Carousel - Jeweler`s Daughter

Review von Wicked E. vom 14.09.2013 (3887 mal gelesen)
Carousel - Jeweler`s Daughter Debüt-Alben sind bekanntlich ein zweischneidiges Schwert, für Bands ebenso wie für Rezensenten. Auf der einen Seite ist es für die Band die erste und meist wegweisende Duftmarke, die gesetzt wird und von daher verdammt gut passen muss, auf der anderen Seite sollte man sich aber auch nicht zu sehr auf Bewährtes verlassen und zumindest ein gewisses Maß an Neuem mit bringen, um nicht in der Masse unterzugehen. Für den Rezensierenden wiederum ergibt sich bei Debüt-Alben der Spagat zwischen einer halbwegs objektiven Beurteilung (sofern das überhaupt möglich ist) und der wohlwollenden Haltung, die einer jungen Band gerne entgegen gebracht wird.

CAROUSEL machen es den Fans und Kritikern eigentlich sehr einfach sie zu mögen, da ihr kraftvoller Heavy-/Classic-/Blues-Rock wirklich Spaß macht und mit schön viel Power nach vorne geht. Das Album ist organisch und kraftvoll produziert und der Pittsburgh-Vierer tight aufeinander eingespielt. Die Band hat sich seit ihrer Gründung genügend Zeit für das Songwriting gelassen, aber das auch zu Recht. Gut Ding will Weile haben, wie das alte Sprichwort sagt.

CAROUSEL vereinen den Rock-Appeal von BLACK SABBATH mit den Doppel-Gitarren-Harmonien von THIN LIZZY und man hört aus dem homogenen Sound so auf den ersten Blick unterschiedliche Bands wie DIAMOND HEAD, AC/DC, CLUTCH oder CORROSION OF CONFORMITY raus, vereint in einem frisch produzierten 70er-Jahre-Retro-Vibe. Das alles, ohne angestaubt oder dated zu klingen. BLACK STAR RIDER sind bestimmt auch eine Referenz, die in Zukunft öfter fallen wird, jedoch gehen die Vocals bei CAROUSEL eher in die klassische Rockrichtung eines Ozzy Osbournes.

So viel zu den Vorteilen des Albums. Leider muss ich aber auch sagen, dass CAROUSEL trotz aller Frische mit ihrem Sound ausschließlich in Nummer-Sicher-Gefilden schippern. Die Band erfindet einfach das Rad nicht neu, sondern kombiniert Altbewährtes. Beim Hören des Albums kommt man nicht herum, an eine der weiter oben genannten Band erinnert zu werden. Die Kombination der unterschiedlichen Stilistiken ist gekonnt, aber leider nicht neu und schon gar nicht innovativ. Das ist ein Manko, mit dem CAROUSEL leben müssen, auf der anderen Seiten haben sie mit Sicherheit noch viele Alben und Jahre vor sich, um ihren ganz eigenen Sound zu finden und zu definieren.

Fazit: Wer nicht unbedingt von jedem Album Innovation und Progressivität erwartet, sondern sich an gut gelauntem Kickass-Party-Gitarren-Rock erfreuen kann, ist mit "Jewelers Daughter" goldrichtig bedient. Und das Album lässt Rückschlüsse zu, dass es sich bei CAROUSEL um eine Band handelt, die ihre Songs live wahrscheinlich noch viel besser rüberbringt als auf Platte. Deswegen ein kleiner Tipp für Kurzentschlossene: Gerade in diesen Tagen sind CAROUSEL in Deutschland mit RADIO MOSCOW unterwegs. Also, nichts wie hin und die Band auschecken!


Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Jeweler's Daughter
02. Long Time
03. Crippler
04. On My Way
05. Waste of Time
06. Light of Day
07. Nightfall
08. Contrition
09. Penance
Band Website: www.carouselmusicpage.com
Medium: CD
Spieldauer: 36:24 Minuten
VÖ: 13.09.2013

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten