Hard Riot - Living on a Fast Lane

Review von Stradivari vom 04.04.2012 (4549 mal gelesen)
Hard Riot - Living on a Fast Lane Manchmal - wenn auch selten - macht das Leben eines Musikredakteurs wirklich keinen Spaß. "Living On A Fast Lane", das Debüt der Heilbronner HARD RIOT lässt mich schon nach den ersten Takten verzweifeln. Eine streckenweise banale Mixtur aus AC/DC und den SCORPIONS, handwerklich gerade noch akzeptabel, aber mit unglaublich viel Enthusiasmus, Herzblut und Leidenschaft dargeboten. Einen subjektiven, fiesen Verriss hat keine Band verdient, gerade wenn sie unseren geliebten Hardrock voller Inbrunst intoniert. Eine geschönte Betrachtung allerdings wiederum auch kein Leser von Plattenkritiken, der daraufhin eventuell seine sauer verdiente Kohle in ein eher mäßiges Album investiert.

Positiv betrachtet gibt es einige prima Ansätze, zum Beispiel 'Turn On The Lights', 'Take Me Down' oder die Ballade 'Nothing But You', welche mit durchaus gelungenen, eingängigen Hooks Wiedererkennungswert haben und wirklich gut ins Ohr gehen. Das diese Tracks nicht noch mehr kicken, liegt an der extrem oberflächlichen Produktion und dem schmalbrüstigen, drucklosen Sound. Dies hat allerdings gewiss nicht die Band zu verantworten. Ich bin überzeugt, die Jungs hätten bei entsprechenden Möglichkeiten sehr gerne deutlich mehr Zeit und Geld investiert. Sofern HARD RIOT jedoch die dezent kommerziellen Pfade verlassen, klingen die Songs eher plump, aufgesetzt und gewollt. Heilbronn liegt eben nicht an der Route 66 und beides will auch partout nicht harmonieren. Wer sich 'Rock'n'Roll Outlaw' (nein, kein ROSE TATTOO-Cover!) oder 'Hard Way Down' anhört, weiß, was ich meine...

Keine Frage, auf der Bühne mögen HARD RIOT mit ihrer Musik überzeugen und für bierselige Stimmung sorgen. Falls es das Quartett allerdings mal weiter als auf Bikertreffen oder Kneipenfestivals bringen möchte, sollten sie sich schleunigst eine eigene Identität zulegen. Das Gespür für gute Melodien und tolle Songs ist zweifellos vorhanden, aber es sollte noch deutlich intensiver umgesetzt und in den Vordergrund gerückt werden. Denn wenn sich HARD RIOT weiterhin lediglich als Persiflage vom American Way of Life präsentieren, dann wird der Weg nicht nur kein leichter, sondern auch ein ziemlich kurzer sein...


STRADIVARI

Gesamtwertung: 5.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01.) Get Ready 3:20
02.) Hellfire Rock 4:32
03.) Don't Need You 3:00
04.) No Surrender 4:00
05.) Tears In The Rain 5:43
06.) Turn On The Lights 4:09
07.) Nothing But You 3:53
08.) Take Me Down 4:04
09.) Hard Way Down 2:41
10.) Black Widow 3:47
11.) Rock 'N' Roll Outlaw 4:46
Band Website: www.hard-riot.com
Medium: CD
Spieldauer: 43:55 Minuten
VÖ: 06.04.2012

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Also ich will vorausschicken, dass ich bisher nur 'No surrender' von den Jungs kenne. Der Song hat mich aber total gepackt und ist erstmal 4 Stunden auf Repeat hängen geblieben. Das spricht irgendwie eine andere Sprache als deine Rezi. Der Rest des Albums könnte daher recht interessant für mich sein. :)
(04.03.2013 von Akhanarit)

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