Sparzanza - Folie A Cinq | |
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Review von Stormrider vom 21.02.2011 (5530 mal gelesen) | |
Grob übersetzt dürfte der Albumtitel "Des Wahnsinns fünfter Streich" bedeuten. Es handelt sich folglich bereits um das fünfte Album des bereits 1996 formierten Quintetts. Wenn die ersten vier Streiche eine ähnliche Qualität hatten, wie der mir vorliegende Silberling, dann frage ich mich, wieso hierzulande noch kein Mensch (den Autor leider eingeschlossen) Notiz von der Band genommen hat. In Schweden und Finnland sieht das bereits anders aus, dort ist man Stammgast in den Charts und den rock- und metalorientierten Radiostationen. Nun wird also mit "Folie A Cinq" Sturm auf den Rest von Europa bzw. der Welt genommen. Und wenn das neue Label der Schweden nicht alles falsch macht, dann wird sich mit diesem Album der Bekanntheitsgrad und die Popularität merklich steigern lassen. Denn was hier geboten wird ist Power-Goth'N'Roll allererster Güte. Bereits der Einstieg mit dem fetten 'Temple Of The Red Eyed Pigs' ist ein Ohrwurm par excellence und legt die Messlatte für die restlichen zehn Songs des Albums entsprechend hoch. SPARZANZA haben allerdings keine Probleme dieses Level über die komplette, mit 36:40 Minuten etwas dürftig ausgefallene, Albumdistanz zu halten. Jeder Song kann für sich alleine bestehen und es hat mich auch beim fünften Durchlauf nie der Finger in Richtung Skip-Taste gejuckt. Egal ob der bereits erwähnte Killer-Opener, das griffige 'Alone With A Loaded Gun', die Ballade 'Follow Me', die Power-Smasher 'Hell Is Mine' und 'Crone Of Bell' oder der düstere Rausschmeißer 'The Reckoning', allesamt hängen sie im Ohr fest und wollen sofort wieder gehört werden. Wer auf eine Mischung aus THE 69 EYES, HIM, SENTENCED mit Ville, MUSTASCH, einer Prise Rotzrock a la HARDCORE SUPERSTAR und auch dem ein oder anderem Thrash- bzw. Hardcore-Shout steht, der ist mit dieser Platte bestens bedient. Der Gesang von Fronter Fredrik Weileby hat einen hohen Wiedererkennungswert. Egal ob in straighten Rock-Hymnen, den Shouts oder den teils fast schon poppigen Parts, er agiert immer souverän. Gleiches gilt sowohl für die Saitenfraktion die sich ein ums andere Mal schöne Killer-Riffs aus den Handgelenken schüttelt und die Rhythmussektion die ordentlich groovt und pumpt. Alles ist handwerklich sauber gespielt und man merkt, dass es sich nicht um Newcomer sondern um gestandene Musiker handelt, die nun mehr als den heimischen Markt erobern wollen. Die Produktion von Rikard Löfgren drückt ordentlich und der Sound ist differenziert, knackig und frisch. Abzüge in der B-Note gibt es für das grausame Coverartwork und die Spielzeit. Hier wären bestimmt noch zwei Songs mehr möglich gewesen. Auf der anderen Seite... wer braucht mehr Stücke wenn alle elf Songs zünden und ohne Ende rocken und grooven? Ein von vorne bis hinten partytaugliches Album, welches zwar keinen Originalitätspreis gewinnen wird, das man aber einfach so auflegen und durchrocken lassen kann. Das enorme Suchtpotential der Refrains sollte SPARZANZA einen Karriereschub verschaffen. Für mich das erste unerwartete Highlight in 2011 und absolut empfehlenswert. Ich hoffe auf eine baldige Tour in unseren Breitengraden. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Temple Of The Red-Eyed Pigs 02. Alone With A Loaded Gun 03. Mr. Fish 04. Follow Me 05. Crone Of Bell 06. Phoenix Down 07. Night Of The Demons 08. Eyes Wide Shut 09. Hell Is Mine 10. The Devil's Rain 11. The Reckoning | Band Website: www.sparzanza.com Medium: CD Spieldauer: 36:40 Minuten VÖ: 18.02.2011 |
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