Fire In Fairyland - For A Glimmer Of Limelight

Review von Kex vom 31.01.2013 (4079 mal gelesen)
Fire In Fairyland - For A Glimmer Of Limelight Das Cover von "For A Glimmer Of Limelight" erweckte bei mir die Erwartung einer Band, die sich selbst nicht all zu ernst nimmt, vielleicht etwas sozialkritisch ist, dabei aber auch für eine Menge Spaß steht. Der Bandname FIRE IN FAIRYLAND schien zu der Aufmachung durchaus gut zu passen. Die Wirkung aus beidem erweckt in jedem Fall Neugierde, insbesondere weil die fünf Bandmitglieder aus Celle keine kompletten Neulinge im Geschäft sind. Bereits 2011 veröffentlichte die Truppe mit "Lit" ihr Debüt.

Am präzisesten gibt den Stil der Band folgender Satz aus einem Interview von FIRE IN FAIRYLAND in der 66. Ausgabe des SLAM-Zine wieder: "Als Torben und ich uns dann entschieden haben, von Metal auf den Popzug aufzuspringen, brauchten wir natürlich eine Mannschaft und so wurde FIRE IN FAIRYLAND geboren." Dieses Review richtet sich also vor allem an diejenigen, die bereit sind, über den Tellerrand der Metal-Szene zu blicken, welche sich bestenfalls in der ein oder anderen Portion Hardcore-ähnlichem Gesangs wiederfindet. Der erste Name, der sich mir aus dem Chartgeschäfft aufdrängte, war AVRIL LAVIGNE. Zur Verteidigung des Quintetts sei gleich vorweggeschickt, dass "For A Glimmer Of Limelight" definitiv mehr Geschwindigkeit, mehr Rhythmus und vor allem mehr Punk in den Songs hat. Die durch das Cover bei mir geschürten Erwartungen erfüllen FIRE IN FAIRYLAND leider nicht. Weder macht sich rebellisches Peter Pan-Feeling breit, noch ist hier irgendwer bereit zum Entern. Die Zielgruppe scheint dann doch noch in Schulabschlüssen jeglicher Art festzustecken. Titel wie der Opener 'Get A Life' oder 'Full Speed Ahead' gehen zwar direkt ins Ohr und lassen meine Füße durchaus zucken, allerdings wünsche ich mir die Texte weg. Thematisch geht es um die Selbstfindungsphasen junger Erwachsener, die Genüsse des Lebens und dessen unendliche Möglichkeiten. Prinzipiell angenehm, dass es Menschen gibt, die sich nicht völlig der Hoffnungslosigkeit hingeben, aber mir persönlich sind die Texte zu belanglos, zu unkritisch und bestenfalls fürs Kochen als Berieselung durchs Radio tauglich. Aber ich gehöre ja auch nicht zur Zielgruppe. Angenehm ist jedoch, dass der gespielte Pop-Punk-Core nicht zur 08/15-Ware verkommt. Auch wenn mich persönlich ein Großteil der Screams nervt, sind sie zumindest während der ersten vier Songs durchaus präzise gesetzt. 'Fasten Your Seatbelt' bekommt dadurch nochmal einen ganz angenehmen Kick. Andererseits fällt 'Bad Time Story' direkt durch, denn Anna Peschkes Stimme ist nun doch um einiges angenehmer als die flachgepressten Laute, die mir da entgegenschallen. Ob ich mich über die Dauer von 35 Minuten freuen oder aufregen soll, ist mir deshalb auch nicht ganz klar.

Fazit: Wäre ich nochmal 16/17 würden mich FIRE IN FAIRYLAND vielleicht ansprechen. Eine positivere Grundstimmung als 4LYN oder PLACEBO verbreiten die fünf aus Celle in jedem Fall, aber das besondere Etwas lässt sich nocht nicht finden. Eine Entwicklung vom Debüt zur jetzigen Veröffentlichung ist unverkennbar, aber da geht noch einiges. Cover und Booklet sowie Auftritte als Vorband von 4LYN sind ja ein vielversprechender Anfang. Freunde des melodisch-poppig angehauchten Metalcore, Punkcore oder modern-alternativen Punkrock dürfen mal ein Ohr riskieren.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Get A Life
02. Full Speed Ahead
03. Fasten Your Seatbelt
04. Plant Your Seed
05. So Called Friends (feat. Mutz Hempel)
06. Bad Time Story
07. Want/Need
08. Evolve Today
09. Tonight
10. A Glimmer Of Limelight
Band Website: www.fireinfairyland.com/
Medium: CD
Spieldauer: 35:15 Minuten
VÖ: 11.01.2013

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