Von - Dark Gods: Seven Billion Slaves

Review von grid vom 23.03.2013 (4178 mal gelesen)
Von - Dark Gods: Seven Billion Slaves Das österliche Überraschungsei überreichen VON mit "Dark Gods: Seven Billion Slaves".

Ja, überrascht haben mich die seit 1987 (mit Unterbrechung) aktiven schwarzmetallischen US-Amerikaner, denn Langsamkeit nimmt auf dem neuesten Werk einen nicht unwesentlichen Raum ein und drückt dem Album im ersten Drittel eine klobige Schwerfälligkeit in die Rille. Von der lakonischen Keil-Pfeil-Beil-Ausrichtung der "Satanic Blood" ist nicht mehr so viel zu finden auf "Dark Gods: Seven Billion Slaves", das sich Bandkopf Jason "Venien" Ventura pünktlich zu seinem 42. Geburtstag auf den Gabentisch legt. Die Songs sind länger geworden und so dauert es ein Weilchen, bis der erste knackige Track vom alten Schlag erklingt. Los geht's mit dem recht einförmigen Intro 'They Have Come', auf das dann das zäh beginnende, zehnminütige 'Ancient Flesh Of The Dark Gods (Feat. Coffinworm)' folgt, das aber nicht über genug hypnotische Intensität verfügt, um den Monotonie-Spannungsbogen über zehn Minuten hochzuhalten, auch wenn für zweieinhalb Minuten mal gebrettert wird. 'Hands Of Black Death' beginnt mit mystischen Soundsamples, und auch hier brechen die Amis noch nicht aus, das heißt: Jede Menge Heavyness im gleichförmigen Riffing, Todesknurren, Schleppschritt. Die ersten drei Lieder zerren, mit fast zwanzig Minuten Spielzeit, dann doch etwas arg an meinem Geduldsfaden. Die verbesserte Produktion und die nicht mehr staccato gebellten Vocals rauben deutlich Atmosphäre. Erst mit 'Dark Gods' folgt die Wende und der alte VON-Vibe drückt drei Minuten durch. Ein weiterer Song, der in die Polter-Kante haut, ist 'MONSTER!', in dem der schnell-langsam Kontrast sehr wirkungsvoll kombiniert wird. 'iAmInHuman' und 'RawRot' rumpeln wie in alten Zeiten. Bissige Drei-Griffe-Stumpfheit: typisches "love-it-or-hate-it"-Gerumpel.

Mit 'Black Eyes' haben VON allerdings ein Sahnestück an den Schluss gepackt. Der beschwörende Sprechgesang von Venien in Verbindung mit dem immer dominanter werdenen monotonen Schlagwerk, während im Hintergrund ultraverzerrtes Stimmengewirr zu vernehmen ist, ist großes Ohrenkino (Regler auf 10 drehen und zurücklehnen!). Dieser Song ist VON'scher Düster-Minimalismus auf einem neuen Niveau und baut, gerade auch dank des ambienten Endzipfelchens, sechs Minuten durchschlagende Unheil-Vollkommenheit auf, die (hoffentlich) als ein Versprechen auf den folgenden Teil, der als Trilogie konzipierten "Dark Gods"-Veröffentlichungen, gesehen werden darf.

Fazit: Wie es eben so ist mit Überraschungseiern: Nicht alles, was drin ist, schmeckt gleich lecker. Zur Nörgelei besteht allerdings kein Grund, denn so manch unerwarteter Zug auf "Dark Gods: Seven Billion Slaves" ist gelungen, so dass das Album bis auf die ersten drei, für meinen Geschmack etwas faden, Songs gut ins Ohr geht.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. They Have Come
02. Ancient Flesh Of The Dark Gods (Feat. Coffinworm)
03. Hands of Black Death
04. Dark Gods
05. MONSTER!
06. DevilWhore
07. iAmInHuman
08. RawRot
09. Black Eyes
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 54:17 Minuten
VÖ: 22.03.2013

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