Teloch Vovin - I

Review von grid vom 12.07.2013 (3755 mal gelesen)
Teloch Vovin - I Angelockt von der Bleeding4Metal-Ankündigung, dass TELOCH VOVINs Debüt "I", die "mit Abstand schlechteste Produktion, die uns in den letzten Jahren reingegeben wurde" sei, habe ich mich sofort angesprochen gefühlt, da mir Grottensound keinerlei Angst bereitet. Mild lächelnd lehne ich mich nach dem ersten Durchlauf zurück und kann gleich versichern, dass sich die Newcomer aus den USA mit "I" produktionstechnisch noch nicht im Marianengraben der Klang-Katastrophen befinden und für orthodox-schwarzmetallisch-affine Ohren keinerlei Herausforderung darstellen.

Da von dem Album nicht alle Songs als Promomaterial zur Verfügung gestellt wurden, kann ich lediglich aufgrund der 33 Minuten Musik urteilen, die mir zugänglich waren. Auch zur Gesamtspielzeit des Albums kann ich keine Angaben machen, sind TELOCH VOVIN zum augenblicklichen Zeitpunkt nicht in den Metal Archives gelistet und auch sonst finden sich nur wenig Informationen zur Band im Netz. Hinter TELOCH VOVIN stehen die Herren Pestis (vocals/incantations), Gemini (vocals, bells), G/ (guitars, bells), Jos-sothoth (bass) und Proph (drums/electronics) und konzeptionell hat man sich dem Teil der schwarzen Magie verschrieben, der das Chaos als den Naturzustand ansieht, der gut und notwendig für die Entwicklung des Geistes ist. Ordnung dagegen ist das Werk des Schöpfers, sie ist unnatürlich und steht für Stillstand und Gefangensein innerhalb des körperlichen Kosmos.

Dieses Konzept ummanteln TELOCH VOVIN mit einem ultra-orthodoxen Schrammel-Sound, in welchen das Quintett seine schwarzmetallischen Melodien einpasst. Melodien, die so einfach wie bestechend teuflisch sind und die gar nicht mehr als eine Handvoll Riffs brauchen, um ihre Wirkung zu entfalten. Am Mikro treten Kreischgesang und stark verzerrter Gesang, der mit industriell-kalt nur höchst unzureichend beschrieben ist, mit tiefem Röcheln in einen leidenschaftlichen Kampf. Man genieße hier '12/21/2012--1+2+2+1+2+0+1+2=11 (Including A Hymn to Apophis)'. Die Sangesleistung von Pestis und Gemini ist eine wahre Pracht und passt hervorragend zur diabolischen, mit Soundscapes aufgeladenen Atmosphäre, die TELOCH VOVIN in ihren instrumentalen Parts mit Hilfe der ultratrve dünn klingenden Instrumentierung zelebrieren. Das ist so verwaschen und undurchdringlich dicht, dass ich diesem Höllenkosmos gar nicht entkommen will. Die dämonischen, in flotterem Midtempo gehaltenen, trotzigen Momente wie 'Treatise On The Left Emanation (Tunnels Part 1) An Entrance Unto The Tunnuls Ov Set' fangen mich ebenso wie die Blastbeats, die zukünftig gern noch heftiger knallen können. TELOCH VOVIN erreichen gelegentlich auch die Krachgrenze ('Teloch Vovin'), bleiben dabei aber trotzdem immer zugänglich.

Mit ihrem Occult Black Metal wird die Truppe gewiss nur eine überschaubare Anhängerschaft gewinnen. Angeschossen von Atmosphäre, Sound, Instrumentierung und Gesang, werde ich TELOCH VOVIN weiterhin folgen und spende freiwillig 666 Tropfen Herzblut für trve evilness.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. 12/21/2012--1+2+2+1+2+0+1+2=11 (Including A Hymn to Apophis)
02. Teloch Vovin
03. The Rite Ov The Harvest... (Tunnels Part 2) ... Or That Ov The Reaper's Blade
04. Treatise On The Left Emanation (Tunnels part1) An Entrance Unto The Tunnuls Ov Set
I) Daleth: An Entrance
II) Via Daath (333)
III) Harab-Serapel: The Ravens Ov Dispersion
IV) Olahm Ha-Kliffot
05. Adoration/Vexation
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer:
VÖ: 09.07.2013

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