Everclear - Invisible Stars

Review von Stormrider vom 27.03.2013 (3432 mal gelesen)
Everclear - Invisible Stars Das Erste was einem bei "Invisible Stars" auffällt, ist das sehr geschickt gestaltete Cover. Es drückt wahlweise die totale Lebensfreude, oder das Gegenteil, nämlich den kollektiven Suizid aus. Sehr geschickt gemacht. In Anbetracht der etwas unnatürlichen Armhaltung der Dame würde ich sogar fast auf Letzteres tippen, aber die finale Interpretation bleibt jedem selbst überlassen. Das Letzte was mir von "Invisible Stars" nach diesem Frühling im Gedächtnis bleiben wird, ist ebenfalls das Cover. Was aber passiert in den nicht mal 40 Minuten dazwischen?

Es wird einem Genre gefrönt, das hier in Europa nie so wirklich den Durchbruch geschafft hat, auch wenn es den einen oder anderen Hit abwarf. In den US of A hingegen ist College Rock oder Highschool Rock eine ganz andere Hausnummer. Die vielen lokalen Radiostationen haben hier eine komplett andere Affinität zu dieser guten Laune Musik mit eingängigen Melodien und catchy Refrains, die aber regelmäßig recht simpel gestrickt daherkommen, und dem Zuhörer nicht wirklich etwas abverlangen. Kann sich noch jemand an WHEATUS mit 'Teenage Dirtbag' erinnern, oder GOOD CHARLOTTE oder um eine Band zu nehmen, die auch hier erfolgreich war z.B. GREEN DAY. In dieser Schnittmenge platzieren sich auch EVERCLEAR. Die Band aus Portland ist hierbei alles andere als ein Newcomer, und bereits seit 1992 aktiv, mittlerweile ist aber mit Sänger/Gitarrist Art Alexiakis nur noch ein Gründungsmitglied am Start, dennoch darf das Quintett aufgrund von einer Menge Hits in den Staaten eher als Vorreiter, denn als Nachahmer angesehen werden. Das vorliegende Album eignet sich nach dieser Einordnung denn auch sehr gut, um im bevorstehenden Frühling (ich persönlich habe die Hoffnung diesbezüglich ja noch nicht aufgegeben) als der richtige Soundtrack zum Cruisen oder zum Grillen im Park herzuhalten. Auch, wenn nicht alle Songs so zünden wollen, wie das starke Eröffnungstriple, welches hierfür absolut prädestiniert ist. 'Tiger In A Burning Tree' erreicht nicht mal die Zwei-Minuten-Marke, ist aber ein herrlich lockerer Rocker, 'Falling In A Good Way' kommt mit einem punkigem Einschlag, und 'Be Careful What You Ask For' hat, seinem traurigen lyrischem Thema zum Trotz, einen sehr positiven Vibe. Demgegenüber stehen leider auch ein paar mehr als durchschnittliche Songs. 'Volcano' ist leider alles andere als ein solcher, und 'Santa Ana Wind' schielt mit seinen funkigen Parts offensichtlich in Richtung RHCP, natürlich ohne deren Charisma zu erreichen. So könnte man nun durch das ganze Album gehen und gute Partymucke würde sich mit verzichtbaren Songs die Waage halten. Natürlich wird auch die obligatorische Liebeskummerballade nicht vergessen. 'Whishing' ist an Kitsch kaum zu überbieten, und der erste Herzschmerz dürfte doppelt so schwer zu ertragen sein, wenn man diesen Song als Soundtrack dafür verwendet.

Im Großen und Ganzen ist "Invisible Stars" bestimmt kein schlechtes Album, dass allerdings eine eher kürzere Halbwertzeit haben dürfte. Gepflegter College-Rock von Altmeistern des Genres eben. Dass die Songs aufs Radio ausgelegt sind, zeigt sich schon in der Spielzeit, denn die Vier-Minuten-Marke ist eine Hürde die nur selten genommen wird. Für einen Frühling bietet der Dreher aber dennoch genügend Spaß und griffige Melodien.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Tiger In A Burning Tree
02. Falling In A Good Way
03. Be Careful What You Ask For
04. Volcano
05. Santa Ana Wind
06. Wishing
07. I Am Better Without You
08. Aces
09. Jackie Robinson
10. The Golden Rule
11. Rocket For The Girl
12. Promenade
Band Website: www.everclearonline.com
Medium: CD
Spieldauer: 39:27 Minuten
VÖ: 11.03.2013

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