Okular - Probiotic

Review von Contra vom 06.01.2013 (3879 mal gelesen)
Okular - Probiotic Es gibt Bands, die machen es einem einfach. OKULAR sind eine davon. Dummerweise nicht, was die Musik angeht, denn die ist verschachtelt, vertrackt und verschlungen. Nein, die Schweden machen es dem Autor in puncto dumme Witze einfach, denn nicht nur der Bandname ist hervorragend gewählt, auch derjenige des Debütalbums ist eine Steilvorlage. "Probiotic" hat allerdings nichts mit Joghurt zu tun, sondern bedeutet einfach nur "für das Leben".

Was also machen OKLUAR so Lebensbejahendes? Kurz gefasst: erstaunlich gelungenen Technical Death Metal. Schwer zugänglich, hochvertrackt und mindestens genauso präzise ausgeführt, breitbeinig produziert und so hart und liebenswürdig wie ein Brett. Dabei beeindruckt besonders die Tatsache, dass OKULAR einen derart fetten Sound mit gerade einmal drei Mann hinbekommen, von denen einer gar kein Instrument in der Hand hält. Die komplexen Gitarrenläufe werden einzig und allein von Markus Pedersen eingespielt, der sich nebenbei noch den Schreihalsjob mit Andreas Aubert teilt. Diesen Job machen die beiden mehr als anständig, die Growls sind kraftvoll und kernig, manchmal vielleicht ein wenig zu kehlig. Dabei ziehen sie den Fokus nicht unnötig von der Gitarrenarbeit weg, die der eindeutige Protagonist dieses Albums ist. Mit Polyrhythmik oder ähnlichen Späßen kommen OKLUAR zum Glück nur bedingt daher, Komplexität erarbeitet sich ihre Musik einzig und allein durch verflucht vertrackte Gitarrenläufe. Dabei entsteht auch das eine oder andere Mal - man mag es bei Technical Death Metal kaum glauben - Eingängiges, so etwa beim starken Titeltrack 'Probiotic (For Life)'. Sogar grooven können die Schweden von Zeit zu Zeit. Den Fuß stillzuhalten fällt wahnsinnig schwer. Als Durchschnaufer gibt es daher die Instrumentals 'Tranquillity Of The Night' und 'Celebration', um für die Brecher Kraft zu sammeln.

OKULAR schaffen es eindrucksvoll, eine Brücke zwischen Komplexität, Melodie und Zugänglichkeit zu schlagen. Sie lassen, wohldosiert, Elemente des Progessive Death Metals und des Melodeaths einfließen, kombinieren das mit starken Songstrukturen, fettem Sound und beeindruckend viel Können an ihren Instrumenten. Gerade die Gitarren machen Spaß, da sie häufig irgendwo in der Gegend rumfrickeln und ihr eigenes Ding durchziehen, um dann aus dem Nichts mit voller Breitseite zuzuschlagen. Wem der Technical Death Metal in seiner Gesamtheit zu anstrengend ist, der darf gerne ein Auge auf OKULAR werfen. Aber auch hartgesottene Genrefans sollten ihre Freude an dem Trio haben.


Anspielen: 'Probiotic (For Life)', 'State Of Immediacy', 'Creativity Or Fear'

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Connected In Betrayal
02. Probiotic (For Life)
03. Fuck Your Dignity!
04. Tranquillity Of The Night
05. State Of Immediacy
06. Choose To Be Free
07. Flowers Uncared For
08. Celebration
09. The Most Violent Thing
10. Creativity Or Fear
Band Website: www.myspace.com/okularmetal
Medium: CD
Spieldauer: 46:24 Minuten
VÖ: 00.00.0000

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