Khors - Wisdom Of Centuries

Review von grid vom 13.09.2012 (4823 mal gelesen)
Khors - Wisdom Of Centuries Im Jahr 2004 begannen die Ukrainer KHORS als Trio, dessen Mitglieder sich zuvor schon in verschiedenen Bands verdient gemacht haben. Verschiedene stilistische Einflüsse wurden im Laufe von vier Alben aufgenommen, angewandt, verändert und wieder verworfen. Mit dem diesjährigen Album Nummer fünf, "Wisdom Of Centuries", hat man die pagane Ausrichtung des Vorgängers "Returned To Abandoned" aus dem Jahr 2010 fast vollständig abgelegt und setzt nun mehr auf atmosphärischen Black Metal. Geblieben sind die harmonisch-weichen Leads, mit denen sie auf dem Vorgänger punkten konnten.

Zuerst möchte ich loswerden, was mir an dem neuen Album nicht gefällt. Neben Intro 'Through The Clouds Of The Past' und Outro 'Twilight', beide von braver Macharcht, haben die Ukrainer zwei ambientlastige Instrumentalstückchen, 'Where The Grandeur Of Mountains Embraces The Space' und 'Horizong Glassy', im Mittelteil der Scheibe platziert, die man entweder als willkommene Trennung zwischen den "Vollsongs" oder als unnötige Einschübe ohne spannungssteigernde Momente ansehen kann. Ich hätte gut darauf verzichten können, da ich sie als störend für den Hörfluss empfinde. Denn die vier Tracks, die übrig bleiben, brauchen weder diese unspektakuläre Einleitung, Unterbrechung und nach dem Höhepunkt der Scheibe, 'The Only Time Will Take It Away', kann der Ausklang 'Twilight' nichts mehr steigern. Die Stimmung von "Wisdom Of Centuries" speist sich aus midtempo-verträumten Melodien der schwermütigeren Art und wird von wütenden Parts aufgebrochen. Raugesang geht zum ersten Mal in der Bandgeschichte mit der Muttersprache eine fruchtbare Symbiose ein, die sich als äußerst zuträglich für die Lieder erweist. Dazu weht ein unaufdringliches Keyboardlüftchen, welches zum einen für Leichtigkeit aber auch den nötigen Rest Mystik sorgt. KHORS setzen ihrem Black Metal eine ordentliche Dosis stimmungsvertiefende Düsternis und Schwere zu und bauen in 'Black Forest's Flaming Eyes' schnell und geschickt mit hymnischen Keys eine vielseitige Stimmung auf. Das nachfolgende 'The Last Leaves' groovt mit lässigen Leads aus den Boxen und ist der flotteste Song. Die doomige Stimmung des albumtitelgebenden Tracks verströmt Schwere, so dass der sanfte Beginn des Albumhighlights 'The Only Time Will Take It Away' als fast banal empfunden wird. Doch Vorsicht: Die Atmosphäre verdichtet sich zunehmend und KHORS kumulieren ihre Fähigkeiten, locker-leichte Melodien mit Melancholie und Wut zu paaren, perfekt. Hier zeigen sie, dass sie keine Angst vor der epischen Großattacke auf Gefühle haben. Ganz leichtfüßig kommt dieses Album beim beiläufigen Durchhören daher, bis man die Spielereien und Raffinessen wahrnimmt, die die Lieder interessant machen und dafür sorgen, dass man sich die Scheibe gerne wiederholt zu Gemüte führt.

Anspieltipps: 'The Only Time Will Take It Away', 'The Last Leaves', 'Black Forest's Flaming Eyes'

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Through the Clouds of the Past
02. Black Forest's Flaming Eyes
03. The Last Leaves
04. Where the Grandeur of Mountains Embraces the Space
05. Horizong Glassy
06. Wisdom of Centuries
07. The Only Time Will Take It Away
08. Twilight
Band Website: myspace.com/khorspagan
Medium: CD
Spieldauer: 38:13 Minuten
VÖ: 17.09.2012

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