aber wir reden hier von Power Metal mit seinen bekanntermaßen sehr treuen Fans. Diese können hier relativ bedenkenlos zugreifen, ist "Revenant" doch ein starkes Comeback-Album einer leider meist unterbewerteten Band.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Beneath A Veil Of Crying Souls
02. Follow
03. Babylon
04. Within A Dream
05. Ares
06. Absence Of Light
07. Death Embrace
08. Dance Of The Damned
09. Spirit World
10. Timeless Dreaming
11. Millenium Lie
12. Gypsy
Band Website: www.tadmorose.com/
Medium: CD
Spieldauer: 52:13 Minuten
VÖ: 22.11.2013

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