Death - Spiritual Healing

Review von Vikingsgaard vom 22.11.2012 (4463 mal gelesen)
Death - Spiritual Healing Einerseits bin sehr stolz darauf, dass ich diesen Output, auch wenn es 22 Jahre gedauert hat, mal als Rezensent aufarbeiten darf. Andererseits macht es mich krank, dass irgendwer (ich glaube auch zu wissen wer) hier noch mal einen goldenen Schnitt zu machen versucht, auf Kosten des geistigen Eigentums einer der genialsten und auch kontroversesten Persönlichkeiten des Metal, quasi dem Erfinder des Death Metal, Charles Michael "Chuck" Schuldiner R.I.P.!

Es gibt Leute, die das mit dem Erfinder nicht ganz so sehen. Einer davon ist sicherlich Paul Speckmann von MASTER, der sich diesen Titel auch ganz gerne ans Revers heftete und seinerzeit recht heftig gegen Schuldiner und DEATH hetzte. Mittlerweile ist er mit sich und Chuck im Reinen, wohl auch, weil er eingesehen hatte, dass Schuldiner der mit Abstand virtuoseste und innovativste Gitarrist und Songschreiber war, den es in den 90ern im extremen Metalbereich gab. Schuldiner hatte aber noch eine andere Seite, nämlich die zwischenmenschliche. Wenn man über 20 verschlissene Bandmitglieder und etliche gecancelte Gigs und Touren in seiner Vita hat, dann erzeugt das natürlich einen gewissen Ruf. War mir damals, also Anfang der 90er, aber mehr als Wurscht, denn "Spiritual Healing" war für mich eine musikalische Offenbarung sondergleichen und diese hatte exakt noch 3 weitere Schwestern. Nämlich "Deicide" von DEICIDE, "Cursed" von MORGOTH und "Cause Of Death" von OBITUARY.

Was also nun bietet diese "Neuauflage" eines der prägendsten Alben des Death Metal? Nun, musikalisch natürlich nichts. Interessant finde ich als Fan aber die 1:1 Proberaummitschnitte des kompletten Albums plus einiger Jam-Sessions, die ich jetzt aber als eher geschmacksneutral empfinde, da es wirklich nur Gejamme ist.

Fazit: Dieser Output ist wirklich nur was für Kenner, Die Hard Fans und evtl. noch angehende Produzenten, die hier den Vorher/Nachher-Effekt auf dem Silbertablett serviert bekommen. Ansonsten verweise ich lieber auf das reguläre Album, welches man in einschlägigen Konsumtempeln, nebst allen anderen DEATH-Veröffentlichungen, günstiger erwerben kann. Blutstropfen verteile ich keine, da bei mir noch immer der bittere Nachgeschmack der Geldmacherei nachhängt.

Chuck Schuldiner starb am 13. Dezember 2001 an den Folgen eines Gehirntumors, welcher aufgrund einer fehlenden Krankenversicherung und Geldmangels nicht endgültig behandelt wurde. Rest In Peace, Bro!




- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01. Living Monstrosity
02. Altering The Future
03. Defensive Personalities
04. Whithin The Mind
05. Spiritual Healing
06. Low Life
07. Genetic Reconstruction
08. Killing Spree
09. Altering The Future
10. Defensive Personalities
11. Whithin The Mind (Instrumental)
12. Whithin The Mind Take 2
13. Spiritual Healing
14. Whithin The Mind
15. Satanic Jam
16. Primus Jam
17. Jon A Qua Take 2
18. Jon A Qua Take 3
19. Jon A Qua Take 4
20. Jon A Qua Take 5
21. Jon A Qua Take 6
Band Website: www.emptywords.org
Medium: DoCD
Spieldauer: ca. 66 Minuten
VÖ: 20.11.2012

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Die Scheibe ist 22 Jahre alt und JEDER, der auch nur ein klein wenig Ahnung von der Materie hat, kennt die Musik. Von daher ist es müßig, diese hier blumig und mit ellenlangen, langweiligen Worttiraden vom Hundertsten ins Tausendste zu analysieren. Besser wissen tut es eh jeder! Meine Intention war eigentlich nur, darauf hinzuweisen, dass diese (heutige) Veröffentlichung nichts als Geldschneiderei ist. Aber wenn man genau mitliest, dann sollte sich das von selbst erschließen. Oder halt auch nicht.
(23.11.2012 von Vikingsgaard)

Kein Wort zur Musik, die ist eben einfach herrlich, weil von Chuck. Klar hatte es der Mann nicht leicht, nicht so nette Bandkumpels, die albernen Verhöre vom Rock Hard zu den abgesagten Tourneen (ich hätte DEATH im Schwimmbad Musikclub ca 1991 sehen sollen, aber es waren nur PESTILENCE anwesend, die haben auch gut gerockt), Depressionen und der frühen Krebstod, das ist inzwischen weitreichend bekannt da breitgetreten bis zum Crepe. Was zu kurz kommt, nicht nur bei dir sondern auch in allen anderen Zeitschriften ist die Musik. Und die war doch reichlich wechselhaft, von "Scream Bloody Gore" bis zum Ende. "Spiritual Healing" war nach der genannten die zweite Scheibe von DEATH, die ich damals mein Eigen nannte und ich fand sie, gelinde gesagt, bescheiden im Vergleich zum genannten Debüt, welches aber für mich auch nicht unter den 11 besten Death Metal Scheiben rangiert. Vielleicht die Nummer 12, aber das spielt auch keine Rolle. Reviews sollten jedenfalls keine Geschichtsstunde werden, sondern für Impressionen bezüglich der Musik genutzt werden. Meine Meinung.
(23.11.2012 von Warlord)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten