DeeExpus - King Of Number 33

Review von Stradivari vom 23.03.2012 (3626 mal gelesen)
DeeExpus - King Of Number 33 Bei DEEEXPUS handelt es sich quasi um die Zweit-Combo des MARILLION-Keyboarders Mark Kelly. Wer also fette Bratgitarren anbetet, liegt hier völlig falsch, denn die Briten setzen auf ihrem zweiten Studioalbum konsequent auf die Neo-Prog-Wurzeln des Tastengottes. "King Of Number 33" knüpft dabei nahtlos an die Fish-Ära von MARILLION an, in welcher Synthesizer-Teppiche dominierten und die Kompositionen hymnisch, eingängig, aber größtenteils auch extrem ausschweifend und verschachtelt waren.

Überraschend straight geht es dabei mit 'Me And My Downfall' los. Der Opener präsentiert sich fast schon als lupenreiner Rocksong, mit harten Riffs und prägnanter Hookline. Dabei ist der Track gefühlt jedoch nur die Einleitung für das absolute Highlight des Albums, 'Maybe September', in welches es nahtlos übergeht. Auch wenn ich mich damit sehr weit aus dem Fenster lehne - 'Maybe September' sehe ich qualitativ auf Augenhöhe mit Titeln wie 'Kayleigh' oder 'Lavender'. Nach ruhigem, auf Piano basierendem Auftakt entwickelt sich das Stück zu einem dramatischen Epos, welches in den Hammondpassagen teilweise gar Parallelen zu den Anfangstagen von URIAH HEEP aufweist. Grandios. Das Instrumental 'Marty And The Magic Moose' bewegt sich handwerklich auf hohem Niveau, erinnert streckenweise an DREAM THEATER, ist allerdings auch irgendwie etwas überflüssig. Es folgt das Herz- und Titelstück von "King Of Number 33", welches sich in sechs Kapitel gestückelt über annähernd 27 Minuten verteilt. Mir ist dieses Mammutstück musikalisch wie inhaltlich etwas zu komplex, fordernd und langatmig. Außerdem ist die Stimme von Sänger Tony Wright für diese Art Extravaganz bei weitem nicht charismatisch und ausdrucksstark genug. Dabei basiert der Song auf seinen Kindheitserinnerungen an einen Exzentriker, der sich als König der Buslinie 33 fühlte. Da gab es wahrlich schon erbaulicheren Stoff für ein Prog-Spektakel... Als Rausschmeißer fungiert 'Memo', welches - allerdings mit wirklich netten Melodien gesegnet - ziemlich relaxt vor sich hin plätschert. Als Gastsänger gibt sich NIK KERSHAW die Ehre, welcher primär durch den Welthit 'Wouldn't It Be Good' zu poppigem Ruhm gelangte, seine Sache aber ausgesprochen gut macht.

Hätten DEEEXPUS den Level der beiden ersten Tracks ('Me And My Downfall', 'Maybe September') konstant gehalten, wäre "King Of Number 33" ein phantastisches Ausnahmewerk geworden. Da das Leben allerdings bekanntlich nicht im Konjunktiv stattfindet, ist es summa summarum "nur" ein absolut überzeugendes Neo-Prog-Album. Es gibt Schlimmeres...


STRADIVARI

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01.) Me And My Downfall 6:50
02.) Maybe September 7:30
03.) Marty And The Magic Moose 4:45
04.) King Of Number 33
Chapter I - Paupers Parade 1:44
Chapter II - Accession 7:23
Chapter III - The Physician And The Traitor 4:31
Chapter IV - The Hunt 2:52
Chapter V - Neverending Elysium 5:42
Chapter VI - Rex Mortuus Est 4:33
05.) Memo 7:27
Band Website: www.deeexpus.com
Medium: CD
Spieldauer: 53:17 Minuten
VÖ: 23.03.2012

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